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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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siebzig Jahren angesammelt hatte? Er verkaufte es an den erstbesten Bieter und sicherte sich so das hübsche Sümmchen von 25 Millionen Pfund.«
    Sir Matthew hob eine Augenbraue.
Hübsch
sah Arnold Pearson gar nicht ähnlich.
    »Nun war Cartwright also Multimillionär«, fuhr Pearson fort. »Jetzt fragen Sie sich zweifelsohne, was als Nächstes kam. Ich sage es Ihnen. Er flog zurück nach London, kaufte sich einen hochwertigen BMW , stellte einen Chauffeur und eine Haushälterin ein, machte es sich in The Boltons gemütlich und zementierte den Mythos, er sei Sir Nicholas Moncrieff. Meine Damen und Herren Geschworenen, er würde diesen Mythos heute noch leben, gäbe es nicht die Professionalität eines Chefinspektors Fuller, der Mann, der Cartwright 1999 für sein ursprüngliches Verbrechen verhaftete und der ihn jetzt ganz allein« – Sir Matthew notierte sich diese Worte – »aufspürte, verhaftete und endlich der Gerechtigkeit zuführte. So, meine Damen und Herren Geschworenen, gestaltet sich der Fall für die Staatsanwaltschaft. Später werde ich einen Zeugen aufrufen, der jeden Zweifel in Ihnen ausräumen wird, ob der Angeklagte Daniel Cartwright wirklich aller fünf Vergehen schuldig ist.«
    Als Pearson sich setzte, sah Sir Matthew zu seinem alten Widersacher und berührte seine Stirn, als ob er einen unsichtbaren Hut anhob. »Chapeau«, sagte er.
    »Danke, Matthew«, erwiderte Pearson.
    »Meine Herren«, sagte der Richter und sah auf seine Armbanduhr. »Ich denke, das ist ein guter Zeitpunkt, um eine Mittagspause einzulegen.«
    »Bitte erheben Sie sich«, rief der Gerichtsdiener. Alle Offiziellen sprangen sofort auf und verbeugten sich. Richter Hackett erwiderte die Verbeugung und verließ den Saal.
    »Nicht schlecht«, sagte Alex zu seinem Vater.
    »Da stimme ich dir zu, obwohl der gute, alte Arnold einen Fehler begangen hat, den er wohl noch bedauern wird.«
    »Und welcher Fehler wäre das?«, fragte Alex.
    Sir Matthew schob seinem Sohn das Blatt Papier zu, auf dem er die Worte
ganz allein
notiert hatte.

74
    »Es gibt nur eine Sache, die du aus diesem Zeugen herauskitzeln musst«, sagte Sir Matthew. »Wobei weder der Richter noch Arnold Pearson merken dürfen, was du im Schilde führst.«
    »Kein Problem«, sagte Alex grinsend, als Richter Hackett den Saal betrat und alle sich erhoben.
    Der Richter verbeugte sich, dann setzte er sich auf den roten Lederstuhl mit der hohen Lehne. Er schlug sein Notizbuch auf, blätterte zum Ende seiner Analyse von Pearsons Eröffnung, schlug eine neue Seite auf und schrieb die Worte
Erster Zeuge
auf. Dann nickte er Mr. Pearson zu, der sich daraufhin erhob. »Ich rufe Chefinspektor Fuller.«
    Alex hatte Fuller seit der ersten Verhandlung vor vier Jahren nicht mehr gesehen. Und diesen Tag würde er so schnell nicht vergessen, zumal der Chefinspektor ihn hatte auflaufen lassen. Wenn überhaupt, sah er jetzt noch selbstgefälliger aus als damals. Fuller legte den Eid ab, ohne auch nur auf die Karte zu schauen.
    »Detective Chief Inspector Fuller«, sagte Pearson, »würden Sie sich bitte dem Gericht vorstellen?«
    »Ich heiße Rodney Fuller. Ich bin für die Metropolitan Police tätig, Palace Green Revier in Chelsea.«
    »Darf ich für das Protokoll festhalten, dass Sie der Beamte waren, der Daniel Cartwright für sein früheres Verbrechen festnahm, wofür er dann später eine Haftstrafe erhielt?«
    »Das ist korrekt, Sir.«
    »Wie haben Sie davon erfahren, dass Cartwright aus dem Belmarsh-Gefängnis geflohen war und sich als Sir Nicholas Moncrieff ausgab?«
    »Am 23. Oktober letzten Jahres erhielt ich einen Anruf von einem zuverlässigen Informanten, der mir erzählte, er müsse mich in einer dringenden Angelegenheit sprechen.«
    »Hat er zu diesem Zeitpunkt schon Details genannt?«
    »Nein, Sir. Er gehört nicht zu den Gentlemen, die sich am Telefon äußern.«
    Sir Matthew notierte sich
Gentleman
, nicht unbedingt ein Ausdruck, dessen sich ein Polizist in Bezug auf einen Informanten bediente. Sein zweiter Fang in Sachen Ausrutscher. Er ging nicht davon aus, dass noch viele kommen würden, während Arnold Pearson auf dem Chefinspektor wie auf einem Instrument spielte.
    »Sie haben also ein Treffen mit ihm vereinbart«, sagte Pearson.
    »Ja. Wir einigten uns darauf, uns am folgenden Tag an einem Ort und zu einer Zeit zu treffen, die ihm genehm waren.«
    »Und als Sie sich am nächsten Tag trafen, erhielten Sie die Informationen bezüglich Daniel Cartwright.«
    »Ja. Das hat

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