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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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mich doch ziemlich überrascht«, räumte Fuller ein, »da ich von der irrigen Annahme ausgegangen war, Cartwright hätte sich erhängt. Einer meiner Beamten hatte sogar an seiner Beerdigung teilgenommen.«
    »Wie reagierten Sie auf diese Nachricht?«
    »Ich nahm sie ernst, da der Gentleman sich schon früher als zuverlässig gezeigt hatte.«
    Sir Matthew unterstrich das Wort
Gentleman
.
    »Was taten Sie als Nächstes?«
    »Ich ließ die Hausnummer 12 in The Boltons rund um die Uhr überwachen und entdeckte schnell, dass der Bewohner, der behauptete, Sir Nicholas Moncrieff zu sein, eine verblüffende Ähnlichkeit mit Cartwright besaß.«
    »Aber das reichte doch sicher noch nicht aus, das Haus zu stürmen und ihn zu verhaften?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte der Chefinspektor. »Ich brauchte handfestere Beweise.«
    »Und in welcher Form ergaben sich diese handfesteren Beweise?«
    »Am dritten Tag der Überwachung erhielt der Verdächtige Besuch von einer Miss Elizabeth Wilson. Sie blieb über Nacht.«
    »Miss Elizabeth Wilson?«
    »Ja. Sie ist die Mutter von Cartwrights Tochter und besuchte Cartwright auch regelmäßig im Gefängnis. In diesem Moment war ich sicher, dass es mit der Information, die mir zugespielt worden war, seine Richtigkeit hatte.«
    »Daraufhin beschlossen Sie, ihn zu verhaften?«
    »Ja, aber da ich wusste, dass wir es mit einem gefährlichen, nachweislich gewalttätigen Kriminellen zu tun hatten, forderte ich die Unterstützung eines Sondereinsatzkommandos an. Ich will keine Risiken eingehen, wenn es um die öffentliche Sicherheit geht.«
    »Das ist nur zu verständlich«, gurrte Pearson. »Würden Sie dem Gericht beschreiben, wie Sie diesen gewalttätigen Kriminellen dingfest machten?«
    »Um 2 Uhr nachts umstellten wir das Haus in The Boltons und stürmten es. Bei der Festnahme von Cartwright teilte ich ihm mit, dass er wegen der Flucht aus einem Gefängnis Ihrer Majestät festgenommen werde. Ich teilte ferner Elizabeth Wilson mit, dass sie wegen Begünstigung und Beihilfe eines Kriminellen verhaftet werde. Andere Mitglieder meines Teams verhafteten Albert Crann, der ebenfalls im Haus wohnte, da wir Grund zu der Annahme hatten, dass er Cartwrights Komplize war.«
    »Was geschah mit den beiden anderen Verhafteten?«, fragte Pearson.
    »Elizabeth Wilson kam noch im Laufe des Tags auf Kaution frei und erhielt später sechs Monate auf Bewährung.«
    »Und Albert Crann?«
    »Er befand sich zu dem Zeitpunkt auf Bewährung und wurde nach Belmarsh zurückgeschickt, um den Rest seiner Haftzeit abzusitzen.«
    »Danke, Chefinspektor. Ich habe momentan keine weiteren Fragen an Sie.«
    »Danke Mr. Pearson«, sagte der Richter. »Möchten Sie den Zeugen ins Kreuzverhör nehmen, Mr. Redmayne.«
    »Und wie ich das will, Euer Lordschaft.« Alex erhob sich.
    »Chefinspektor, Sie haben dem Gericht gesagt, ein unbescholtener Bürger habe Ihnen die Information zugespielt, aufgrund derer Sie Daniel Cartwright verhaften konnten.«
    »Das ist korrekt.« Fuller krallte sich in das Geländer des Zeugenstands.
    »Dann war es also nicht, wie mein geschätzter Herr Kollege es nannte,
ganz allein
die Arbeit der Polizei?«
    »Nein. Aber Sie wissen ja sicher, Mr. Redmayne, dass die Polizei auf ein Netzwerk an Informanten zurückgreift, ohne die die Hälfte der Kriminellen, die derzeit inhaftiert ist, immer noch auf den Straßen herumlaufen und weitere Verbrechen begehen würde.«
    »Dann hat also dieser Gentleman, wie Sie ihn nannten, Sie in Ihrem Büro angerufen?« Der Chefinspektor nickte. »Und Sie haben sich mit ihm darauf verständigt, ihn am folgenden Tag an einem beiderseitig akzeptablen Ort zu treffen?«
    »Ja«, erwiderte Fuller, fest entschlossen, nichts preiszugeben.
    »Wo fand das Treffen statt, Chefinspektor?«
    Fuller sah zum Richter. »Ich würde es vorziehen, Euer Lordschaft, den Ort nicht näher zu erwähnen.«
    »Versteht sich«, sagte Richter Hackett. »Fahren Sie fort, Mr. Redmayne.«
    »Es hätte wohl keinen Sinn, Sie zu bitten, Chefinspektor, mir den Namen Ihres bezahlten Informanten zu nennen?«
    »Er wurde nicht bezahlt.« Fuller bereute die Worte, kaum dass er sie ausgesprochen hatte.
    »Tja, zumindest wissen wir jetzt, dass es sich um einen nicht von Ihnen bezahlten, vornehmen Gentleman handelt.«
    »Gut gemacht«, verkündete Alex’ Vater mit lautem Bühnenflüstern. Der Richter runzelte die Stirn.
    »Chefinspektor, wie viele Beamte hielten Sie für nötig, um einen Mann und eine Frau zu

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