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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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sagte: ›Wenn du glaubst, dass ich dich Chef nenne, dann hast du dich getäuscht‹?«
    »Das hat nicht Danny gesagt, sondern mein Bruder. Und es war ein Scherz«, erklärte Beth.
    Pearson starrte eine Weile auf seine Notizen, bevor er fortfuhr. »Verzeihen Sie, Miss Wilson, aber ich kann an dieser Bemerkung nichts scherzhaft finden.«
    »Das liegt daran, dass Sie nicht aus dem East End stammen«, meinte Beth.
    »Mr. Craig auch nicht«, erwiderte Pearson und fügte rasch hinzu: »Und dann stieß Cartwright Mr. Wilson in Richtung Hintertür. War das der Moment, als Mr. Craig hörte, wie Ihr Bruder sagte: ›Komm schon, wir regeln das‹?«
    »Mr. Craig sagte: ›Komm doch her, dann klären wir die Sache‹, denn so spricht jemand, der aus dem West End kommt.«
    Kluge Frau, dachte Alex. Er freute sich, dass sie den Schlag hatte kommen sehen und ihn souverän abschmetterte.
    »Als Sie dann im Freien waren«, fuhr Pearson zügig fort, »da wartete Mr. Craig auf Sie am Ende der Seitenstraße?«
    »Ja, genau.«
    »Wie lange dauerte es, bis sie ihn dort sahen?«
    »Ich weiß es nicht genau«, erwiderte Beth.
    »Dieses Mal erinnern Sie sich also
nicht

    »Es hat jedenfalls nicht lange gedauert«, sagte Beth.
    »Es hat jedenfalls nicht lange gedauert«, wiederholte Pearson. »Weniger als eine Minute?«
    »Ich bin nicht sicher. Aber er stand dort.«
    »Miss Wilson, wenn man das Dunlop Arms durch den Vordereingang verlässt, muss man sich durch die Menschenmassen auf dem Bürgersteig einen Weg bahnen und dann eine beträchtliche Strecke zurücklegen, bevor man die Gasse erreicht. Es sind exakt zweihundertundelf Meter. Wollen Sie andeuten, dass Mr. Craig diese Entfernung in weniger als einer Minute zurücklegte?«
    »So muss es gewesen sein.«
    »Und sein Freund gesellte sich Augenblicke später zu ihm«, sagte Pearson.
    »Das ist richtig«, erwiderte Beth.
    »Und als Sie sich umdrehten, da standen die beiden anderen Männer, Mr. Davenport und Mr. Mortimer, bereits an der Hintertür.«
    »Ja, genau.«
    »Und all das geschah in weniger als einer Minute, Miss Wilson?« Er schwieg kurz. »Was glauben Sie, wann die Vier die Zeit hatten, ein derart detailliertes Vorgehen zu planen?«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen.« Beth hielt sich am Geländer des Zeugenstands fest.
    »Ich glaube, Sie wissen es sehr genau, Miss Wilson, aber im Interesse der Geschworenen: Zwei Männer verlassen die Bar durch den Vordereingang, gehen zur Rückseite des Gebäudes, während die beiden anderen Aufstellung an der Hintertür nehmen. Und all das in weniger als einer Minute.«
    »Vielleicht war es ja auch etwas mehr als eine Minute.«
    »Aber Sie hatten es doch so eilig«, rief Pearson ihr in Erinnerung. »Wenn es mehr als eine Minute gewesen wäre, dann hätten Sie alle Zeit der Welt gehabt, zur Hauptstraße zu kommen und zu verschwinden, lange bevor die Männer auftauchten.«
    »Jetzt fällt es mir wieder ein«, sagte Beth. »Danny versuchte, Bernie zu beruhigen, aber mein Bruder wollte zurück in die Bar und die Angelegenheit klären, darum muss es mehr als eine Minute gewesen sein.«
    »Oder war es Cartwright, der die Sache klären wollte?«, fragte Pearson. »Und der auch gleich klarstellen wollte, wer der Chef sein würde, sobald Ihr Vater in den Ruhestand ging?«
    »Wenn Bernie gewollt hätte, dann hätte er Danny mit einem Schlag zu Boden schicken können«, erklärte Beth.
    »Nicht, wenn Mr. Cartwright ein Messer hatte«, erwiderte Pearson.
    »Craig hatte das Messer, und Craig hat Bernie niedergestochen!«
    »Wie können Sie so sicher sein, Miss Wilson? Sie haben nicht gesehen, wer zugestochen hat.«
    »Aber Bernie hat mir erzählt, was geschehen ist.«
    »Sind Sie sicher, dass Bernie Ihnen das gesagt hat und nicht Danny?«
    »Ja, ganz sicher.«
    »Vergeben Sie mir meine Schnoddrigkeit, Miss Wilson, aber
gesagt ist gesagt und damit basta

    »Ja, denn das ist die Wahrheit«, erklärte Beth.
    »Miss Wilson, darf ich Sie an einige der anderen Halbwahrheiten erinnern, die Sie meinem hochverehrten Herrn Kollegen erzählt haben?«
    Beth schürzte die Lippen.
    »Sie sagten: ›Ich wusste, dass wir heiraten würden, schon an dem Tag, als ich ihn zum ersten Mal sah.‹«
    »Ja, das habe ich gesagt, und das habe ich auch so gemeint«, erklärte Beth trotzig.
    Pearson konsultierte seine Notizen. »Sie sagten auch, dass Mr. Davenport Ihrer Meinung nach ›nicht so gut aussieht‹ wie Mr. Cartwright.«
    »Tut er auch nicht«, beharrte Beth.
    »Und

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