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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Gutdünken nutzen, danach sollen sie in den Besitz meines zuvor erwähnten Enkelsohnes übergehen.« Mr. Munro legte das Testament wieder auf die Schreibtischplatte. »Unter normalen Umständen hätte Ihnen das ein gewaltiges Erbe gesichert, aber leider muss ich Ihnen mitteilen, dass Ihr Vater die Worte
nach eigenem Gutdünken
weidlich ausnützte und auf beide Anwesen wenige Monate vor seinem Tod große Hypotheken aufnahm. Auf Dunbroathy Hall lieh er sich« – wieder setzte Mr. Munro seine Brille auf, um die Zahlen lesen zu können – »eine Million Pfund und auf das Haus in The Boltons sogar etwas über eine Million. Gemäß dem Testament Ihres Vaters wird dieses Geld nach Inkrafttreten selbigen Testaments direkt an Ihren Onkel Hugo übergehen.«
    »Dann stehe ich also trotz der Vorkehrungen meines Großvaters mit nichts da«, sagte Nick.
    »Nicht unbedingt«, meinte Mr. Munro. »Ich glaube, Sie haben die besten Aussichten, das Geld, das sich Ihr Onkel durch diese List sichern konnte, wieder zurückzubekommen.«
    »Wenn das der Letzte Wille meines Vaters war, dann werde ich nicht dagegen vorgehen«, erklärte Nick.
    »Ich glaube, Sie sollten Ihre Einstellung noch einmal überdenken, Sir Nicholas.« Mr. Munro klopfte neuerlich mit den Fingern auf den Schreibtisch. »Schließlich geht es um eine gewaltige Summe, und ich bin zuversichtlich, dass …«
    »Sie mögen recht haben, Mr. Munro, aber ich werde die Entscheidung meines Vaters nicht hinterfragen.«
    Mr. Munro nahm die Brille ab und meinte zögernd: »Dann soll es so sein. Ich möchte Sie wissen lassen, dass ich mit Ihrem Onkel Hugo Moncrieff korrespondiert habe. Er ist sich Ihrer momentanen Lage bewusst und hat angeboten, Ihnen die Verantwortung für die beiden Anwesen abzunehmen und damit auch die Verantwortung für die Hypotheken. Er würde darüber hinaus auch alle bei dieser Transaktion anfallenden Anwaltskosten übernehmen.«
    »Vertreten Sie auch meinen Onkel Hugo?«, fragte Nick.
    »Keineswegs«, erklärte Mr. Munro nachdrücklich. »Ich habe Ihrem Vater strikt geraten, keines der beiden Anwesen zu beleihen. Ich sagte ihm sogar, dass es gegen den Geist des Gesetzes, wenn auch nicht gegen den Buchstaben des Gesetzes sei, wenn er eine solche Transaktion ohne Ihr Wissen oder Ihre Zustimmung durchführe.« Mr. Munro hüstelte. »Er hat daraufhin meine Dienste nicht länger in Anspruch genommen und sich für diese Transaktion einen anderen Anwalt gesucht.«
    »Wenn das so ist, Mr. Munro, dann möchte ich Sie fragen, ob Sie bereit wären, mich zu vertreten?«
    »Es schmeichelt mir, dass Sie mich fragen, Sir Nicholas. Ich darf Ihnen versichern, dass diese Kanzlei stolz darauf ist, die lange Verbundenheit mit der Familie Moncrieff fortzusetzen.«
    »Wenn Sie
all
meine Umstände berücksichtigen, Mr. Munro, welches Vorgehen würden Sie mir raten?«
    Mr. Munro verneigte sich leicht. »Ich habe vorhergesehen, dass Sie mich um meinen Rat angehen würden, und habe daher eine Reihe von Anfragen initiiert.« Nick lächelte, als die Brille auf die Nase des alternden Anwalts zurückkehrte. »Mir wurde gesagt, dass der Preis eines Hauses in The Boltons derzeit um die drei Millionen Pfund liegt. Mein Bruder, ein Magistratsmitglied hier im Ort, hat mir erzählt, dass Ihr Onkel Hugo vor kurzem im Rathaus anfragen ließ, ob man das Grundstück von Dunbroathy Hall als Baugebiet freigeben würde, trotz der Tatsache, dass Ihr Großvater offenbar hoffte, Sie würden das Anwesen letzten Endes dem National Trust for Scotland übereignen, auch wenn er das leider in seinem Testament nicht ausdrücklich so formulierte.«
    »Er hat seine Wünsche mir gegenüber unmissverständlich deutlich gemacht«, sagte Nick. »Ich habe unser Gespräch damals in meinem Tagebuch notiert.«
    »Das wird Ihren Onkel nicht davon abhalten, seine eigenen Pläne weiter zu verfolgen. Deshalb erkundigte ich mich bei einem Vetter, der Partner eines hiesigen Immobilienbüros ist, wie der Magistrat gegenüber einem solchen Bauvorhaben eingestellt sein könnte. Er teilte mir mit, dass gemäß den Kommunalen Bauvorschriften aus dem Jahr 1997 jeder Teil des Anwesens, auf dem sich bereits Gebäude befinden, einschließlich des Gutshauses, aller Nebengebäude, Scheunen oder Stallungen, die Erlaubnis zur Bebauung erhalten würde. Darunter fallen, wie er mir sagte, über drei Hektar Land. Er teilte mir außerdem mit, dass die Gemeinde gerade nach Flächen sucht, auf denen bezahlbare Eigen- oder Altenheime errichtet

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