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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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waren. Er hatte Gerald bereits vorgewarnt, dass es fast so schwer war, ins Belmarsh Gefängnis hineinzukommen wie wieder heraus. Ein endloses Labyrinth aus Doppelpforten, mehrfache Überprüfung aller Ausweispapiere und gründliche Durchsuchungen, bevor man auch nur in den Empfangsbereich kam.
    Sobald sie ihre Namen an der Theke genannt hatten, erhielten Craig und Payne nummerierte Schließfachschlüssel. Man teilte ihnen mit, dass sie sämtliche Wertgegenstände, einschließlich Armbanduhren, Ringe, Halsketten sowie alle Geldscheine beziehungsweise Münzen – in einem Schließfach zu hinterlegen hätten. Sollten sie in der Kantine für einen Gefangenen etwas kaufen wollen, mussten sie gegen die genaue Summe Bargeld kleine Plastikmarken zu einem Pfund beziehungsweise 50, 20 oder 10 Pence erstehen, damit auf keinen Fall Geld an einen Gefangenen weitergeleitet werden konnte. Jeder Besucher würde separat aufgerufen und bevor sie den Sicherheitsbereich betreten durften, würden sie noch einmal durchsucht, dieses Mal von einem Beamten mit einem Drogenhund.
    »Nummer eins und zwei«, rief eine Stimme über Lautsprecher.
    Craig und Payne setzten sich in eine Ecke des Warteraumes, in dem nur Ausgaben von
Der Gefängnisbote
und
Hinter Schloss und Riegel
auslagen, und versuchten, die Zeit totzuschlagen, bis ihre Nummern aufgerufen würden.
    »Nummer 17 und 18«, erklang es 40 Minuten später. Craig und Payne standen auf und traten durch eine weitere Doppelpforte, um eine noch intensivere Durchsuchung über sich ergehen zu lassen, bevor man ihnen erlaubte, den Besucherbereich zu betreten, wo man sie aufforderte, die Plätze 11 und 12 in Reihe G einzunehmen.
    Craig setzte sich auf einen grünen Stuhl, der am Boden befestigt war, während Payne in die Kantine ging, um mit seinem Plastikgeld drei Tassen Tee und zwei Mars-Riegel zu kaufen. Als er wieder zu Craig kam, stellte er das Tablett auf den Tisch, der ebenfalls am Boden befestigt war, und setzte sich auf seinen unbeweglichen Stuhl.
    »Wie lange müssen wir noch warten?«, fragte er.
    »Vermutlich dauert es eine Weile«, erwiderte Craig. »Die Gefangenen werden einzeln hereingeführt, und ich gehe davon aus, dass man sie noch gründlicher durchsucht als uns.«
    »Sieh dich jetzt nicht um«, flüsterte Beth, »Craig und Payne sitzen drei oder vier Reihen hinter dir. Offenbar besuchen sie jemanden.«
    Danny begann zu zittern, sah sich aber nicht um. »Wahrscheinlich wollen sie Mortimer besuchen«, sagte er. »Aber sie kommen zu spät.«
    »Zu spät wofür?«, fragte Beth.
    Danny nahm ihre Hand. »Ich kann dir im Moment nicht allzu viel sagen, aber Alex wird dich über alles in Kenntnis setzen, wenn du ihn das nächste Mal siehst.«
    »Jetzt seid ihr also schon beim Vornamen angekommen?« Beth lächelte. »Seid ihr auch per du?«
    Danny lachte. »Nur hinter seinem Rücken.«
    »Du bist so ein Feigling«, meinte Beth. »Alex nennt dich immer Danny und er hat mir sogar gesagt, wie sehr es ihn freut, dass du dich jetzt regelmäßig rasierst und dir deine Haare wachsen lässt. Er denkt, das könnte sich positiv auf das Berufungsverfahren auswirken.«
    Danny wechselte das Thema. »Wie läuft es in der Werkstatt?«
    »Dad macht jetzt etwas langsamer«, erzählte Beth. »Ich wünschte, ich könnte ihn vom Rauchen abbringen. Er ist ständig am Husten, aber er hört weder auf Mum noch auf mich, wenn es um dieses Thema geht.«
    »Wen hat er zum Geschäftsführer ernannt?«
    »Trevor Sutton.«
    »Trevor Sutton? Der könnte doch nicht mal eine Schachtel voller Schnecken beaufsichtigen.«
    »Den Job schien niemand haben zu wollen«, sagte Beth.
    »Dann solltet ihr besser die Bücher im Auge behalten«, riet Danny.
    »Warum? Glaubst du, dass Trevor sie manipulieren wird?«
    »Nein, aber ich glaube, dass er nicht rechnen kann.«
    »Was soll ich denn tun?«, sagte Beth. »Dad vertraut sich mir nie an, und offen gesagt stecke ich momentan selbst bis über beide Ohren in Arbeit.«
    »Mr. Thomas spannt dich ganz schön ein, oder?« Danny grinste.
    Beth musste lachen. »Mr. Thomas ist ein toller Chef, und das weißt du auch. Vergiss nicht, wie freundlich er während der Verhandlung war. Außerdem hat er mir eben erst eine Gehaltserhöhung gegeben.«
    »Ich bezweifele nicht, dass er ein grandioser alter Knabe ist, aber …«
    »Ein grandioser alter Knabe?«
Beth lachte laut.
    »Das ist Nicks Schuld.« Unbewusst fuhr sich Danny mit der Hand durch die Haare.
    »Wenn du so weitermachst, wirst du

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