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Das letzte Revier

Das letzte Revier

Titel: Das letzte Revier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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hindurch zugefügt«, sage ich. »Es ist sehr wohl möglich, dass beide Opfer aus Angst, Panik die Kontrolle über ihre Blase verloren. Wenn man schlimm genug in Angst versetzt wird, macht man sich in die Hose.«
    »O Gott«, murmelt Mclntyre wieder.
    »Und wenn man dabei zusieht, wie so ein Arschloch Ösen in die Decke schraubt und eine Heißluftpistole einstöpselt, reich t das aus, um sich in die Hose zu machen«, lässt sich Marino aus. »Man weiß verdammt genau, was einem bevorsteht.«
    »O Gott!«, platzt Mclntyre heraus. »Worum zum Teufel geht es hier?« In ihren Augen blitzt es. Schweigen.
    »Warum sollte jemand Mitch so etwas antun? Und er war nicht unvorsichtig, er ist nicht einfach so zu jemandem ins Auto gestiegen oder hat sich einem Fremden genähert, der ihn auf der Straße anhielt.«
    Stanfield sagt: »Das erinnert mich an Vietnam, an die Behandlung von Kriegsgefangenen, sie wurden gefoltert, um sie zum Sprechen zu bringen.«
    Jemanden zum Sprechen zu bringen kann sehr wohl der Zweck von Folter sein, erkläre ich. »Aber es ist auch ein Machtspiel. Manche Leute foltern, weil es sie anmacht.«
    »Meinen Sie, dass das hier der Fall war?«, fragt Pruett. »Ich weiß es nicht.« Dann wende ich mich an Mclntyre. »Mir ist im Treppenhaus eine Angel aufgefallen.«
    Zuerst reagiert sie verwirrt. Dann wird ihr klar, wovon ich spreche. »Stimmt. Mitch angelt gern.« »Hier in der Gege nd?«
    »An einem Bach in der Nähe vom College Landing Park.« Ich blicke zu Marino. Dieser Bach fließt an dem Waldgebiet neben dem Campingplatz des Fort James Motel vorbei. »Hat Mitch jemals das Motel an dem Bach erwähnt?«, fragt Marino sie.
    »Ich weiß nur, dass er dort gern angelte.«
    »Kannte er die Frau, die die Bude managt? Bev Kiffin? Und ihren Mann? Vielleicht kennen Sie beide ihn, weil er bei Overland arbeitet?«, sagt Marino zu Mclntyre.
    »Ich weiß nur, dass Mitch mit ihren Jungen geredet hat. Sie hat zwei Söhne, und manchmal waren sie beim Angeln, wenn Mitch auch dort war. Er sagte, sie täten ihm Leid, weil ihr Vater nie zu Hause sei. Aber ich kenne niemanden mit dem Name n Kiffin in der Spedition, und ich mache ihre Buchhaltung.«
    »Können Sie das überprüfen?«, fragt Jay. »Vielleicht hat er einen anderen Nachnamen als sie.«
    »Genau.« Sie nickt.
    »Wissen Sie noch, wann Mitch zum letzten Mal dort angeln war?«, fragt Marino sie.
    »Kurz bevor es anfing zu schneien«, sagt sie. »Bis dahin war das Wetter ziemlich gut.«
    »Auf dem Treppenabsatz sind mir zwei Bierdosen, eine Zigarrenschachtel und Kleingeld aufgefallen«, sage ich. »Neben der Angel.«
    Ihrem Ausdruck sehe ich an, dass sie verunsichert ist. Ich frage mich, wie viel sie tatsächlich über ihren Undercover-Freund weiß. »Geht in dem Motel irgendwelche illegale Scheiße vor, von der Sie und Mitch wissen?«, fragt Marino sie.
    Mclntyre schüttelt den Kopf. »Er hat nie etwas erwähnt. Nichts in der Richtung. Er war dort nur zum Angeln und hat sich gelegentlich mit den Jungen unterhalten, wenn sie gerade da waren.«
    »Nur wenn sie auftauchten, wenn er beim Angeln war?«, hakt Marino nach. »Ist es möglich, dass Mitch mal zum Haus rübergegangen ist, um hallo zu sagen?« Sie zögert.
    »War Mitch ein großzügiger Mensch?«
    »O ja«, sagt sie. »Sehr sogar. Er könnte zum Haus gegangen sein. Ich weiß es nicht. Und Kinder mag er wirklich gern. Mochte er gern.« Sie reißt sich zusammen, und gleichzeitig brodelt es in ihr. »Wie hat er sich Leuten in der Gegend vorgestellt? Als Lastwagenfahrer? Was hat er über Sie gesagt? Sollten Sie eine Karrierefrau darstellen? Also, Sie beide waren doch kein Liebespaar. Das war doch nur Fassade, oder?« Marino will auf etwas hinaus. Er beugt sich vor, die Hände auf den Knien gefaltet, und lässt Jilison Mclntyre nicht aus den Augen.
    Wenn er so ist wie jetzt, feuert er seine Fragen so schnell, dass die Leute oft keine Zeit zum Antworten haben. Sie werden verwirrt und sagen etwas, was sie später bedauern. Auch sie entgeht diesem Schicksal nicht. »He, ich bin nicht verdächtig«, fährt sie ihn an. »Und unsere Beziehung - ich weiß, worauf Sie hinaus wollen. Sie war professionell. Aber man kommt sich einfach näher, wenn man in demselben Haus wohnt und vor den Leuten so tun muss, als hätte man was miteinander.«
    »Aber sie hatten nichts miteinander«, sagt Marino. »Er zumindest nicht mit Ihnen. Sie beide haben einen Job gemacht, richtig? Das heißt, wenn er zu einer einsamen Frau mit zwei netten

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