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Das letzte Sakrament

Das letzte Sakrament

Titel: Das letzte Sakrament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Kowa
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tun?«
    »Na ja … ich hab noch eine Kopie davon.« Sie lachte. »Und es kann schon sein, dass der Rücken aus Versehen was abbekommen hat … Auf alle Fälle ist Edeling mehr beim Arzt als im Büro und geht deshalb langwierigen Diskussionen aus dem Weg. Deine Chancen für eine weitere Lustreise stehen also gut.«
    »Man hat mir einen Baseballschläger über den Kopf gezogen, mich entführt und wollte mich anschließend überfahren«, sagte Pandera. »Wenn du also tauschen willst …«
    »Shit«, sagte sie. »Pass auf dich auf!«
    Nachdem die beiden sich gegenseitig über den letzten Ermittlungsstand informiert hatten, rief Pandera Edeling an. Die Kollegin hatte nicht zu viel versprochen. Schon fünf Minuten später hatte Pandera den Widerstand seines Vorgesetzten gegen eine Verlängerung der Dienstreise gebrochen. Edeling erinnerte Pandera lediglich daran, die italienischen Behörden in jeden seiner Schritte einzubinden und das nächste Mal besser auf sein Diensthandy aufzupassen. Und Pandera solle in Gottes Namen seine Alleingänge unterlassen.
    Edeling hielt ihn offensichtlich für einen Libero mit Zweikampfschwäche, schoss aber selbst dauernd Eigentore. Also tat Pandera, was schlaue Spieler von schlechten Trainern tun: Er ignorierte die Anweisungen. Es blieb ihm ohnehin nichts anderes übrig. Er würde also eine Kreuzfahrt machen. Das klang tatsächlich nach Urlaub, aber Pandera wusste, es würde alles andere werden als das.
    Jetzt endlich hatte Pandera Zeit, die heimische Nummer zu wählen. Sein Sohn meldete sich: »Hier Ben Pandera, Herrscher von Roboterland.«
    »Und hier ist dein Daddy«, antwortete der Kommissar. »Na, wie geht’s dir?«
    »Super!«
    »Kannst du mir mal Mami geben?«
    »Mami ist in der Schule, lernen.«
    Stimmt, sie ist ja um diese Zeit an der Uni , fiel Pandera ein. »Dann bist du jetzt sogar Herrscher von Panderaland!«
    Ben kicherte. »Oma und Opa sind auch noch da.«
    »Kannst du Mami was ausrichten?«, fragte Pandera. Er dachte gar nicht erst darüber nach, seine Schwiegereltern ans Telefon holen zu lassen. Das würde nur unnötige Diskussionen geben. »Also, Ben«, begann er. »Sag ihr, mir geht es gut, aber ich muss für ein paar Tage auf ein Schiff und dort arbeiten.«
    »Auf welches Schiff?«, fragte der Kleine. »Ein großes mit Piraten und Kanonen?«
    »Nein, eines, wo man Urlaub drauf machen kann.«
    »Fahren wir in Urlaub?« Ben jubelte.
    »Nein, Ben, ich muss arbeiten. Aber wir fahren bald wieder in Urlaub.«
    »Ach so«, antwortete der Kleine enttäuscht. »Wo fährt dein Schiff hin?«
    »Das weiß ich noch nicht«, antwortete Pandera. Er kam sich reichlich blöd vor.
    »Warum weißt du das nicht?«
    »Ich habe noch nicht entschieden, mit welchem Schiff ich fahre«, antwortete Pandera.
    »Dann muss das der Entscheidomat machen!«, platzte Ben heraus.
    »Nein, das kann ich schon alleine«, antwortete Pandera.
    Aber der Kleine hörte gar nicht mehr hin. »Entscheidomat! Entscheidomat! Entscheidomat!«
    »Na gut.« Pandera seufzte. »Was braucht der Entscheidomat für seine Entscheidung?«
    »Die Namen der Schiffe«, antwortete Ben.
    »Und wie gibst du die ein?«
    »Ich drück auf 1 und Aufnahme.«
    »Gut.« Pandera lächelte. »Bist du bereit?«
    »Ja.«
    »Schiff eins ist die Costa Marina nach Gran Canaria.« Er machte eine kurze Pause. »Hast du das?«
    Ben nickte. Alex Pandera hörte im Hintergrund, wie der Roboter die Eingabe bestätigte. »Schiff eins ist die Costa Marina nach Gran Canaria.«
    »Schiff zwei ist die Voyager nach Dubai«, sagte Pandera und hörte kurz darauf, wie auch dieser Satz wiederholt wurde.
    »Und Schiff drei ist die MS Atlantis nach Florida.« Pandera hörte auch diesmal die Bestätigung. »Und jetzt?«
    »Jetzt rechnet der Entscheidomat und sagt dir, was du tun sollst.«
    »Das ist alles?«
    »Ja klar, das ist ein schlauer Roboter, der muss nicht mehr wissen«, antwortete Ben mit stolzer Stimme.
    Dann schrie er auf, als habe der Siliziumklotz gerade das Wunder des Lebens enträtselt. »Er hat sich entschieden!«, rief er.
    »Und wo fahre ich jetzt hin?« Pandera war nun doch ein wenig gespannt, was die Kiste ausspucken würde.
    »Ich halte das Telefon an den Robi, dann kannst du ihn besser hören«, sagte Ben aufgeregt.
    »Gut«, antwortete Pandera und lauschte. Er hörte, wie ein paar Tasten gedrückt wurden und eine synthetische Stimme erklang. »Ihre Wahl ist getroffen!«, sagte sie. Direkt danach hörte Pandera seine eigene Stimme, die der

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