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Das letzte Treffen

Das letzte Treffen

Titel: Das letzte Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blomkvist
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finden. Zumal ihm viele reiche Finanzjongleure
     enorme Summen zahlen, um zu beweisen, dass es den Gesetzen entspricht,
     wenig bis keine Steuern zu berappen.
    Andri Ólafur sitzt an
     einem Schreibtisch, der überwiegend leer ist. Keine Papiere. Keine
     gerahmten Familienfotos.
    Nur ein geöffneter
     Laptop. Ein Handy. Ein Palm.
    Vor dem Tisch stehen drei
     tiefe schwarze Sessel.
    Echtes Leder.
    Der Knabe scheint um die
     sechzig zu sein. Aber macht sich gut für sein Alter. Obwohl das bräunliche
     Haar dünner geworden ist. Und es nicht mehr lange bis zur Glatze
     dauert.
    Kleine rote Punkte tauchen
     hier und da auf dem rundlichen Gesicht auf. Sein Kinnbart ist schmal.
     Sorgfältig rasiert.
    »Setz dich«, sagt
     er und schließt seinen Laptop.
    Das Büro ist groß
     und hell.
    Ein dicker, cremefarbener
     Teppich bedeckt den Boden. An beiden Fenstern sind die hellblauen,
     bodenlangen Gardinen zugezogen worden.
    An der Wand gegenüber hängen
     drei große Landschaftsfotografien. Isländische Pampa. In
     silberfarbenen Rahmen aus Aluminium.
    Das Zimmer sieht gar nicht
     aus wie ein Büro. Jedenfalls nicht wie eins, in dem jemand regelmäßig
     arbeitet.
    »Vielen Dank, dass du
     gekommen bist«, fährt Andri Ólafur fort. »Dieses
     Gespräch ist vor allem eine Vorsichtsmaßnahme meinerseits.
     Bjarni und ich haben vorhin die Situation analysiert, und er hat mir
     geraten, dich in Kenntnis zu setzen.«
    »Ja, es ist nämlich
     so, dass dieser Fall nicht gerade zu meinem Spezialgebiet gehört«,
     sagt Bjarni und rutscht im Sessel hin und her.
    »Dieses Gespräch
     bleibt natürlich unter uns.«
    »Selbstverständlich«,
     antworte ich. »Lass hören.«
    Andri Olafur lehnt sich vor.
     Stützt die Ellbogen auf die Tischplatte.
    »Ich gehe davon aus,
     dass du in den Medien die Nachrichten vom Leichenfund in Keflavik gesehen
     hast«, sagt er.
    »Sicher.«
    »Jemand versucht, mich
     in den Fall hineinzuziehen.«
    »Inwiefern?«
    »Indem er versucht,
     falsche Fährten zu legen, die auf mich weisen.«
    »Welche Fährten?«
    »Beweismittel, die
     zeigen sollen, dass ich an dem Ort war, wo Donald Garber ermordet wurde.«
    »Warst du da?«,
     frage ich und schaue ihm direkt in die Augen.
    »Nein«, antwortet
     Andri Ólafur ohne den Blick abzuwenden. »Ich glaube, jemand
     versucht, mir diese Gräueltat anzuhängen.«

 
    6. KAPITEL
    Andri Ólafur scheint
     es ernst zu meinen.
    »Warum in aller Welt
     sollte jemand eine Verbindung zwischen dir und dem Mord an diesem Ami
     herstellen?«, frage ich.
    »Ich weiß es
     nicht«, antwortet Andri Olafur, »aber die Fakten sprechen für
     sich.«
    Er ist besorgt. Obwohl er
     versucht, es sich nicht ansehen zu lassen. Zumal er es nach
     jahrzehntelangem Ringen in der geschäftlichen Unterwelt sicher gewöhnt
     ist, seine Gefühle zu verbergen.
    »Haben die Goldjungs
     dich schon verhört?«, frage ich.
    »Die Goldjungs?«
     Er hebt seine Augenbrauen.
    »Die Kriminalpolizei.«
    »Ja, sie haben schon
     zweimal mit mir gesprochen, zuletzt heute Vormittag.«
    Der blasierte Bjarni räuspert
     sich. 
    »Beide Male wurde Andri
     nur als Zeuge verhört«, schiebt er ein, »aber ich habe
     das Gefühl, das könnte sich jederzeit ändern.«
    »Warum?«
    »Nach dem zweiten Gespräch
     mit mir forderten sie, dass ich nur mit ihrer Genehmigung das Land
     verlasse«, antwortet Andri Ólafur.
    »Hast du ihnen das
     zugesichert?«
    »Ja, ich habe keine
     andere Möglichkeit gesehen, als ihnen meinen Pass zu geben.«
    »Sie hatten schon eine
     einstweilige Verfügung für Reiseverbot vorbereitet, die sie nur
     noch beim Richter hätten einreichen müssen«, sagt der
     blasierte Bjarni. »Dann hätte die Presse davon Wind gekriegt.
     Deshalb war das die bessere Wahl zwischen zwei schlechten Möglichkeiten.«
    »Welche Beweise meinen
     sie zu haben?«
    »Vor allem die
     Reifenabdrücke«, antwortet Andri Ólafur. »Neben
     dem Fundament in Rockville, wo sich die Leiche befand, wurden Reifenspuren
     entdeckt. Sie behaupten, die Spuren stammen von den gleichen Reifen, die
     an meinem Jeep dran sind.«
    »Was für ein Jeep
     ist das?«
    »Range Rover Sport.«
    »Spuren derselben oder
     der gleichen Reifen?«    
    »Sie scheinen zu
     glauben, dass es sich um die gleichen Reifen handelt, aber ein endgültiges
     Ergebnis liegt bis jetzt nicht vor. Der Jeep ist immer noch zur Ermittlung
     bei ihnen.«    
    »Mit deiner Zustimmung?«
    »Ja, ich fand es unvernünftig,
     sich zu weigern. Ich bin

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