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Das letzte Treffen

Das letzte Treffen

Titel: Das letzte Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blomkvist
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Beifahrertür.
    Der Knabe scheint mittleren
     Alters zu sein. Er ist nicht gerade groß, aber dafür umso
     breiter. Es lässt sich kaum erkennen, wer von uns beiden den größeren
     Bauch hat.
    Als ich es mir in dem Sitz
     gemütlich gemacht habe, zeige ich dem Taxifahrer eine Kopie von Andri
     Ólafurs Kreditkartenquittung.
    »Erinnerst du dich an
     diese Tour?«, frage ich.
    Er betrachtet die Quittung
     eingehend.
    »Montagabend, 22 Uhr
     28?«, murmelt er nachdenklich vor sich hin. »Ach ja, natürlich,
     ich habe ein Paar an der Kaffibar abgeholt und habe sie nach Seltjarnarnes
     gebracht.«
    »Kannst du die beiden
     beschreiben?«
    Er guckt mich fragend an:
    »Ist etwas nicht in
     Ordnung?«
    »Ich muss nur wissen,
     wie die Frau aussah. Kannst du sie beschreiben?«
    »Ich erinnere mich
     nicht so genau an sie, ich fahre ja jeden Tag so viele Leute, verstehst
     du. Aber ich meine, dass sie rote Haare hatte. Ja, diese Frau hatte ganz
     bestimmt rote Haare, und sie hatte ein strenges Parfüm aufgetragen.«
    »Welche Marke?«
    »Das weiß ich
     nicht.«
    »Was hatte sie an?«
    »Sie trug eine dunkle
     Jacke und ich glaube auch einen großen Hut, aber ich bin mir nicht
     mehr so sicher. Ich hatte keinen besonderen Grund, sie mir speziell zu
     merken, verstehst du, er hat gesagt, wo es hinging und hat die Fahrt
     bezahlt.«
    »In Ordnung.«
    Ich hieve mich aus dem Taxi.
     Watschele gegen den Wind zu meinem Silberpfeil. Angele mein Handy aus der
     Manteltasche. Rufe Haraldur an.
    Der hellste Sonnenstrahl des
     Tages kommt aus der unerwartetsten Richtung.
    »Du hast deinen Willen
     bekommen«, sagt die schulterbreite Schwarzjacke schlechtgelaunt.
     »Wir werden beantragen, dass er sich drei Monate lang von seiner
     Familie fernhalten muss. Der Antrag wird morgen Nachmittag im
     Bezirksgericht verhandelt.«
    »Ein Fortschritt für
     die Menschheit.«
    Das reicht, um Harald auf
     hunderachtzig zu bringen.
    »Was willst du damit
     sagen?«, fragt er bissig.
    »Ich habe es nur begrüßt,
     dass du die richtige Entscheidung getroffen hast.«
    »Das ist die
     Entscheidung der Dienststelle.«
    »Aha.«
    Es ist leicht herauszuhören,
     dass Haraldur eigentlich immer noch gegen den Antrag des Näherungsverbotes
     ist. Aber er musste klein beigeben, denn seine Vorgesetzten waren anderer
     Meinung.
    »Schöne Grüße
     an die, die dir vorgeschrieben haben, was du zu tun hast«, sage ich
     lachend.
    Er beendet das Telefonat
     umgehend.
    Verdammter Blödmann.

 
    8. KAPITEL
    Als ich gegen sechs in mein Büro
     zurückkomme, telefoniert Lisa Björk. Aber macht kaum etwas
     anderes als zuzuhören.
    »Ich melde mich in
     einer halben Stunde wieder bei dir«, sagt sie schließlich und
     legt auf.
    »Was ist los?«,
     frage ich.
    »Der Fall von Pfarrer
     David ist in den Medien«, antwortet Lisa Björk. »Hlédís
     hat eben auf Kanal 2 ein Interview gegeben, und jetzt wollen sie, dass der
     Pfarrer dazu Stellung nimmt.«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Ich habe es nicht
     selbst gehört. Aber laut Pfarrer David hat sie behauptet, man habe
     der Mehrheit des Pfarrgemeinderates vom Ordinariat zugesagt, Pfarrer David
     eine andere Stelle innerhalb der Kirche anzubieten.«
    »War also der Beschluss
     des Gemeinderates in Absprache mit dem Ordinariat gefällt worden?«
    »Man kann ihre Worte
     wohl so auslegen.«
    »Das kann ich kaum
     glauben. Das widerspricht völlig dem Verwaltungsrecht. Besorg uns
     eine Abschrift des Interviews, damit wir ihre Aussage genau vor uns haben.«
    »Sie hat auch über
     Schwierigkeiten der Zusammenarbeit gesprochen und ein paar Vorfälle
     erwähnt, in denen Pfarrer David und andere Gemeindemitarbeiter
     Auseinandersetzungen hatten.«
    »Zum Beispiel?«
    »Es gab hauptsächlich
     Meinungsverschiedenheiten bezüglich der musikalischen Begleitung von
     Gottesdiensten und was den Arbeitsbereich des zweiten Pfarrers angeht.
     Soweit ich weiß, hat sie behauptet, Pfarrer David würde immer
     wieder verhindern, dass Pfarrer Robert die Jugendarbeit der Gemeinde
     pflegen kann, obwohl ihm das Presbyterium diese Aufgabe offiziell übertragen
     hat.«
    »Pfarrer David muss natürlich
     ebenfalls ein Interview geben, um Hlédís zu antworten, aber
     er darf sich auf keinen Fall in Nebensächlichkeiten verlieren. Er
     darf auch weder arrogant noch herablassend erscheinen. Er ist hier das
     Opfer, und das muss ganz deutlich zum Ausdruck kommen.«
    »Wäre es nicht
     gut, wenn ich die Sache mit ihm vorbereiten

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