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Das letzte Treffen

Das letzte Treffen

Titel: Das letzte Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blomkvist
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Genuss meines göttlichen Feuerwassers aus Tennessee zu warten, bis
     mein Baby zur Welt gekommen ist.
    Nach der Geburt kann ich dann
     wieder ein ausgelassenes Date mit meinem alten, liebsten Freund
     verabreden.
    Oder der liebsten Freundin.
    Ich schließe die Augen.
     Denke zurück an das letzte Silvester. Als Ludmilla und ich das neue
     Jahr überschwänglich empfangen haben. Wie liebeshungrige
     Jugendliche.
    Seitdem haben wir uns mit
     Mitteilungen begnügt. SMS. Und E-Mails.
    Bevor Ludmilla im Januar nach
     Hause nach Riga fuhr, hat sie versprochen, gegen Mitte Mai
     wieder nach Island zu kommen. Um bei der Geburt dabei zu sein.
    Ich möchte niemand
     anderen zu meiner Unterstützung dabei haben. Wenn die Zeit gekommen
     ist.
    Meine junge Samenspritze hat
     immer noch keine Ahnung von seinem Erfolg, den er in der kleinen Kirche im
     Osten erzielt hat. So soll es auch weiterhin bleiben. Das ist mein Kind.
     So gut wie eingeboren. Es braucht keinen verdammten Vater.

 
    3. KAPITEL
    Na endlich!
    Baldvin geht gegen neun Uhr
     zu guter Letzt an sein Handy. Nach endlosem Klingelnlassen.
    »Wo ist Sigurjóna?«,
     fragt er frech, als ich ihm erklärt habe, worum es geht.
    »Bist du zu Hause?«
    »Was geht dich das an?«
    »Sigurjóna
     braucht ihre Handtasche und saubere Kleidung für sich und die Kinder.
     Sie hat mich gebeten, die Sachen zu holen.«
    »Wo ist sie?«
    »Ich beantworte solche
     Fragen nicht. Bist du zu Hause, wenn ich jetzt losfahre?«
    »Ja, ja, komm halt«,
     antwortet er mürrisch.
    Ich muss mich auf dem Weg ins
     Erdgeschoss am Geländer festhalten. Wie eine abgewrackte Omi. Grrr!
    Als ich auf der Kringlumýrarbraut
     in südlicher Richtung fahre, gehe ich innerlich noch einmal durch,
     was Sigurjóna mir über ihre Ehe berichtet hat, die Baldvin am
     Wochenende im wahrsten Sinn des Wortes zerschlagen hat.
    Sie sind sich vor acht Jahren
     beim Ausgehen in der Innenstadt begegnet. Damit war ihr Schicksal
     besiegelt. Liebe auf den ersten Blick und so.
    Drei Monate später
     heirateten sie. Zogen nach Gardabaer. In ein Reihenhaus, das seine
     steinreichen Eltern ihnen zur Hochzeit geschenkt haben.
    Baldvin ist sechs Jahre
     älter als Sigurjöna. Neununddreißig. Hat im öffentlichen
     Dienst gearbeitet, seit er sein Wirtschaftsstudium an der Háskóli
     Islands beendet hat. In den letzten Jahren hat er die Gewerbeaufsicht
     geleitet.
    Wenn ich mich richtig
     erinnere, gab es einen riesigen Aufschrei, als er die Stelle bekam. Es
     handelte sich eindeutig um eine politische Rekrutierung, keine fachliche.
     Könnte gut sein, dass ein anderer Bewerber Schadensersatz vom Staat
     bekommen hat, nachdem der Ombudsmann den Minister, der Baldvin die Stelle
     zugeschanzt hatte, vor dem ganzen Parlament scharf kritisiert hatte.
    Er öffnet mir die Tür.
    Sigurjónas Mann sieht
     sehr nordisch aus. Hat blonde Haare und blaue Augen. War vor einigen
     Jahren mit Sicherheit ein sexy Kerl. Bevor er fleißig zugenommen
     hat.
    Ein genießerischer,
     Anzug tragender, großer Junge, der mit einem Silberlöffel im
     Mund geboren wurde und Speis und Trank zu schätzen weiß. Und
     gerne mal seine Frau schlägt.
    »Wo ist Sigurjöna?«,
     fragt er umgehend.
    »Möchtest du mich
     nicht hereinbitten?«, frage ich zurück.
    Er schließt die Tür
     hinter uns. Geht vor mir her ins Wohnzimmer, wo ein anderer Glücksritter
     in einem tiefen Sessel sitzt.
    Ich gucke mich schnell mal
     um.
    Das Wohnzimmer sieht nach
     reichen Leuten aus. Dunkelbraunes Ledersofa. Chesterfield. Ein großer,
     massiver Esszimmertisch. Acht Stühle stehen darum. Alle mit
     lederbezogenen Polstern. 
    An der Wand befinden sich
     Schränke und Regale im gleichen, schwerfälligen Stil. Und
     Schmierereien von bekannten isländischen Malern. Toten Typen.
    Echt oder gefälscht?
    Wer weiß.
    Hier riecht jedenfalls alles
     nach Geld.
    Ich setze mich auf das harte
     Ledersofa. Konzentriere mich auf den zweiten Knaben mir gegenüber,
     der auch aussieht, als würde er im öffentlichen Dienst arbeiten.
    Baldvin und er scheinen ungefähr
     gleichaltrig zu sein. Aber er ist ein völlig anderer Typ.
     Dunkelhaarig. Klein. Und mit einem ziemlich hässlichen Gesicht.
    Seine Mundpartie sieht fast
     rattenähnlich aus.
    »Wer bist du?«,
     frage ich.
    »Páll ist ein
     alter Freund und Mitarbeiter«, antwortet Baldvin und setzt sich an
     das andere Ende des Sofas.
    Das Rattengesicht beugt sich
     vor. Spießt mich fast mit seinem Blick auf.
    »Wo hast du

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