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Das letzte Treffen

Das letzte Treffen

Titel: Das letzte Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blomkvist
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Sigurjóna
     und die Kinder versteckt?«, fragt er frech.
    Ich tue so, als höre ich
     ihn nicht.
    »Sigurjóna
     versucht gerade, sich von dieser aggressiven Körperverletzung zu
     erholen«, erkläre ich und betrachte Baldvin mit kaltem Blick.
     »Sie wird zurückkehren, sobald du dir eine andere Bleibe
     gesucht hast.«
    »Eine andere Bleibe?«,
     wiederholt er und starrt mich an. »Wie meinst du das?«
    »Baldvin lässt
     sich doch nicht von Weibern aus seiner eigenen Wohnung vertreiben«,
     mischt sich Páll ein. »Darauf kannst du Gift nehmen!«
    Oh, Mann.
    Ich tue so, als würde
     ich sein Gekläffe nicht hören. Wende mich dem brutalen Ehemann
     zu.
    »Reicht es dir nicht,
     dass du deine Frau zusammengeschlagen hast?«, frage ich verärgert.
     »Willst du ihr und den Kindern auch noch verwehren, nach Hause zu
     kommen?«
    »Ich war betrunken und
     habe für einen Moment die Kontrolle verloren, sonst nichts«,
     antwortet Baldvin. »Ich weiß, dass Sigurjóna das
     versteht und mir vergibt.«
    »Es ist doch völlig
     unnötig, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen«, fügt
     Páll hinzu.
    »Mücke? Wie?«
    Ich öffne meine
     rotbraune Aktentasche.
    »Auf diesen Fotos sieht
     man nur einen Teil der Verletzungen, die du ihr zugefügt hast«,
     sage ich und breite vier Fotos auf dem Sofatisch vor Baldvin aus.
    Er erschrickt, als er die
     Folgen seiner eigenen Taten vor Augen hat.
    »Oh Gott«,
     murmelt er und schaut betreten zur Seite.
    Páll zieht die Fotos
     mit dem entstellten Gesicht zu sich. Sieht sich eins nach dem anderen an,
     ohne eine Miene zu verziehen.
    »Man kann diesen
     Vorfall nicht alleine Baldvin in die Schuhe schieben«, sagt er
     schließlich griesgrämig. »Sigurjóna hat ihn immer
     herausfordert, ihn aufgehetzt, um sich schlagen zu lassen.«
    »Warst du Zeuge dieser
     Übergriffe?«, frage ich.
    »Nein.«
    »Dann solltest du die
     Klappe halten.«
    Páll wirft sich rücklings
     in den Sessel. Völlig perplex. Als ob noch nie jemand die Courage
     gehabt hätte, ihm den Mund zu verbieten.
    Dann war es ja höchste
     Zeit.
    Ich sammle die Fotos wieder
     ein. Verstaue sie in der rotbraunen Aktenmappe.
    »Sigurjóna hat
     mich beauftragt, erstens Kleidung für sich und die Kinder zu holen
     und zweitens ihre Handtasche mit allen Papieren«, sage ich und stehe
     auf. »Wo finde ich diese Sachen?«
    Baldvin scheint immer noch
     nicht in der Realität angekommen zu sein.
    »Wann kommt Sigurjóna
     nach Hause?«, fragt er.
    »Wenn du ausgezogen
     bist«, antworte ich. »Wo ist ihre Tasche?«
    Páll steht auf.
    Er ist einen Kopf kleiner als
     ich. Und ist genötigt, seinen Kopf in den Nacken zu legen. Um zu mir
     hochzuschauen.
    Das macht ihn total fertig.
    »Ich finde, es ist doch
     das Mindeste, dass Baldvin die Gelegenheit kriegt, mit Sigurjóna zu
     reden und dieses Missverständnis zu klären«, sagt er.
     »Ist sie bei dir zu Hause?«
    »Natürlich nicht.
     Sie befindet sich an einem sicheren Ort.«
    »Wo?«, fragt er
     drohend.
    »Das geht dich nichts
     an. Wo ist ihre Tasche?«
    »Sigurjóna weiß
     es selbst am besten«, antwortet Baldvin und steht auf. »Wenn
     sie etwas braucht, kann sie selbst herkommen, um es zu holen.«
    »Willst du Sigurjóna
     wirklich ihre selbstverständliche Bitte abschlagen?«
    »Du fasst hier im Haus
     nichts an«, sagt Páll und verschränkt seine Arme.
    »Redet er für
     dich?«
    »Páll weiß
     immer, was ich gerade denke«, antwortet Baldvin.
    »Ihr seid wohl
     siamesische Zwillinge im Geiste, was?«
    »Nenn es, wie du
     willst.«
    »Wann ziehst du aus?«
    »Ich denke nicht dran,
     hier wegzugehen.«
    Ich betrachte ihn mit verächtlicher
     Miene.
    »Du trägst die
     Schuld an einer groben Misshandlung«, sage ich nach einer Weile
     Schweigen. »Willst du deine Lage noch verschlimmern, indem du deine Frau
     und deine Kinder vor die Tür setzt?«
    »Nein, ganz und gar
     nicht«, antwortet er. »Sie können jederzeit nach Hause
     kommen.«
    »Je früher, desto
     besser«, fügt Páll hinzu.
    »Sie trauen sich erst
     nach Hause, wenn der Gewalttäter die Wohnung verlassen hat.«
    »Baldvin bleibt
     selbstverständlich in seiner Wohnung.«
    Ich nehme die Aktentasche vom
     Couchtisch. Schaue Baldvin erneut in die Augen.
    »Dann geht es bald
     ordentlich zur Sache«, sage ich kalt.
    Er folgt mir zur Eingangstür.
    »Ich möchte mit
     Sigurjöna reden«, sagt er und packt mich kräftig am Arm.
     »Wo ist sie?«
    Ich gucke schnell über
     die Schulter.
    »Du

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