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Das letzte Treffen

Das letzte Treffen

Titel: Das letzte Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blomkvist
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Westmännern gefunden.«
    »Wohnt er dort immer
     noch?«
    »Ja, ich besuche ihn
     immer, wenn im Herjólfsdalur Volksfest ist.«
    »Warst du in Keflavik,
     als dein Neffe verschwand?«
    »Ja, ich habe auch an
     der Suche nach Kalli teilgenommen.
    Wir haben eine ganze Woche
     lang bei Ebbe den Strand abgesucht, ohne den Jungen zu finden. Das war ein
     entsetzlicher Unfall.«
    »Bist du sicher, dass
     es ein Unfall war?«
    »Soweit ich weiß,
     hat niemand daran gezweifelt.«
    »Hattest du nie den
     Verdacht, dass Kalli sexuell missbraucht wurde?«
    »Nein«, antwortet
     Kjartan. »Aber Maria hat mir von Matthildurs neuesten Befürchtungen
     berichtet.«
    »Wann?«
    »Ich habe die beiden
     letztes Wochenende besucht.«
    »Hast du mit ihnen
     Kontakt gehalten?«
    »Ja. Maria nahm es sich
     sehr zu Herzen, als lllugi die Familie verlassen hat, und ich habe mehr
     schlecht als recht versucht, das Verhalten meines Bruders etwas auszubügeln.
     Seitdem sind Maria und ich gut befreundet und telefonieren regelmäßig
     miteinander.«
    »Wusstest du, dass Geir
     ein Kinderschänder war?«
    Kjartan starrt mich an.
    »Geir, der Vater von
     Jakob?«, füge ich als Erklärung hinzu.
    Er schüttelt den Kopf.
    »Bist du ganz sicher?«
    »Ja.«
    »Und Donald Garber?«
    Kjartan setzt sich auf einen
     der Stühle. Mit dem Rücken zum Glasfenster.
    »Es hat mich sehr
     überrascht, als ich in den Nachrichten sah, dass Donald wegen des
     Besitzes von Kinderpornos verhaftet wurde«, antwortet er. »Ich
     habe Donald zwar nur flüchtig kennengelernt, aber ich hatte immer den
     Eindruck, dass er auf Frauen stand.«
    »War er nicht mit
     Matthildur zusammen?«
    »Doch, aber sie war
     nicht die Einzige, die seinem Charme erlag. Ich wusste,
     dass Donald noch mit mindestens einer anderen Frau angebandelt hatte.«
    Ich setze mich Kjartan gegenüber.
     Öffne meine rotbraune Aktentasche.
    »Er war auch ein
     Kinderschänder«, sage ich. »Wie man auf diesem Bild
     deutlich erkennen kann.«
    Kjartan betrachtet die Kopie.
     Er ist ganz eindeutig entsetzt.
    »Was für eine
     Ungeheuerlichkeit«, sagt er und schiebt das Foto von sich.
    »Wer könnte dieses
     Foto gemacht haben?«
    »Ich weiß es
     nicht«, antwortet er. »Ich finde es am wahrscheinlichsten,
     dass einer von den Amis das geschossen hat.«
    »Warum glaubst du das?«
    »Nun, das Foto stammt
     aus Rockville.«
    »Woher weißt du
     das?«, frage ich gespannt.
    »Ich erinnere mich an
     diese Umgebung.«
    Ich grabsche nach der Kopie.
     Betrachte das Foto eingehend. Nicht Donald oder Kalli, sondern den
     Hintergrund.
    Sie sitzen auf einem dunklen
     Ledersofa. Neben einer Reihe von Schränken, die aus Metall zu sein
     scheinen. Auf einem davon stehen ein paar Sixpacks Bier. Aber an der Wand
     hinter dem Sofa hängen drei große Bilder mit nackten Frauen.
     Wahrscheinlich aus dem Playboy. Und ein paar undeutliche Abzeichen, die
     ich nicht kenne.
    »War das Donalds Zimmer
     in Rockville?«, frage ich.
    »Nein, aber Donald
     hatte Zugang zu den unterirdischen Bunkern«, antwortet Kjartan.
     »Er hat sich einen geheimen Platz in einer Abstellkammer
     eingerichtet.«
    »Bunker?«
    »In Rockville wurden
     unterirdische Lager für Waffen und Nahrungsmittel gebaut. Das war
     eine Sicherheitsmaßnahme, falls die Russen die Radarstation
     angreifen würden. Der Bunker bestand aus einem langen Gang mit
     winzigen Zimmern zu beiden Seiten.«
    »Durftest du dort
     hinunter?«
    »Ja, ganz oft«,
     sagt Kjartan. »Andri Ólafur und ich waren an Wochenenden oft
     nachts unterwegs, und wenn wir Alkohol brauchten, haben wir einfach Donald
     angerufen. Meistens hat er uns gesagt, wir sollen bei ihm in Rockville
     vorbeischauen, und dort haben wir so manche Bierflasche gemeinsam gekillt.«
    »Warum hatte Donald
     Zugang zu geheimen Waffenlagern?«
    »Weißt du das
     nicht?«
    »Dann würde ich
     nicht fragen.«
    »Offiziell kümmerte
     sich Donald um die Freizeitgestaltung in Rockville, aber das war nur ein
     Vorwand. Er war eigentlich beim ONI angestellt.«
    »ONI? Was ist das?«
    »Office of Naval
     Intelligence. Er war ein Spion.«

 
    36. KAPITEL
    Samstag
    Endlich wird es langsam wärmer.
    Das Glatteis auf der Landstraße,
     die über die Hellisheidi führt, ist weggetaut. Wo sich hellgraue
     Dampfsäulen aus Bohrlöchern und Heißwasserseen bis in den
     Himmel erstrecken.
    Trotzdem sind Kuhlen und
     Senken an den Bergwänden immer noch mit Schnee gefüllt.
    Ich erlaube meinem
     Silberhengst, sich auf

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