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Das letzte Treffen

Das letzte Treffen

Titel: Das letzte Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blomkvist
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getroffen?«
    »Nein, ich weiß
     nichts von ihm.«
    »Sorry.«
    »Ich verstehe völlig,
     warum dich dieser alte Fall so gefangennimmt und du ihm den Vorrang einräumst«,
     sagt sie. Natürlich hat Lisa Björk recht.
    Ich habe mir kaum Zeit
     genommen, mich um die anderen Dinge zu kümmern, die bearbeitet werden
     müssen. Meine Priorität lag bei den Ermittlungen zum
     Verschwinden von Karl Illugason vor über dreißig
     Jahren. Einfach deshalb, weil ich die traurigen Mutteraugen in Matthildurs
     Gesicht nicht aus meinem Gedächtnis streichen kann.
    Augen, die mich unentwegt
     ansehen. Bittend. Hartnäckiger als die Augen des Riesen Glámur.
    Oh, Mann!
    Lisa Björk ist äußerst
     unzufrieden mit der Berichterstattung des Helgarbladid über die Klage
     von Hlédís Ásgrímsdóttir. Zu Recht.
    Die Stimmung wurde von der
     Überschrift vorgegeben:
    GEMEINDEPFARRER MIT
     KINDERPORNOS ERWISCHT
    Obwohl die Zeitung Pfarrer
     Davids Erklärung zitiert hat, lag das Hauptaugenmerk auf der Tatsache
     der Kinderpornos. Laut einem anonymen Informanten in der
     Schwarzjackenzentrale von Reykjavik wurde das Nacktfoto eines Kindes im
     Computer des Pfarrers gefunden.
    Die meisten Leser der Zeitung
     müssten daraus den Schluss ziehen, dass der Gemeindepfarrer ein
     Perverser sei. Wahrscheinlich auch noch ein Kinderschänder obendrein.
    »Pfarrer David hört
     nicht auf meine Ratschläge«, sagt Lisa Björk. »Er
     ist das ganze Wochenende wie ein Wirbelwind durch die verschiedenen
     Radiosender gefegt und hat der DV, Hlédís und dem
     Gemeinderat mit einer Verleumdungsklage gedroht. In einem Interview hat er
     ziemlich direkt angedeutet, Hlédís selbst habe ihm dieses
     Pornofoto per E-Mail zugeschickt, obwohl er dafür keine Beweise hat.
     Er ist nicht zu zügeln.«
    »Aber wenn es ihm mit
     Interviews in den Medien gelingt, die Leute davon zu überzeugen, dass
     er in dieser Angelegenheit ein unschuldiges Opfer ist, dann wäre es
     doch das Beste.«
    »Kannst du dir
     vorstellen, dass er nach dieser negativen Publicity noch irgendwo als
     Gemeindepfarrer eingestellt wird?«
    »Er hatte keine andere
     Wahl. Manchmal ist Angriff die beste Verteidigung.«
    Ich verabrede mich am
     Nachmittag mit Pfarrer David.
    Er ist immer noch in
     kriegerischer Stimmung.
    »Ich kann einer
     unmoralischen Hure doch nicht erlauben, meinen Ruf derart zu ruinieren!«,
     donnert er los. »Ich werde kämpfen, kämpfen und nochmals kämpfen,
     bis die Wahrheit ans Licht kommt und die Gerechtigkeit siegt.«
    Aber er zeigt sich
     erstaunlich realistisch. Als wir die Lage analysieren.
    »Ich habe Beweise dafür,
     dass das Ordinariat meiner Amtsenthebung zugestimmt hat, bevor der Brief
     von der Mehrheit des Gemeinderates beschlossen und abgeschickt wurde«,
     sagt er. »Man hat hinter den Kulissen darüber verhandelt und
     ging davon aus, ich würde mich als treuer Diener der Kirche mit
     geschaffenen Tatsachen abfinden.«
    »Aber so eine
     Verabredung ist gegen das Gesetz.«
    »Niemand wird dies
     öffentlich bestätigen.«
    »Wenn du den
     Pfarrgemeinderat verklagst, lassen wir den Bischof und seine Mitarbeiter
     als Zeugen vorladen. Sie würden doch wohl kaum vor Gericht lügen?«
    »Ich habe es in den
     letzten Tagen und Wochen am eigenen Leib erfahren, dass die Mitarbeiter
     der Staatskirche ziemlich einfallsreich sind, was Ausweichmanöver
     angeht. Sie werden wahrscheinlich Hlédís' Anzeige als glänzende
     Gelegenheit nutzen, um die Sache so schnell wie möglich abzuschließen.«
    »Wie denn?«
    »Ich nehme an, dass sie
     dem Antrag des Pfarrgemeinderats in den nächsten Tagen offiziell
     stattgeben und dann meine Stelle zur Bewerbung ausschreiben. Es würde
     mich nicht wundern, wenn das das Ergebnis wäre.«
    »Ohne dich gehört
     zu haben? Oder eine Gemeindeversammlung einberufen zu haben?«
    Pfarrer David seufzt.
    »Ich befürchte,
     der Schaden ist geschehen«, sagt er. »Nach diesem Artikel in
     der DV gibt es wenig Hoffnung, dass meine Leute die Mehrheit in einer
     Gemeindeversammlung stellen können. Es gibt so viele, die bereit
     sind, das Schlimmste über ihren Nächsten zu glauben.« 
    »Was willst du dann
     unternehmen?«
    »Meine Ehre muss öffentlich
     und umgehend wiederhergestellt werden.«
    »Möchtest du mit
     dem Ordinariat über ihr Angebot verhandeln?«
    »Nein, ich treffe zunächst
     keine neuen Vereinbarungen. Ich verlange erst, dass mein Name von
     jeglicher Verleumdung befreit wird.«
    »Wir werden dich
    

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