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Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Titel: Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas W. Krüger
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zusammengestoßen?“, fragte Hauser.
    „Nein“, antwortete Viktoria zögernd. „Wir waren allein auf der Straße … oder doch … da war ein Motorrad, das uns überholt hat.“ Ihr verwirrter Blick wanderte zwischen ihrer Schwester und Hauser hin und her. „Es ist … wie ein schwarzes Loch.“
    „Das wird wieder besser“, machte Sophia ihr Mut. Und an Hauser gewandt: „Es ist besser, wenn du jetzt gehst und Vicky und mich alleine lässt“, sagte sie bestimmt.
    Er verstand. Jedes weitere Wort wäre in der jetzigen Situation zuviel.
    Erbost sah Sophia ihm nach, wie er das Zimmer verließ. Acht Monate hatte er sich nicht gemeldet, jetzt war er plötzlich wieder da. Wollte er um seine Schwiegereltern trauern? Oder wollte er wirklich zu ihr zurück? Ihr Vater hatte stets zu ihm gehalten, auch als sie vor zwei Monaten die Scheidung einreichen wollte. Sebastian würde zurückkommen, früher oder später, hatte er gesagt.
    „Du liebst ihn immer noch, oder?“, hörte sie Viktorias leise Stimme.
    Die vergangenen fünf Minuten waren eine Gefühlsachterbahn gewesen. So etwas hatte Sophia seit Jahren nicht mehr erlebt. „Ich weiß es nicht“, murmelte sie.
    „Glaubst du, er hat seine Entscheidung wirklich bereut?“
    Müde setzte sie sich auf den Stuhl neben dem Bett und blickte ihre Schwester liebevoll an. „Ich weiß nicht, was ich glauben soll.“ Viele Nächte hatte sie sich in den Schlaf geweint, selbst noch in der Zeit, als sie sich zur Küstenwache hatte versetzen lassen, in der Hoffnung, die Vergangenheit vergessen zu können. „Ich danke Gott, dass du mir geblieben bist.“
    Es klopfte erneut, die Tür ging auf. Sophia fuhr herum.
    „Vicky“, stieß der Junge aus, der hereinstürmte.
    Zwei Mädchen folgten, deren Gesichter ebenfalls deutliche Erleichterung zeigten. „Mensch, Vicky, wir haben uns vielleicht Sorgen gemacht“, sprach eine von ihnen.
    Der Junge hielt einen großen, bunten Blumenstrauß in der Hand.
    „Martin“, rief Viktoria glücklich.
    Er fiel ihr um den Hals. Den Strauß hatte er auf das Bett fallengelassen. Sophia beobachtete die Situation vergnügt. Auch die Zwillingsmädchen drückten ihre Freundin fest.
    „Wie geht es dir, Süße?“, fragte Martin aufgewühlt.
    Sophia nahm den Blumenstrauß vom Bett auf und legte ihn auf den Tisch. „Ich werde mal eine Vase organisieren. Dann seid ihr ungestört.“
    „Sorry“, entgegnete der Junge, „wir …“
    „Ist schon in Ordnung“, beschwichtigte Sophia.
    Sie zwinkerte ihrer Schwester zu. Die Jugendlichen waren im richtigen Moment gekommen. Sie würden Viktoria für die nächste Stunde auf andere Gedanken bringen.
    Draußen im Korridor sah Sophia wieder Hauser. Er stand etwas entfernt von ihr am Fenster, wandte ihr den Rücken zu und telefonierte. Da er sehr leise sprach, verstand sie nicht, um was es ging. Im Grunde interessierte es sie auch nicht. Acht Monate der Trennung. Er schien ihr fremder als je zuvor – trotz sechs Jahren Ehe. Dennoch, ihre Schwester hatte Recht: Sie hegte noch immer Gefühle für ihn. Obwohl sie ihm oftmals den Tod an den Hals gewünscht hatte. Ohne weiter auf ihn zu achten, suchte sie nach einer Vase. Als sie den entsprechenden Schrank gefunden hatte, nahm sie ein Gefäß und ging zurück. Auf dem Weg zum Zimmer traf sie ihren Onkel, der soeben den Fahrstuhl verließ.
    „Robert“, rief sie.
    „Sophia.“ Er eilte ihr entgegen. Behutsam umarmte er sie. „Wie fühlst du dich heute?“
    „Leer und verbittert.“
    „Wieso verbittert?“
    „Du glaubst nicht, wer eben hier gewesen ist.“
    „Wer?“, fragte er voller Spannung.
    „Sebastian.“
    „Dein Mann?“
    Sie nickte. „Sag, Robert, hast du ihn angerufen?“
    „Nein. Wieso? Wie geht es denn Viktoria? Kann sie sich mittlerweile an den Unfall erinnern?“
    „Nein. Ihre Freunde sind jetzt bei ihr.“ Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
    „Hast du eigentlich schon etwas Warmes gegessen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Du warst bei Kommissar Krieger?“
    „Er ist ein sturer Bürokrat. Wir hatten einen, nun ja, heftigen Disput.“
    „Warte, Robert“, sagte Sophia. „Ich bring schnell die Vase ins Zimmer, dann kannst du mir alles erzählen.“
    Sie eilte davon. Viktorias Freunde hatten es tatsächlich geschafft, das Mädchen aus seiner Trauer zu reißen.
    „Bleibt ruhig, solange es Vicky gefällt“, sagte sie zu Martin. Und liebevoll an ihre Schwester gewandt: „Ich muss etwas klären, aber es wird nicht lange dauern. Kommst du ohne

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