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Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Titel: Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas W. Krüger
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träumt?“
    „Das hoffe ich doch. Und vielleicht träumst du die Nacht sogar von ihm.“
    Gelöst gab Viktoria daraufhin Sophias Hand frei und legte sich auf das Kissen zurück.
    „Nun mach die Augen zu und versuche zu schlafen“, flüsterte Sophia fürsorglich. Behutsam zog sie die Bettdecke zurecht und deckte ihre Schwester zu.
    „Gute Nacht, Sophia.“
    „Gute Nacht, meine Kleine.“
    Viktoria schloss die Augen und drehte sich auf die rechte Seite. Zeit für Sophia zu gehen. Erst jetzt spürte sie, wie müde sie war. Vergangene Nacht hatte sie schon nicht viel geschlafen, und diese Nacht würde es nicht besser werden.
    Leise zog sie die Zimmertür ins Schloss. Dämmerlicht erfüllte den Korridor, es war still. Instinktiv blickte Sophia auf ihre Armbanduhr: 22:17 Uhr. In einem Versorgungsschrank fand Sophia eine Decke, die sie sich einfach griff und in den Aufenthaltsraum für Besucher mitnahm. Hier würde sie die Nacht verbringen.
    Der Fahrstuhl stoppte, die Türen öffneten sich. Intuitiv erfasste Hauser die Situation, als er aus dem Lift trat. Rechts und links schlossen sich die Stationen an. Rechts hinter ihm war der Zugang zum Treppenhaus. Vor ihm befand sich ein Aufenthaltsraum, der durch Glaselemente vom Korridor abgetrennt war.
    Es war still. Kein Laut war zu vernehmen.
    Hauser schaute auf die Uhr, die an der Wand hing: 22:28 Uhr. Leise ging er zum Aufenthaltsraum, um ihn zu überprüfen. Er stutzte. Sophia. In eine Decke gehüllt lag sie halb über drei Stühlen, den Rücken an die Wand gelehnt. Sie schien zu schlafen. Ein flüchtiges Lächeln huschte über Hausers Gesicht. Doch er durfte sich nicht ablenken lassen.
    Er wandte sich nach rechts – Station 6B. Selbstbewusst ging er zum Tresen. „Guten Abend, Schwester. Irgendetwas Besonderes?“
    „Oh, guten Abend, Herr Doktor“, antwortete sie überrascht. Sie hatte einen Krankenbericht vor sich liegen. „Nein. Es ist alles in Ordnung.“
    „Das klingt erfreulich.“
    „Sagen Sie, sind Sie neu? Ich habe Sie hier noch nie …“
    Eine aufmerksame Frau, stellte Hauser fest und setzte auf seinen Charme. „Wissen Sie, ich habe erst heute Morgen meinen Dienst angefangen.“
    „Und was treibt Sie auf diese Station … nachts?“
    „Der Tag war sehr hektisch, jetzt ist es ruhiger, um sich mal umzuschauen“, entgegnete er mit einem Grinsen und blickte sich dabei prüfend um.
    „Ja, das kenne ich“, pflichtete sie ihm bei.
    „Sind alle Zimmer hier belegt?“
    Sie nickte. Also konnte Hauser davon ausgehen, dass ein möglicher Attentäter an ihm vorbei musste. Dass er sich als Patient eingeschmuggelt hatte, war eher unwahrscheinlich.
    „Wollen Sie einen Kaffee?“, fragte sie.
    „Ja, sehr gern.“
    Der Sympathiefunke war übergesprungen, was ihm sehr entgegenkam. Einen besseren Beobachtungsposten konnte es nicht geben.
    „Wo kommen Sie denn her? Waren Sie vorher praktizierender Arzt?“, begann sie, ihn in ein Gespräch zu verwickeln.
    Hauser hatte keine Mühe, die Rolle eines Mediziners zu spielen. Maskeraden gehörten zu seinem Job; zudem war sein Vater ein angesehener Kardiologe am Gießener Uniklinikum.
    So verging die Zeit, ohne dass Hauser dabei seine Mission vergaß. Aufmerksam überwachte er den Zugang zur Station.
    Plötzlich ertönte ein leiser Signalton. Ein Lämpchen leuchtete auf dem Kontrollbrett.
    „Oh, da stimmt was nicht“, war die Nachtschwester alarmiert. Sie sprang auf und schaute nach: „Zimmer 6002.“
    Viktoria lag in Zimmer 6010, überlegte Hauser.
    „Kommen Sie mit, Herr Doktor?“ Fragend schaute sie sich nach ihm um.
    Der Alarm ließ ihn stutzig werden. Vielleicht war er echt? Oder war es doch eine Ablenkung? Dann wäre es geschickt gemacht.
    „Klar“, antwortete Hauser und erhob sich. Aber er hatte nicht die Absicht, ihr zu folgen. So stieß er ein jähes ‚Au!‘ aus und fasste sich an den rechten Unterschenkel. „Mein Bein ist eingeschlafen. Gehen Sie vor, ich komme gleich nach.“
    Die Nachtschwester eilte bereits den Korridor entlang. Rasch zog sich Hauser in den Raum zurück, verharrte am Türpfosten und spähte in den Korridor. Er brauchte nicht lange zu warten. Ein Pfleger mit langem, blondem Haar hetzte vorbei. Er warf nur einen flüchtigen Blick auf den Schwesternbereich. Sein Instinkt hatte Hauser nicht getrogen. Jetzt war Vorsicht geboten!
    Er beobachtete den Pfleger, der tatsächlich behutsam die Tür von Zimmer 6010 öffnete. Hauser zog seine Pistole und schraubte einen Schalldämpfer auf. Die

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