Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)
Handy aus der Manteltasche und eilte in die Klostergasse, wo er ungestört war.
„Ja, hier Basini“, meldete sich sein Gesprächspartner.
„Tassone.“
„Alles in Ordnung bei dir?“, kam die besorgte Frage.
„Ja, nichts Wesentliches. Hör zu, mein Junge, du musst etwas für mich tun.“
„Um was geht es?“
„Diese Sophia könnte uns gefährlich werden. Wir dürfen sie nicht unterschätzen.“
„Was willst du damit sagen, Maurizio?“
„Sie könnte unsere Pläne zunichte machen und alles zerstören, wofür wir seit Jahren kämpfen.“
Eine kurze Pause am anderen Ende. „Ich verstehe. Und was schlägst du vor?“
„Wenn Sophia wieder im Hotel ist, wirst du Folgendes tun. Hör genau zu.“
Dann weihte Tassone seinen Partner in den Plan ein. Er konnte es nicht zulassen, dass die Frau seine Absichten durchkreuzte.
Dunkle Wolken hingen tief über dem Koblenzer Stadtteil Vallendar. Der Wind peitschte dicke Regentropfen durch die Straßen. Sophia hatte das Elternhaus erreicht und parkte vor der Garage. Aber sie war nicht allein. Ihre Fahrt hatte sie zunächst nach Rengsdorf geführt, wo sie die Zwillinge abgeholt hatte. So sparte sie Zeit und Weg. Sie hatte ihnen von Bernhards Artefakt und dem Brief erzählt.
Rasch stiegen die Frauen aus und eilten mit schnellen Schritten zur Haustür. Als Sophia den Schlüssel ins Schloss steckte, ließ er sich nicht drehen. Es war nicht abgeschlossen! Aber sie hatte das Haus sorgsam verschlossen, als sie mit Vicky vergangene Woche hier gewesen war, um Kleidung zum Wechseln zu holen. Sie musterte das Schloss – keine Kratzer. Nichts deutete auf ein gewaltsames Eindringen hin.
„Was haben Sie?“, fragte Anna.
„Hier stimmt etwas nicht“, antwortete Sophia langsam.
Ihr Onkel besaß keinen Schlüssel. Es konnten nur Einbrecher sein. Waren sie vielleicht noch im Haus?
„Lauft zurück zur Garage und wartet dort“, befahl sie den Mädchen.
Die Zwillinge erkannten den Ernst der Lage und folgten der Weisung. Währenddessen begutachtete Sophia das Gebäude von außen. Unablässig trommelte der Regen auf ihren Mantel. Den Kopf hatte sie mit der Kapuze geschützt. Sie konnte keine Spuren eines Einbruchs entdecken, die Jalousien waren alle heruntergelassen und unbeschädigt.
Dann stand Sophia wieder an der Vordertür. Ihr Blick schweifte noch einmal durch den Garten auf die Straße. Mehrere Autos parkten am Bürgersteig. Eine ältere Frau kämpfte beim Vorübergehen mit ihrem Regenschirm gegen Wind und Wasser. Scheußliches Wetter! Und doch bemerkte Sophia einen Mann, der in einem dunklen VW Passat saß. Er las einen Stadtplan. Das Kennzeichen des Wagens konnte sie nicht erkennen. Suchte der Mann tatsächlich den richtigen Weg oder beobachtete er das Haus?
Sophia musste aufpassen!
Ruhig zog sie ihre Pistole, öffnete die Wohnungstür und stieß sie auf. Sie wartete am Pfosten und lauschte. Stille. Mit einer schnellen Bewegung spähte sie in den Vorraum. Alle Türen waren aufgestoßen. Vorsichtig trat sie ein, bewegte sich langsam durch den Raum, achtete auf jedes Geräusch.
Das Wohnzimmer war ihr erstes Ziel. Und hier erhielt Sophia Gewissheit. Sämtliche Schubladen und Schränke waren durchwühlt, Bücher, DVDs und zerbrochenes Geschirr lagen auf dem Parkettboden verstreut. Jemand hatte etwas gesucht! Ohne Zweifel die Schmuckstücke aus dem Rittergrab.
Auch die übrigen Zimmer im Erdgeschoss waren durchwühlt worden. Es herrschte das blanke Chaos. Zorn stieg in Sophia hoch. Die Eindringlinge waren rücksichtslos vorgegangen. Im Obergeschoss bot sich dasselbe Bild. Vielleicht hatten sie die Zeit der Beerdigung für ihre Tat genutzt. Viele der Nachbarn hatten an der Trauerfeier teilgenommen - die Einbrecher waren unbeobachtet gewesen.
Als sich Sophia sicher war, dass niemand mehr im Haus war, holte sie die Zwillinge. Dabei hielt sie nach dem VW Passat Ausschau. Der Wagen war nicht mehr zu sehen. Dennoch war Vorsicht geboten.
Es erfüllte sie mit heftiger Wut, als sie das Durcheinander in ihrem Zimmer sah. Doch ihre Uniformjacke hing nach wie vor im Kleiderschrank. Die Täter hatten ihr keine Beachtung geschenkt. Rasch zog sie das Kuvert heraus und entfaltete den Briefbogen. Die Zwillinge schauten neugierig zu. Außer dem aufgedruckten Tatzenkreuz auf der Rückseite waren keine weiteren Zeichen oder Markierungen zu erkennen. Hastig hielt sie das Blatt gegen das Licht der Deckenlampe. Nichts. Kein versteckter Hinweis im Papier. Enttäuscht ließ sie den Arm
Weitere Kostenlose Bücher