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Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Titel: Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas W. Krüger
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braunen Mosaiksteinen ausgelegt, an einigen Stellen war noch der Originalbelag erhalten geblieben. Das Gestühl war nicht gestellt, das Innere wirkte einfach und schlicht – so wie es die Zisterzienser gewollt hatten. Bis zum Chor waren es etwa 60 Meter. Eine Absperrung war dort errichtet. Tyr sah den Professor, wie er mit einem Assistenten die Messinstrumente bediente.
    Eine geführte Gruppe stieg soeben die Treppe zum Dormitorium hinauf, die Stimmen verstummten. Tyr nutzte den Moment und eilte zu dem Historiker. Seine Bodyguards achteten auf die Zugänge, Touristen waren nicht zu sehen.
    „Guten Tag, Herr Professor“, sprach er den Mann an.
    „Ah, bonjour, Monsieur. Sie kommen genau im richtigen Augenblick“, erwiderte der Wissenschaftler aufgewühlt. „Es scheint so …“
    „Sie haben den Einstieg gefunden?“, fragte Tyr wie elektrisiert.
    „Es gibt eine Unregelmäßigkeit … etwa zwei Meter vor dem Altar.“ Er wies mit ausgestrecktem Arm dorthin.
    „Eine Treppe?“
    „Der Struktur nach zu urteilen … qui. Und einen Hohlraum, etwa drei mal drei Meter groß.“
    Tyr ließ sich seine Anspannung nicht anmerken. „Das klingt sehr vielversprechend.“
    „Wir werden die Bodenplatten öffnen, heute Abend, wenn das Kloster geschlossen ist.“
    Tyr jubelte innerlich. Endlich – nach vier Jahren unermüdlicher Suche schien er nur noch wenige Meter von der Wahrheit entfernt. Alle Spuren wiesen zu diesem Ort. Allein die Schmuckstücke aus dem Rittergrab fehlten ihm noch. Doch dafür hatte er bereits entsprechende Vorkehrungen getroffen, sie in seinen Besitz zu bringen.
    „Ich werde kommen und ein paar Männer mitbringen. Bereiten Sie in der Zwischenzeit alles für die Grabung vor.“
    „Bon, Monsieur.“
    Zufrieden wandte sich Tyr ab.

    Währenddessen hatten sich Sophia und die Zwillinge völlig in die Tagebücher vertieft. Die vergangene halbe Stunde hatten sie schweigend verbracht, versuchten, so schnell wie möglich alle wichtigen Informationen aus den Texten herauszuziehen. Ihre Notizblätter waren bereits voll beschrieben.
    Es erfüllte Sophia mit Wehmut, die Worte ihres Vaters zu lesen. Vor ihren Augen zeichnete sich ein völlig fremder Mensch ab – so hatte sie ihn nie gekannt. Stets war er für sie der geschäftige, aber liebevolle Familienvater gewesen. In den Texten entdeckte sie nun einen verschlagenen, taktierenden Mann, dem der Hauch des Verschwörerischen anhaftete. Sein ganzes Leben lang hatte er sein zweites Gesicht vor ihr verborgen. Sophia konnte die Tränen, die ihr in die Augen schossen, nicht unterdrücken. Sie hatte ihren Vater geliebt – wie sehr wünschte sie sich, dass sie mit ihm noch hätte sprechen können. Sie musste allein mit dieser Wahrheit fertig werden. Niemand war mehr da, der sie auffing – außer Hauser vielleicht. Doch er hatte sie erneut betrogen, er hatte ihr genau wie ihr Vater etwas vorgemacht. Hauser hatte von dem Rittergrab gewusst, das war jetzt offensichtlich – aber er hatte ihr nichts davon erzählt. Schmerzerfüllt seufzte Sophia auf.
    Betroffen schauten die Zwillinge sie an. „Tut es sehr weh?“, fragte Lisa mitfühlend.
    Sophia nickte und wischte sich die Tränen von den Wangen. „Warum?“, flüsterte sie. „Warum musste all das geschehen? Wo ist der gerechte Gott?“
    „Wir werden Ihnen helfen“, versicherte Lisa. „Ihnen und Vicky, das sind wir Martin schuldig.“
    „Dieser Stein bringt nur Tod und Leid“, fuhr Sophia leise fort. „Ich werde ihn zerstören.“
    Es war ihr fester Entschluss. Diese Qual musste ein Ende haben!
    „Das werden wir“, stimmte Lisa zu und streichelte Sophia sanft über den Oberarm.
    „Gemeinsam werden wir es schaffen“, fügte Anna hinzu.
    Sophia schnäuzte sich die Nase. „Ich danke euch.“
    „Was hat Ihr …?“, begann Anna.
    „Sag ruhig ‚du‘“, unterbrach Sophia.
    Das Mädchen lächelte. „Okay. Was hat dein Vater denn geschrieben?“
    Sophia brauchte einen Moment, bevor sie antwortete: „Der letzte Eintrag ist fünf Jahre alt.“
    Es war der Tag vor der Papstaudienz. Warum hatte ihr Vater nicht weiter geschrieben? In dem Tagebuch waren noch genügend leere Seiten. Was war geschehen? Fragen über Fragen.
    „Und?“, fragte Anna gespannt.
    „Seine Anmerkungen bringen uns nicht weiter.“
    Lisa nahm die Medaillons aus der Kiste und betrachtete die Gravuren. „Das sind Herrscherwappen, oder?“
    „Ja. Alles deutet darauf hin, dass der namenlose Ritter von Rennes-le-Château im Besitz von

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