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Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition)

Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition)

Titel: Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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in der Nähe sind, machen wir uns durch Rufe bemerkbar. Die Japaner versuchen es uns zu verbieten, aber wir lassen uns nicht davon abhalten. Die Männer rufen dann die Namen ihrer Frauen, um sie wissen zu lassen, dass es ihnen gutgeht. Wenn man genug Geld hat, kann man manchmal den Händlern eine Nachricht mitgeben, aber das ist ziemlich gefährlich. Ich muss jetzt leider weiter, ich arbeite heute in der Gruppe im Kochhaus«, erklärte Bette. »Es gibt hier viel zu tun. Kochen, das Lager sauber halten. Die Japaner halten sehr auf Ordnung und werden wirklich wütend, wenn irgendetwas nicht ihren Ansprüchen genügt. June und das Komitee werden euch bestimmt noch etwas zuteilen.«
    »Hier gibt es keine Mems«, lächelte Babs.
    Bette schüttelte den Kopf. Sie mochte die quirlige Rothaarige. »Hier sind alle gleich, auch wenn einige sich für etwas Besseres halten.«
    »Es gibt immer welche, die ihren Beitrag nicht leisten wollen«, bestätigte Norma. »Und dieser Schuppen dort drüben ist die Küche?«
    »Ich fürchte ja.«
    »Nun denn«, sagte Norma vergnügt. »Dann gehe ich wohl am besten mal hin und stelle mich vor.«
    »Gibt es irgendetwas, was ich machen kann?«, fragte Marjorie. »Ich will auch meinen Beitrag leisten.«
    »Die Kinder spielen immer auf diesem Platz, damit jemand aus der Küche ein Auge auf sie haben kann. Wenn du auf sie aufpassen oder mit ihnen spielen könntest, wäre das toll.«
    »Klingt, als hättest du einen Job«, grinste Babs.
    Bette kniete sich hin und gab Philip einen Kuss. »Das ist unsere neue Freundin Marjorie. Sie hat deinen Elefanten gerettet und möchte jetzt mit dir spielen, also sei ein braver Junge, ja?« Bette fuhr mit der Hand durch seinen Schopf und lief dann rasch hinter Norma zur Küche.
    Erst am Ende des Tages war den Neuankömmlingen das volle Ausmaß des Schreckens in diesem Lager klar.
    »Davon kann man nicht überleben«, rief Babs aus, nachdem sie die wässrige Suppe probiert hatte, die es zum Abendessen gab.
    »Wir tun unser Bestes. Manchmal kriegen wir ein paar Proteine – ein dürres Huhn, wenn du es dir leisten kannst, oder Fleisch, obwohl wir lieber nicht fragen, von welchem Tier«, entgegnete Gloria, eine imposante Engländerin, die Oberschwester in einem Hospital in Penang gewesen war und sich nun um die Kranken im Lager kümmerte. »Kakerlaken geben dem Ganzen dann noch etwas Biss«, fügte sie mit einem schelmischen Funkeln in den Augen hinzu.
    Norma schauderte.
    Marjorie bemerkte, wie Bette etwas von ihrer Portion auf Philips Teller gab, während sie versuchte, ihm das karge Essen schmackhaft zu machen. Das Mädchen tat dasselbe für ihre Mutter, doch Bette sah es und ermahnte sie: »Marjorie, du darfst dein Essen nicht deiner Mutter geben. Du wirst sonst noch krank und kannst ihr gar nicht mehr helfen. Deine Mutter wird wieder gesund werden. Sie braucht nur etwas Ruhe, um über die schlimme Reise hinwegzukommen.«

    Die Zeit verging. Die Ernährung war das größte Problem der internierten Frauen. Wer Geld oder etwas zum Tauschen hatte, kaufte bei den Händlern am Zaun zähe Hühnchen, frisches Gemüse oder sogar Eier. Normalerweise wurden diese Zugaben nicht geteilt, doch Marjorie fiel auf, dass die Kinder, die ein Ei oder eine Banane bekamen, ihren Freunden immer gern etwas abgaben.
    Der Tagesablauf war fest geregelt. Man erstellte einen Dienstplan, und Stärken und Schwächen jeder Einzelnen wurden schnell erkannt und akzeptiert. So war Evelyn immer noch sehr schwach und nicht in der Lage, harte körperliche Arbeit zu verrichten, aber sie half in der Küche. Wie viele andere verkaufte sie nach und nach ihren Schmuck, um Marjories und ihren Speiseplan aufzubessern.
    Eines Tages nahm Evelyn Bette zur Seite. »Ich habe es geschafft, zwei Hühnchen zu ergattern. Es ist zwar nicht viel Fleisch dran, aber wir könnten eine Suppe für uns kochen.«
    »Evelyn, das ist großartig. Philip könnte wirklich etwas Fleisch vertragen. Und du auch.«
    »Und was ist mit dir, Bette? Du bist so dünn und arbeitest so hart, und ich habe gesehen, wie du die besten Stücke von deinem Essen immer Philip zuschiebst. Wenn du krank wirst, was wird dann aus ihm?«, fragte die ältere Frau. »Ich weiß außerdem, dass du jeden Tag etwas von dem trockenen Reis nimmst, bevor er gekocht wird. Warum machst du das?«
    »Notfallvorsorge«, gab Bette zerknirscht zu. »Ich habe ein paar Tassen voll gesammelt. Nur für den Fall, dass die Rationen gekürzt werden oder wir ihn irgendwann

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