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Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition)

Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition)

Titel: Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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so herrliche Zeit verbracht zu haben. Er zeigte ihr die Seitenstraßen, die Tempel und Märkte, und wo sie auch hingingen, machte er sie mit seinen Freunden bekannt.
    Nach einer Woche verkündete er: »Du hast meine Freunde kennengelernt, jetzt möchte ich dich meiner Familie vorstellen. Meine Schwiegermutter lädt dich mit den Kindern zum Tee ein.«
    Nicht einmal das stattliche Strandhaus der Gideons in Batu Ferringhi hatte Bette auf die Pracht des rosafarbenen Herrenhauses der Tsangs vorbereitet, das hinter einem französischen Garten an einem breiten Boulevard lag. Tony nahm besitzergreifend ihren Arm, als sie auf die mit kunstvollen Schnitzereien verzierte Tür mit den Buntglaslaternen zu beiden Seiten zugingen. Als sie eintraten, bemerkte Bette schattenhafte Gestalten in den kühlen dunklen Räumen und einen süßen Weihrauchduft.
    Tony führte sie in einen großen, von Steinmauern umgebenen Innenhof, wo das Wasser eines Springbrunnens im Sonnenlicht funkelte. Zwei Kinder ließen ihre Amah in schwarzer Hose und gestärkter weißer Jacke stehen und rannten auf Tony und Bette zu. Beide strahlten. Das jüngere Kind, ein etwa zehnjähriges Mädchen, warf sich seinem Vater in die Arme, das andere, ein Junge in Philips Alter, lächelte Bette zu, als Tony sie vorstellte.
    »Dieser junge Mann ist Toby, und die kleine Miss heißt Connie.«
    »Ich freue mich sehr, euch beide kennenzulernen«, sagte Bette. »Vielen Dank für die Einladung in euer Haus.«
    »James und Eunice sind in England auf dem Internat. Toby wird auch bald dort sein«, erklärte Tony.
    Beide Kinder begrüßten Bette freundlich. Ihre Manieren waren tadellos, und falls sie neugierig auf die Freundin ihres Vaters waren, ließen sie sich nichts anmerken. Dann bemerkte sie eine Frau, die langsam in den Hof schritt. Über ihrem Batiksarong trug sie eine aufwendig gemusterte Seidentunika, die von verzierten Holzknöpfen und einer edelsteinbesetzten Brosche zusammengehalten wurde. Das Haar hatte sie mit einer Jadespange zu einem strengen Knoten aufgesteckt.
    »Bette, ich möchte dir meine Schwiegermutter Madam Chang vorstellen«, sagte Tony.
    »Vielen Dank für die Einladung.« Bette nahm die Fingerspitzen der Hand, die die alte Frau ihr reichte.
    »Willkommen im Hause Tsang.« Die Frau drehte sich um und richtete im Baba-Patois, dem malaiisch-chinesischen Dialekt, rasch ein paar Worte an die Dienstboten, die hinter ihr standen. Dann sagte sie zu Bette: »Der Tee wird oben serviert.« Ihr Englisch war klar und sehr präzise. »Wir haben hier zum ersten Mal eine australische Dame zu Gast.«
    »Ich fühle mich geehrt. Was für ein schönes Haus«, rief Bette, während sie den anderen durch das reichgeschnitzte Treppenhaus folgte.
    »Tonys Eltern, sein Großonkel und sein Großvater haben das ursprüngliche Gebäude erweitert. Dieses Haus ist sehr geschichtsträchtig«, erklärte Madam Chang.
    »Sind Sie hier eingezogen, als Mai Ling Tony geheiratet hat?«, fragte Bette.
    »Ja. Ich war verwitwet und wollte meiner Tochter mit den Kindern helfen, und als Mai Ling umgekommen ist, bin ich natürlich geblieben.«
    Sie traten in einen schönen Raum mit hohen Fenstern, wo eine lange Tafel im englischen Stil zum Nachmittagstee gedeckt war. Chinesische Teppiche, Vasen und dunkle, mit Schnitzereien verzierte Möbel bildeten einen Kontrast zu dem silbernen Teeservice und dem Goldrandporzellan. Gelees, Kuchen und köstliche dreieckige Sandwichs waren über den ganzen Tisch verteilt, und zwei Amahs sowie ein junges chinesisches Hausmädchen standen bereit, um sie zu bedienen. Als alle Platz genommen hatten, griff Madam Chang selbst nach der großen Silberkanne und schenkte goldenen Tee in eine feine Porzellantasse, die sie Bette reichte.
    Als Bette ihre Leinenserviette entfaltete, fing sie Tonys ermunternden Blick auf. Bald lachte sie ganz entspannt mit den Kindern, die kichernd Geschichten übereinander erzählten. Connie erklärte, sie habe gerade ihr erstes Fahrrad bekommen, ein dunkelgrünes Raleigh. Sie könne noch nicht fahren, aber würde Bette bitte nachher mitkommen und ihr beim Üben zusehen?
    Die Zeit verging wie im Flug. Nach dem Tee gingen sie in den Garten hinaus, und Connie zeigte Bette ihr Rad. Als Bette sich auf den Sattel setzte und losfuhr, klatschten alle Beifall.
    Bette konnte sich ausmalen, wie prachtvoll der Rest des großen Hauses aussah und welche Schätze es enthielt, aber es war ihr klar, dass es vor allem das Heim einer lebhaften, glücklichen

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