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Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition)

Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition)

Titel: Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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und Charlotte, Rolands Mutter, bereits festgelegt, so dass ihr der neue Haushalt nicht viel Arbeit machen würde.
    Als Roland eines Morgens im Frühstückszimmer Marmelade auf seinen Toast löffelte, meinte er: »Ich habe mir gedacht, ich gehe heute mit ein paar anderen Männern Golf spielen. Macht es dir was aus, wenn du heute eine Zeitlang auf dich allein gestellt bist?«
    Margaret versuchte sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. »Nein, natürlich nicht, Roland. Mit wem spielst du denn? Ich könnte mich vielleicht mit ihren Frauen treffen.« Im Grunde wollte sie nicht, dass er fortging und sie allein ließ. Aber vermutlich handelte es sich um einflussreiche Leute.
    »Ähm, ja, vielleicht. Soweit ich weiß, sind zwei von ihnen mit ihren Gattinnen da, der andere ist Junggeselle. Ich habe sie erst kürzlich kennengelernt, aber wir haben gemeinsame Bekannte, wie das hier draußen eben so üblich ist.«
    »Ja, ja«, pflichtete Margaret ihm bei, die schon davor ziemlich beeindruckt gewesen war, wie viele wichtige Leute Roland zu ihrer Hochzeit eingeladen hatte. Und wie zwanglos er Freundschaft mit Menschen in offenbar hochrangigen Positionen schloss. »Wohnen sie auch hier im Smokehouse?«
    »Nein. Einer logiert im Maxwell’s, die anderen sind in einem Firmenbungalow abgestiegen. Du hast die Männer gestern Abend beim Dinner gesehen. Es sind hohe Tiere in der Kolonialverwaltung.«
    »Ach so. Die, mit denen du noch was getrunken hast, nachdem ich zu Bett gegangen war«, bemerkte Margaret spitz.
    »Das hat dich doch nicht gestört, Liebes, oder? So ist das nun mal. Wir Männer tauschen uns gern aus, damit wir auf dem Laufenden bleiben.«
    »Wie die Frauen auch, wenn sie sich treffen«, erwiderte Margaret. Zwar imponierte es ihr, dass Roland mit wichtigen Leuten verkehrte, aber sie wollte sich nicht als eine unbedarfte junge Ehefrau abstempeln lassen.
    »Ja, schon, aber wir Männer reden über wichtige Dinge. Es zahlt sich aus, wenn man den Überblick darüber behält, was die Menschen so bewegt, was angepflanzt wird, wie sich die Preise entwickeln, was die Einheimischen in den jeweiligen Distrikten vorhaben.« Er schnitt den Rest seines Toasts in akkurate viereckige Stücke, steckte sie in den Mund und sah seine Frau an. »Wenn du willst, dass ich nicht hingehe, sag es mir jetzt, dann planen wir unseren gemeinsamen Tag.« Ihm schien plötzlich aufgegangen zu sein, dass es sich vielleicht nicht schickte, wenn man seine frisch angetraute Frau in den Flitterwochen allein ließ.
    Margaret wollte ihn nicht verärgern, aber er sollte auch nicht in seine alte Junggesellengewohnheit zurückfallen, nach Lust und Laune mit seinen Freunden und Bekannten herumzuziehen. »Nein, wirklich, Roland. Ich möchte, dass du Golf spielen gehst. So oft hast du bestimmt nicht Gelegenheit dazu. Und du sollst dich hier ja auch entspannen«, erklärte sie in einem Ton, der ihrem Gatten zu verstehen geben sollte, dass sie sein Vorhaben missbilligte. Sie erwartete nun, dass er das Golfspiel absagen und den Tag mit ihr verbringen würde.
    Doch Roland nahm ihre Worte für bare Münze.
    »Na, wunderbar. Ich spreche mal mit den Männern und erkundige mich, was ihre Frauen heute vorhaben.«
    »Bitte, ich möchte mich ihnen nicht aufdrängen, wenn sie andere Pläne haben«, erwiderte Margaret hastig. »Mir fällt schon etwas ein, was mir Spaß macht. Oder ich lese ein Buch und verbringe einen ruhigen Tag.«
    »Recht hast du.« Er nahm ihre Hand. »Weißt du, Margaret, wenn wir auf Utopia sind, muss ich mich wieder meiner Arbeit widmen, mit allem, was dazugehört. Ich möchte dich daran teilhaben lassen, aber ich kann nicht immer bei dir sein so wie jetzt. Die Frauen auf den Plantagen müssen auch allein zurechtkommen. Natürlich hast du die Hausangestellten, aber du wirst viel auf dich gestellt sein. Dein Leben wird anders sein als bei deiner Familie.«
    »Aber Roland, das weiß ich doch«, erwiderte Margaret leichthin. »Darum möchte ich ja unsere Flitterwochen genießen, so gut es geht. Solange ich dich noch für mich habe«, fügte sie kokett hinzu.
    Er schenkte ihr ein breites Lächeln. »Ist das eine Einladung?« Er küsste ihre Hand. »Heute Abend. Ein romantisches Dinner und Zeit nur für uns beide, in unserem Zimmer vor dem Kaminfeuer und mit einer Flasche von MacAllisters bestem Champagner. Wie findest du das?«
    »Zauberhaft.«
    »Gut. Ich gehe dann mal und hole die Golfschläger, die MacAllister mir versprochen hat. Kommst du mit,

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