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Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition)

Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition)

Titel: Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Begrüßungszeremonie, geben.«
    Julie versuchte sich alles einzuprägen. Mit dem Rucksack auf den Schultern folgte sie Chitra, doch an der schmalen Leiter blieb sie stehen.
    »Barfuß ist es am leichtesten. Stellen Sie die Füße seitwärts und gehen Sie im Krebsgang hoch. Halten Sie sich an dem Bambusgeländer fest. Und lassen Sie das Gepäck da, das bringt Ihnen jemand nach«, riet Chitra ihr.
    Vorsichtig kletterte Julie die lange Leiter hinauf. Ihr folgten scheinbar mühelos zwei kleine Mädchen mit Julies Rucksack zwischen sich.
    Zwei barbusige Frauen in Sarongs warteten mit einem strahlenden Willkommenslächeln an der Hängebrücke und kicherten. Die ältere mit langgezogenen Ohrläppchen, Zahnlücken und verschrumpelten Brüsten hatte glänzende schwarze Knopfaugen, aus denen der Schalk blitzte. Die andere Frau, mit hübschem Gesicht und einem Baby in einem roten Tragetuch auf dem Rücken, reichte Julie die Hand, als sie die schwankende Brücke betrat.
    Um das Langhaus herum wuchsen Bananenstauden, Jack- und Durianbäume, und es gab auch ein Gemüsebeet. Weiter oben am Hang war ein Reisfeld zu sehen. Unter und neben dem Langhaus tummelten sich Hunde, Hühner und Schweine. Mehrere eingekerbte Stämme führten zu der langen offenen Veranda hinauf, die Chitra »Tanju« nannte. Hier hing Wäsche, große Webstühle mit halb fertigen Rattanmatten lehnten an der Wand, Kinder spielten, und eine Hündin säugte einen Wurf Welpen, während sich die Familien versammelten, um die Besucher in Augenschein zu nehmen.
    Als Julie die Tanju betrat, hörte sie den Bretterboden knarzen und spürte, wie er unter ihrem Gewicht nachgab. Dann zogen alle die Schuhe aus und betraten einen im Schatten liegenden, ziemlich düsteren Korridor, den Gemeinschaftraum. Körbe, Werkzeug und Lagerbehälter hingen an Dachsparren, Außenbordmotoren, Plastikeimer und ein Haufen ausgehöhlter Kürbisse, mit denen Wasser geholt wurde, stapelten sich neben Rattanballen und mehreren großen geflochtenen Hüten in Kegelform an der Wand.
    »Das ist der Ruai, die überdachte Hauptveranda, und dahinter liegen die Bilek, die privaten Wohnbereiche jeder Familie«, erklärte Chitra und zeigte auf die Türen, die von dem Korridor abgingen.
    David nahm Julie am Arm. »Hier sind wir also. Weil momentan so viele Familien da sind, werden wir uns Zimmer teilen müssen.«
    »Mir macht es nichts aus, mir eins mit Chitra zu teilen«, sagte Julie leise.
    »Hmm, sie wird sich mit Matthew zusammentun.« David grinste und zwinkerte ihr zu. »Sie sind alte Freunde.«
    »Oh.« Noch bevor sie fragen konnte, wo sie dann schlafen sollte, kam das Stammesoberhaupt und stellte ihnen seine Frau vor. Diese lächelte, nahm Julies Gepäck und führte sie in den zentralen Bilek, einen großen, aber vollgestellten Raum. Auf zwei breiten Matten lagen traditionell gewebte Decken, während an einem großen Webstuhl an der Wand eine kunstvoll gemusterte hing, die erst halb fertig war. In den alten Lederkoffern und dem Korb in einer Ecke befand sich vermutlich Kleidung, wobei auch einige Sarongs, T-Shirts und Perlenketten an einem Bambusgestell an der Wand hingen. Große Gefäße, eins aus chinesischem Porzellan, Wasserbehälter, ein Messinggong und anderer Zierat aus Metall sowie ein wunderschöner Kopfschmuck aus Federn standen und lagen im Raum verstreut.
    Es gab eine Dachluke, die von einer Stange offen gehalten wurde und frische Luft hereinließ. Außerdem stand eine Bambustür offen und gab den Blick auf einen Gang und einen weiteren kleinen Raum mit Wellblechwänden frei, der offensichtlich als Küchenanbau diente. Wahrscheinlich stellt Feuer in diesen Langhäusern eine große Gefahr dar, überlegte Julie, selbst wenn die Kochstellen außerhalb des Haupthauses liegen. Sie entsann sich, dass sie eine kleine Feuerstelle im Ruai gesehen hatte, aber vermutlich wärmte man sich dort nur, und gekocht wurde woanders.
    Jedenfalls war dieses Zimmer zweifellos der Bilek des Tuai Rumah, den er mit seiner Frau bewohnte. Julie hoffte, nicht ebenfalls hier schlafen zu müssen, doch da reichte ihr die Frau des Stammesoberhaupts eine gerollte Matte und eine dieser schönen Decken und bedeutete ihr zu folgen. Sie wurde in einen kleineren Bilek gleich nebenan geführt, der schlichter ausgestattet war. Dort rollte die Frau Julies Matte auf dem Boden aus und stellte ihr Gepäck ab. Hier also war ihre Unterkunft, doch mit wem sie diese teilte, würde sie wohl erst später erfahren.
    Als Julie zu dem Ruai

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