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Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition)

Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition)

Titel: Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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wissen sie aber auch nur das. Waren Sie schon im Museum von Kuching?«
    »Ja, die Dame dort, Mrs. Ping, war mir eine große Hilfe.«
    »Wenn irgendwer mehr darüber herausfinden kann, dann sie. Summum Bonum. Glauben Sie weiter daran, dass es das Schicksal gut mit Ihnen meint.«
    »Es sieht ganz so aus«, sagte Julie.
    Charles erhob sich. »Wir müssen los.«

    Als Julie das Sarawak-Museum betrat, sah Angie Ping auf und strahlte sie an.
    »Die Reisende kehrt aus dem Dschungel zurück. Lief alles gut? Ich dachte, Sie würden länger bleiben.«
    »Ich wollte dem Team nicht im Weg sein, sie haben dort eine Menge zu tun. Als sich dann die Gelegenheit ergab, mit Charles, dem Enkel des alten Stammesoberhaupts, zurückzufahren, habe ich nicht lange überlegt.«
    »Ah, Charles, der Sohn von Tuai James und Enkel von Tuai Rumah Jimbun?«
    »Ja, er hat mir auf der Rückfahrt ein paar aufregende Dinge erzählt. Sein Vater und sein Großvater haben von meiner Großtante Bette gehört.«
    »Das ist ja toll«, sagte Angie und schob ein paar Bücher und Papiere beiseite. »Hier, das habe ich für Sie herausgesucht.« Sie zeigte Julie eine braune Broschüre mit der verblichenen Fotografie eines Orang-Utans auf dem Umschlag. Darüber stand: Bette Oldham: »In Gefahr – die verlorene Welt der Orang-Utans«. Angie lächelte wieder. »Ich habe es Ihnen fotokopiert. Sie scheint eine Wahnsinnsfrau gewesen zu sein, Ihre Tante.«
    Julie nahm die Fotokopien. »Wow. Ich werde es schnellstmöglich lesen. Vielen, vielen Dank, dass Sie sich die Mühe gemacht haben.«
    »Freut mich, dass ich helfen konnte. Aber kommen Sie doch mit auf einen Kaffee an meinem Lieblingsplatz am Fluss. Radscha Brookes Café – noch mehr Geschichte!«, lachte Angie, schloss den Museumsshop und hängte ein Schild an die Tür: »Bin in fünfzehn Minuten wieder da.«

Kapitel 7
    Utopia, 2009
    N ach einem Bad im Pool in einen Rattansessel gekuschelt, vor der spätnachmittäglichen Sonne durch die Bambusrouleaus geschützt und mit einem Gin Tonic in der Hand, fühlte sich Julie richtig entspannt und wie zu Hause. Shane, Peter und Martine, Shanes bezaubernde Frau, waren gespannt, was sie von ihrer Reise flussaufwärts in Sarawak zu erzählen hatte.
    »Ich war noch nie in einem Langhaus, und als wir mal einen Ausflug zu den Orang-Utans machten, ließ sich keiner von ihnen blicken«, sagte Martine mit ihrem melodischen französischen Akzent. »Wir müssen es noch mal versuchen, meinst du nicht, Shane?«
    »Es war faszinierend«, meinte Julie. »Ich habe mich gleich in die Orang-Utans verliebt. Sie haben so ein wunderbares Wesen. Und die Iban sind ausgesprochen sympathisch. Früher mögen sie Kopfjäger gewesen sein, aber sie haben eine sehr freundliche und fürsorgliche Gemeinschaft. Jetzt ist mir klar, warum Großtante Bette so für ihre Kultur geschwärmt hat.«
    »Wir haben dich noch nicht so bald zurückerwartet«, sagte Peter. »Wir dachten, du wärst mit dem Forschungsteam mindestens eine Woche unterwegs.«
    »Na ja.« Etwas verlegen rutschte Julie auf ihrem Sessel herum. »Sie hatten viel zu tun, und die Unterkünfte waren ziemlich primitiv.«
    Martine lächelte sie an. »Und weiter? Ich habe das Gefühl, das ist nicht alles.«
    Julie erwiderte ihr Lächeln. »Einer Frau kann man nichts vormachen! Ja, es gab ein paar Unstimmigkeiten, nein, eigentlich Ärger mit David Cooper. Er hat dem Tuak, dem Reiswein, zu sehr zugesprochen und wollte mir dann an die Wäsche …«
    »Dieses Zeug ist höllisch. Deshalb kannst du ihm aber doch keinen Vorwurf machen, oder?«, meinte Peter.
    »Das ist wieder mal typisch Mann«, entgegnete Martine. »Man kann sich doch nicht auf den Tuak rausreden, besonders wenn die Frau die Gefühle nicht erwidert.«
    »Genau«, pflichtete Julie ihr bei. »David gehört zu den Männern, die einen ständig antatschen und betütteln müssen. Aber er ist einfach nicht mein Typ, was leider nicht bei ihm angekommen ist. Als sich das Ganze dann zuspitzte, bin ich auf eigene Faust zurückgefahren. Tja, und jetzt bin ich hier.«
    »Und gerade zur rechten Zeit«, meinte Shane. »Wir haben uns überlegt, einen kleinen Ausflug zu machen, bei dem du vielleicht auch gern dabei wärst.«
    »Wohin wolltet ihr denn?«, fragte Julie.
    »Zur Insel Langkawi. Freunde von uns leiten dort eine Hotelanlage, die ist toll. Wir wollen zu mehreren hinfahren. Möchtest du auch mitkommen?«
    »Sehr gern, wenn es nicht zu teuer ist. Was hat Langkawi denn so zu bieten?« Julie

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