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Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition)

Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition)

Titel: Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Japaner auf solche Aktionen mit fürchterlichen Vergeltungsmaßnahmen reagieren. Deshalb setzen wir die Kommunisten vor allem zur Beschaffung von Informationen ein, um eine alliierte Invasion vorzubereiten.«
    »Was sollen wir tun? Als Mittelsmänner fungieren?«, fragte Bill.
    »Mehr oder weniger. Wir haben mehrere Agenten, die mit kommunistischen Einheiten zusammenarbeiten, aber wir wollen, dass Sie zu einem ganz bestimmten Mann Kontakt aufnehmen. Sein Einsatzort liegt im Zentralgebirge, er lebt in einem der Dörfer der Orang Asli, doch wir haben schon eine ganze Weile nichts mehr von ihm gehört. Die kommunistische Einheit, mit der er arbeitete, war außerordentlich effektiv. Wir würden gerne wieder mit ihr in Verbindung treten und außerdem herausfinden, was mit unserem Mann passiert ist. Er heißt Roger Burrows.«
    »Wie finden wir dieses Dorf und die kommunistische Einheit, und warum meinen Sie, dass die Leute uns vertrauen werden?«, wollte ich wissen.
    »Ich denke, da wird es kein Problem geben. Kommen Sie, ich zeige Ihnen auf der Karte, wo Rogers Dorf liegt.«
    Als der Offizier auf die Stelle wies, rief Bill: »Den Ort kenne ich! Ich war dort ein paarmal im Auftrag der Bezirksverwaltung, habe die Einwohner gezählt und so. Ich spreche sogar ein bisschen ihre Sprache.«
    »Ausgezeichnet. Wir werden versuchen, Sie so bald wie möglich dorthin zu bringen.«
    Unsere Ausbildung war kurz, und ehe wir es uns versahen, fanden wir uns bereits mit bescheidenem Proviant und einem Funkgerät hinter den feindlichen Linien wieder, in jenem Land, das einst das unsere gewesen war. Leider setzte man uns aber nicht in den Bergen, sondern in Küstennähe ab. Ein unverhoffter Wetterumschwung erschwerte dem Piloten die Landung, doch für uns war es günstig, weil die tiefhängenden Wolken und die dunkle Nacht uns Schutz bei der Landung boten.
    Es war seltsam, hier, wo wir einst die Herren gewesen waren, auf allen vieren durchs Unterholz zu kriechen, sich den Weg durch Mangrovenwälder freizuhauen, im Morast zu versinken, Kampongs zu umgehen und durch Plantagen zu schleichen. Wir wussten, dass der Feind niemals weit war.
    »Auch wenn wir ihn nicht sehen können«, meinte Bill.
    Einmal machten wir auf einer kleinen Lichtung Rast und aßen etwas von unserem Proviant. In der Ferne sahen wir einen aus Bambus errichteten Wachturm der Japaner, von dem aus man die Hauptstraße gut im Blick hatte. Aber wir konnten ihn problemlos umgehen, indem wir uns in den Wäldern hielten. Nachts war es feucht und kühl und ziemlich ungemütlich, da wir kein Feuer machen konnten.
    »Wirklich hart finde ich, dass wir den Einheimischen nicht mehr trauen können«, meinte Bill. »Jeder vorbeiradelnde Inder, jede Wasser tragende Frau, jeder Kuli, der Feuerholz sammelt – sie alle könnten uns verraten.«
    Und da wir ein Funkgerät dabeihatten, war uns klar, dass die Japaner nicht lange fackeln und uns auf der Stelle erschießen würden.
    »Es ist ein weiter Weg in die Berge«, meinte Bill. »Und ich frage mich, wie lange wir uns noch auf unser Glück verlassen können.«
    »Wir sind ganz in der Nähe von Teluk Anson«, sagte ich, »und das bringt mich auf eine Idee. Dort lebt ein singhalesischer Freund meines Vaters. Ich glaube, er würde uns helfen, wenn wir es schaffen, mit ihm Kontakt aufzunehmen.«
    Bill stimmte mit mir darin überein, dass das auch nicht riskanter war als der Versuch, auf eigene Faust das von den Japanern kontrollierte Küstengebiet zu durchqueren. »Gehen wir es an.«
    Einige strapaziöse Tage später, in denen wir uns von Ananas, Bananen und unseren Armeerationen ernährt und Kampongs und andere Siedlungen weiträumig umgangen hatten, gelangten wir zum Außenbezirk von Teluk Anson, einer kleinen Stadt unweit von Slim River, wo die japanische Flagge wehte und es von Soldaten nur so wimmelte.
    »Es dürfte schwierig werden, reinzukommen, ohne entdeckt zu werden«, stellte Bill fest.
    »Ich würde sagen, es ist unmöglich. Halten wir uns einfach eine Weile hier draußen verborgen und warten wir ab, was passiert«, erwiderte ich.
    Die Einwohner der Stadt schienen ihren normalen Geschäften nachzugehen, aber wir hielten es für sicherer, im Sumpfgebiet in der Nähe eines Ghats, eines Waschplatzes, zu bleiben. Eine Zeitlang beobachteten wir, wie hier ein Dhobi Walla, ein indischer Wäscher, seiner Arbeit nachging. Anscheinend wuschen er und seine Familie Wäsche für die Japaner. Ich war mir ziemlich sicher, dass er als Inder den

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