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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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einfiel. Pierre unterhielt darin einen kleinen
Reparaturbetrieb für Haushaltsgeräte, und sein Wohnbereich war nachträglich an seine Werkstatt angebaut worden. Sie befand sich zwei Grundstücke östlich schräg gegenüber der Zeitungsredaktion.
    Das Haus der Welchs, ein Bungalow, stand direkt gegenüber der Hintertür des Zeitungsgebäudes. Hans Finkles Apartment im ersten Stock lag über Letrecks Garage.
    Sie hatte noch weitere Häuser, andere Geschäfte eingezeichnet und die entsprechenden Namen in ihrer sorgfältigen Schrift auf die Gebäude geschrieben.
    »Gute Arbeit, Peach. Und jetzt werden wir eine Falltafel erstellen.« Er nahm seine Akte und trat an die freistehende Korktafel, die er sich aus dem Rathaus geborgt hatte. »Alles, was wir im Zusammenhang mit Galloway oder Hawbaker bekommen, kopieren wir. Eine Kopie wird an diese Tafel geheftet. Die Staatspolizei hat sich bereits mit den Papieren beschäftigt, aber Sie, Otto und ich, wir werden gleich rübergehen und alles noch einmal sichten, für den Fall, dass ihnen was entgangen ist. Sie, Peach, gehen bitte zu den Hawbakers und nehmen sich dort der Unterlagen von Max an. Carrie kann man darauf nicht ansprechen, jedenfalls im Moment nicht. Vielleicht können Sie mir diesen Weg ebnen.«
    »In Ordnung. Es hört sich an, als würden Sie nicht glauben, was in der Notiz steht. Und wenn Sie es nicht glauben, dann...«
    »Am besten glauben wir gar nichts, bis wir alle Details zusammen haben«, unterbrach er sie. »Von Ihnen, Peter, hätte ich gern, dass Sie zu der Zeitung in Anchorage Kontakt aufnehmen, bei der Max gearbeitet hat. Ich möchte erfahren, was er dort gemacht hat, für wen und mit wem und warum er aufgehört hat. Dann erstellen Sie mir davon einen Bericht. Zwei Kopien. Ich möchte eine davon auf meinem Tisch haben, ehe Sie heute gehen.«
    »Ja, Sir.«
    »Und Sie alle drei haben heute Hausaufgaben zu erledigen. Sie waren hier, als Pat Galloway verschwand, ich nicht. Also bitte ich Sie, ein wenig Zeit aufzubringen und sich an die Wochen vor und nach dem Ereignis zurückzuerinnern. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen einfällt, egal wie irrelevant es Ihnen erscheinen mag. Was Sie gehört, gesehen, was Sie gedacht haben. Ich weiß, dass Sie noch
ein Kind waren, Peter, aber oft übersehen die Leute die Kinder und sagen unüberlegt Dinge, tun Dinge in ihrer Gegenwart.«
    Er war mit dem Befestigen der Fotos fertig, Galloway auf der einen, Hawbaker auf der anderen. »Eine ganz entscheidende Information brauche ich noch. Wo war Max Hawbaker, als Galloway die Stadt verließ?«
    »Das lässt sich nicht so leicht überprüfen, nach dieser langen Zeit«, sagte Otto. »Und Tatsache ist ja, dass Galloway schon eine Woche nach seinem Weggang hätte umgebracht worden sein können. Oder nach einem Monat. Oder nach einem halben Jahr.«
    »Ein Schritt nach dem anderen.«
    »So schwer es auch fällt, wenn man mit jemandem gemeinsam Bier getrunken und aus demselben Loch die Fische gezogen hat, wenn Max einen Mord gestanden und sich dann selbst getötet hat, was wollen wir da eigentlich noch beweisen?«
    »Das ist eine Annahme, Otto. Keine Tatsache. Tatsache ist, dass wir zwei tote Männer haben, mit sechzehn Jahren dazwischen. Lassen Sie uns das zum Ausgangspunkt unserer Ermittlungen nehmen.«
     
    Auf seinem Weg aus der Stadt machte Nate keinen Abstecher auf sein Zimmer im Lodge. Dort gäbe es zu viele Fragen, die er weder beantworten konnte noch wollte. Also ging er den Leuten besser aus dem Weg, ehe er nicht eine offizielle Linie ausgearbeitet hatte.
    Auf jeden Fall sehnte er sich nach dem freien Raum, der frostigen Dunkelheit und dem eisigen Glitzern der Sterne. Die Dunkelheit behagte ihm nach und nach mehr. Schon konnte er sich nicht mehr daran erinnern, wie es war, seinen Arbeitstag mit einem Anflug von Sonne zu beginnen oder zu beenden.
    Er wollte keine Sonne. Er wollte Meg.
    Er wollte derjenige sein, der es ihr sagte, derjenige, der ihre Welt ein zweites Mal erschütterte. Und wenn sie daraufhin versuchen sollte, ihn auszuschließen, musste er sie bedrängen, bei ihr zu bleiben.
    Ihm war es ohne große Mühe gelungen, monatelang die Menschen auszuschließen. Aber er war sich nicht sicher, ob der Weg in die Einsamkeit deshalb so bequem zu erreichen war, weil er die
Menschen nicht hören konnte, die versuchten, die Wände zwischen sich und ihm einzureißen, oder ob es schlichtweg niemanden gegeben hatte, dem er genügend bedeutet hätte, um es zu versuchen.
    Wie auch

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