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Das Lexikon der daemlichsten Erfindungen

Das Lexikon der daemlichsten Erfindungen

Titel: Das Lexikon der daemlichsten Erfindungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix R. Paturi
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Sicht beraubtgewesen wären. Sie hätten sich also auch gleich Säcke über den Kopf hängen können. Das wäre billiger, atmungsaktiver, und Aufmerksamkeit hätten sie auch damit auf sich gezogen.
    Die jungen Damen wirken recht entschlossen, sich dem nächsten Schneesturm mutig zu stellen.

Schwimmreifen mit Kurbelantrieb
    Warum diese auf den ersten Blick ausgesprochen nützlich wirkende Erfindung für Nichtschwimmer im Grunde doch sehr dümmlich ist, davon gleich mehr. Zunächst soll aber erst einmal die angestrebte Funktion dieser Erfindung aus der Zeit um 1950 erklärt werden. Sie basiert auf dem allgemein bekannten Schwimmreifen, der zwar als Spielzeug für Kinder, die selber gute Schwimmer sind, viel Spaß machen kann, aber für Nichtschwimmer im Grunde ungeeignet ist. Mit ihm schwimmen lernen zu wollen ist ein Unding, denn treibt er neben dem Schwimmschüler im Wasser und dieser hält sich daran fest, dann kann er nie und nimmer Schwimmbewegungen machen. Legt sich der Wassersporteleve den Reifen allerdings um den Bauch, dann hängt er wie eine Boje senkrecht im Wasser, eine Körperhaltung, in der man weder brustschwimmen noch kraulen noch rückenschwimmen kann.
    Genau hier setzt die Erfindung an. Wenn schon selbstständiges Schwimmen unmöglich ist, so soll doch der passionierte Nichtschwimmer deshalb nicht auf einen Vortrieb im Wasser verzichten müssen. Dazu wird er zunächst noch etwas besser in der Vertikalen bojenartig stabilisiert, indem man zwei aufgeblasene Ringe fest übereinandermontiert. Beide zusammen werden sodann um die Leibesmitte geschoben und dort mit Hosenträgern und einem Bauchgürtel solide fixiert. Durch die zwischen den beiden Reifen liegende tiefe Nut sind   – beidseits desKörpers   – zwei starre Rohre geführt, in denen drehbare Wellen verlaufen. Die ragen nach hinten hinaus und tragen dort kleine Schiffsschrauben. An ihren vorderen Enden lassen sie sich über einen Handkurbelantrieb und ein kleines Umlenkgetriebe in axiale Rotation versetzen. Dadurch drehen sich dann auch die Schiffsschräublein ungefährlich, weil langsam, im Kreis.
    Hier macht der Anfänger offenbar etwas falsch: Er sollte erst im Wasser zu kurbeln beginnen.
    Steht der Nichtschwimmer mit diesem Mechanismus an Land, wirkt das Ganze zwar nicht gerade sehr modisch-attraktiv, aber technisch originell. Im Wasser sieht das aber anders aus. Hier nämlich fehlt die stabile Bodenverbindung der Füße, und damit kommt das eigentlich Verrückte der Idee zum Tragen bzw. zum Nichttragen. Wie man leicht einsieht, ist das Gleichgewicht der menschlichen Boje nämlich instabil, weil sich über dem Doppelreifen mehr Körpermasse befindet als darunter.
    In stillem Gewässer lässt sich die daraus resultierende Umkippgefahr durch geschicktes Balancieren kompensieren, was aber bereits dann schwierig wird, wenn man gleichzeitig die Handkurbeln bedient. Kommen jedoch Wellen auf, etwa beim Baden im Meer, kann der Nichtschwimmer leicht umschlagen, wonach dann Kopf und Oberkörper stabil unter Wasser hängen, während die Beine hilflos in der Luft zappeln. Nun ließe sich dieses unliebsame Debakel durch eine an sich einfache technische Maßnahme verhindern, dadurch nämlich, dass man den Doppelreifen höher am Körper anbringt, am besten direkt unter den Achselhöhlen. Dann aber könnte man leider den Kurbelmechanismus nur noch mit großer Mühe, wenn überhaupt bedienen. Verdikt: lustig, aber saudumm.

Stierkampf
    Zum spanischen Stierkampf gibt es zwei Positionen: Entweder man ist dafür oder dagegen. Wir wollen uns in diesen häufig eskalierenden Streit des Für und Wider gar nicht einmischen, sondern ein möglichst objektives Bild des Geschehens in der Arena zeichnen.
    Sinn und Zweck des Stierkampfes ist es angeblich, die Souveränität des Menschen über eine muskelbepackte, wilde Kreatur zu beweisen. Tatsächlich gelingt das auch fast immer, denn am Ende ist der Stier tot und der Matador lebt. Der Mensch bleibt der umjubelte Sieger. Doch um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es langwieriger und komplexer Vorbereitungen, wie sie eben nur der vorausschauende Mensch zu treffen in der Lage ist, vor allem, wenn der Stier seinerseits gar nicht weiß, was da auf ihn zukommt, ja, wozu er überhaupt gezüchtet wurde.
    Es beginnt damit, dass die an sich sanftmütigen, ihr ganzes Leben lang an ein friedvolles Dasein als Weidetiere und Wiederkäuer gewöhnten schwarzen Herdentiere schon tagelang vor der Corrida, also dem Stierkampf, in Einzel-

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