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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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breitete sich in ihrem Bauch aus. Sie atmete tief durch. Es ging ihr tatsächlich gleich ein bisschen besser. Dann sah sie, dass der Hajep sie die ganze Zeit beobachtet hatte – oh, wie peinlich!
    „Pisst serr hungerisch!“ stellte er fest und ein warmes Leuchten huschte über seine roten Augen.
    Vielleicht bekam er ja auch Appetit auf solch eine Lumantikost! Das Kerlchen hatte eine neugierige Natur und womöglich gelang es ihr, ihn für eine Weile mit dem Brot derart zu beschäftigen, dass sich eine Gelegenheit für sie fand, sich heimlich davonzuschleichen. Gut, alle Beutel würde sie nicht mitnehmen können, aber vielleicht die Wichtigsten? ‚Wer nicht wagt, der nicht gewinnt’, dachte sie, wenn auch noch ein wenig benommen und schwerfällig. Er hatte eben etwas von einer halben Stunde Zeit gefaselt. Das war nicht gut. Das war sogar ganz und gar nicht gut. Sie musste ihn also erst einmal in ein Gespräch verwickeln. Er schwatzte doch ganz gerne, hatte sie den Eindruck.
    „Also ... äh ...“ Sie schob sich das nächste Stück, das er ihr gab, nicht gleich in den gierigen Mund. „Willst du nicht auch einmal probieren?“ Und sie wedelte damit dicht vor seiner Nase herum. „Das duftet doch lecker oder nicht?“
    „Nicht!“ entgegnete er kühl.
    „Nicht?“ wiederholte sie verdutzt. Tja, was machte sie nun? War ja ruckzuck vorbei, dieses mühsam herbei gesuchte Gesprächsthema. Sie sah aber, wie er den einen fast leeren Stil seines Lutschers einfach neben sich Gebüsch ins Gebüsch schnipste – ganz schön unordentlich der Typ - und den anderen, an welchem noch fast der ganze Lolly vorhanden war, in ein Stück Papier wickelte, das er sich zuvor vom Brotpapier abgerissen hatte – also, sparsam war das Kerlchen, das musste man ihm lassen - und sorgsam in dem vordersten Beutel verstaute.
    Dann nahm er zu ihrem Glück den Gesprächsfaden selber auf. „Hajeps könnin kaum etwas riechern!“ hörte sie ihn rau und sein Blick wurde trüb.
    „Ach nein, wieso?“ fragte sie scheinheilig, denn sie hielt aus dem Augenwinkel schon mal Ausschau nach einem günstigen Fluchtweg. Er schob den Ärmel hoch und blickte abermals in einen kleinen Bildschirm. Ja, sollte er doch, so konnte sie getrost die ganze Umgebung absuchen. Sie wagte aber auch einen schrägen Blick in den Bildschirm. Diverse Brote waren zu sehen und eine leise Stimme verriet dem Hajep wohl, ob Mehl seinem Magen bekommen würde oder nicht. Er seufzte erleichtert und brach sich sofort ein großes Stück ab. Viel zu groß, wie Margrit fand, aber der Kerl war ja schon immer unverschämt gewesen, und so schnell wie der jetzt kaute, konnte es gut möglich sein, dass er das ganze Brot auffraß, noch ehe sie einen klaren Gedanken fassen konnte und gerade die Sache mit dem Denken fiel ihr leider immer noch etwas schwer.
    „Ist deine Nase denn verstopft?“ erkundigte sie sich deshalb und versuchte, ihrer Stimme eine Anteil nehmende Tonlage zu verleihen.
    Er nickte mit immer noch betrübtem Blick, während er sich schon das nächste Stück in den Mund packte. „Das is nischt die einzicke Alchemie ... hm ... allerdings, allgemein, allwissend ...“
    „Allergie?“ half sie ihm.
    „Rischtick ... Allergie“, nuschelte er undeutlich, da das Brot seine Backen ausfüllte. Wirklich, der Kerl hatte erstklassige Zähne, das musste ihm der Neid lassen. „Bei Ubeka, je mehr Krankhaiten unsere Wissenschaftler und Ärzte bekämpften, je mehr Allergien, wie ihr das nennert, entstanden pötzisch. Seltsamme Pu .. Pusteln und Schru ... xorr ... Schrundinn quälten zum Beispielt unsrere Haut. Wirr bekaminn zogar Seh- und Hörstörungen. Die Ärzte standinn vor einimm Rääsel und warinn dageginn machtlos!“
    Donnerwetter, konnte der aber reinhauen, kaum war der Mund leer, hatte er sich schon das dritte Stück zwischen die Beißerchen gepackt. Sicherheitshalber brach sie sich auch noch ein Stück von dem Brot ab. Naja, vielleicht half das wirklich ein bisschen gegen den Alkohol!
    „Oh Gott“, ächzte Margrit, während sie extrem langsam kaute, um ihn darauf aufmerksam zu machen, dass man Brot so viel besser genießen konnte. „Jetzt wird mir einiges klar! Nämlich eure Heiserkeit und das Sprechen durch die Nase, die Atemmasken. Ihr habt also fürchterlichen Heuschnupfen, vielleicht sogar Asthma, nicht wahr?“
    „Doch wahr!“ Blitzartig hatte er eine kleine Safttüte in der Hand, die er Margrit ebenso rasch reichte. „Öffnin!“ befahl er. „Du würst es nisch

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