Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
Vom Netzwerk:
möchte ich nicht … na, wie heißen doch diese kleinen frechen Tierchen?“
    „Mäuse?“ krächzte Julchen stirnrunzelnd.
    „Ja, richtig, die meine ich! Da möchte ich nicht Mäuschen sein!“
    Margrit errötete und Paul grinste nun doch hämisch zu Margrit herüber.
    „Das jüngste Gericht muss also tagen“, fuhr die Alte einfach fort. „Ob ihr’s glaubt oder nicht, ‚ Pasua ‘ wird auf dieser Erde landen und zwar mitten in Deutschland, weil es dort am Schlimmsten gewesen ist. Vielleicht werden dabei nur wenige, die Auserwählten“, ihre Augen funkelten stolz, „am Leben bleiben!“
    „So ein Blödsinn, woher haben Sie denn das?“ entfuhr es Margrit ungläubig.
    „Also, wenn Sie darüber nicht Bescheid wissen, wäre es wohl das Beste, ich würde Sie aufklären!“ mischte sich plötzlich eine dunkle Männerstimme selbstbewusst ein. Diese kam von der gegenüber liegenden Seite her. Alles stutzte und sogar die Alte schwieg.
    „He, das bist ja du? Und schon wieder im selben Zug wie wir!“ stammelte Julchen verdutzt.
    „Du meine Schei … äh … stümmt!“ bestätigte auch Tobias und saugte an seiner Unterlippe.
    Jetzt erkannten auch Paul und Margrit die muskelbepackte Gestalt hinter den anderen Mitreisenden wieder.
    „Wie … wie hast du das nur geschafft?“ stotterte die Kleine weiter.
    „Aber Julchen, du hörst dich ja gar nicht begeistert an. Willst du mich denn nicht hier haben?“ fragte der junge Kerl etwas gekränkt zurück.
    „Do-och!“ erwiderte das Mädchen verlegen und hob die schmächtige Schulter hoch, bis zum dreckigen Kinn.
    Tobias kramte stumm wieder mal seinen ‚Blaui‘ hervor, um den notfalls dem Kerl an den Kopf zu werfen.
    Paul sagte ebenfalls nichts und starrte den Hünen nur missmutig an, einerseits, weil er eine persönliche Abneigung gegen den hatte, andererseits, weil er erst jetzt entdeckt hatte, dass der Bursche im Gegensatz zu den übrigen Menschen geradezu beklemmend sauber und gepflegt aussah. Außerdem wirkte er weder unterernährt noch unausgeschlafen.
    Paul bemerkte außerdem, dass Elfriede offensichtlich die gleichen Beobachtungen gemacht hatte, denn sie musterte den großen Kerl, der direkt neben ihr stand, gründlich. Sie drückte den Kater sicherheitshalber an ihre schmale Brust.
    Der Bursche schien von alledem nichts zu bemerken. Er grinste nur Julchen ziemlich breit an.
    „Na, dann ist ja gut, meine Süße! Ich dachte schon, du magst mich nicht!“
    „Oh, ich mag dich“, erwiderte Julchen atemlos, „so ein ganz kleines bisschen!“ Sie zeigte ihm dabei mit Daumen und Zeigefinger einen kleinen Spalt.
    Der Bursche nickte zufrieden.
    „Dann will ich dir verraten, dass ich bei diesem ‚wahnsinnigen Zufall‘ etwas nachgeholfen habe! Er blinzelte Julchen spitzbübisch zu. „Bin euch nämlich die ganze Zeit gefolgt!“
    „Und warum haben wir dich die ganze Zeit nich´ hinter uns gese – hän?“ hakte Julchen ziemlich gedehnt nach.
    Die grünen Augen blitzten. „Ihr ward sehr beschäftigt und auch ein so großer Mensch wie ich kann sich in einer solchen Menschenmenge unauffällig bewegen, ohne euch aus den Augen zu verlieren.“
    Julchen blinzelte ein paar Mal nachdenklich, nickte dann aber verstehend und es wurde so still in diesem Abteil, dass man die sprichwörtliche Stecknadel hätte zu Boden fallen hören können.
    Das war die Gelegenheit für Margrit, den augenscheinlichen Hajep-Forscher endlich ungestört über das auszufragen, was ihr schon die ganze Zeit auf der Zunge lag: „Sie glauben doch sicher nicht solcherlei Ammenmärchen über ein ‚ Pasua ‘. Ich meine so was vom jüngsten Gericht oder Ähnlichem.“ Und sie wies dabei mit dem Kinn nach der Alten.
    Margrit war kaum überrascht, dass die Frau, noch ehe sich der Hüne verständlich machen konnte, bei diesem ‚Stichwort‘ wütend einhakte.
    „Ammenmärchen?“ kreischte die. „Ich habe doch gesagt, dass sich sämtliche Prophezeiungen längst bewahrheitet haben!”
    „Ach nein, und von wem waren denn diese Prophezeiungen?“
    „Viele Seher haben das prophezeit. Der bekannteste davon ist wohl … na … wie heißt der doch gleich?“ Die Alte kratzte sich in ihrem fettigen Haar. „Es war was Französisches!“
    „Hach, ich liebe es auch manchmal französisch!“ rief plötzlich irgendjemand von den Fahrgästen.
    Alles lachte los.
    „Hach, lacht nur … lacht!“ krächzte das Weib. „Aber das Lachen wird euch noch im Halse stecken bleiben. Hm, ja, ich glaube es war

Weitere Kostenlose Bücher