Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition)
bisschen merkwürdig aus, nich?” Der Mann betrachtete sie abermals skeptisch.
„Tja, äh, dagegen kann ich wohl nichts machen!“ Margrit hob wie entschuldigend die mageren Schultern etwas an und ließ sie sogleich wieder fallen. Der Blick des Mannes war wieder zu George gewandert.
„Lebt Sie also doch!” stellte der mit Anerkennung in der Stimme fest. „He George, haben aber mächtig lang' auf euch warten müssen! Haben uns schon Sorgen gemacht! Musstest du deine Margrit denn erst freischießen oder was?“
„Es ist nicht meine Margrit.“ George wurde tiefrot und Margrit ebenfalls. „Äh, darf ich vorstellen, Martin!“ erklärte George und wies mit einer knappen Geste auf diesen. „Wir nennen ihn alle MM, Martin Meckerer. Du wirst dich schon noch an seine raubeinige Art gewöhnen!“
„Fragt sich nur, ob ich mich an solch eine Person wie diese gewöhnen kann!“ konterte Martin.
Margrit kniff die Augen zusammen. „Aha, das ist also der, welcher mir die Kellertüre einfach abgeschlossen hatte?“ knurrte sie und nun errötete Martin auch ein bisschen.
„So, Margrit”, nutzte George den Moment der plötzlich entstandenen Stille. „Eine sechs Meter hohe Leiter hinabzusteigen, traust du dir doch wohl zu, oder?“
Margrit schluckte. „Einen anderen Weg gibt es nicht?“
„Moment, Moment!” Martin machte abwehrende Handbewegungen und sich selbst dabei noch breiter als er schon war. „Hat die Dame nun die Ware bei sich oder nicht?“
Margrits Augen weiteten sich erneut. „Was soll ich?“ Sie hielt inne, denn Georges Fuß trat ziemlich derb gegen den ihren.
„Aber Martin!“ ergriff George für Margrit einfach das Wort. „Das ist doch erst einmal unwichtig.“
„Nein, oh nein!“ protestierte der. „Das ist schon sehr wichtig! Reden wir nicht lange um den heißen Brei herum. Erst die Bezahlung, oder das verdreckte und verlauste Ding kommt mir hier nicht runter!“
„Welche Bezahl ...“, weiter kam Margrit nicht, denn sie hatte schon wieder einen Tritt erhalten.
„Unsinn! Lass’ doch diese arme, verstörte Frau bitte unten erst einmal zu Atem kommen und eine Nacht bei uns ausruhen, dann sehen wir weiter, okay?“
„Richtig, ausruhen ist immer gut!“ warf Margrit ein.
„Nix ist hier okay!“ Martin wedelte mit seinen breiten Händen heftig herum.
„Doch, doch, Margrit ist ein Mensch wie wir und in großer Not!“ fuhr George fort. „Wir müssen ihr helfen!“
„He, diese ganze Stadt hier“, Martin machte eine weitschweifende Bewegung, so gut es auf seiner Leiter ging, „war in Not und ist es vielleicht noch! Wenn es danach gehen würde, hätten wir heute alle hinein lassen müssen!“
„Ja, warum denn eigentlich nicht?“ schmetterte Margrit einfach dazwischen.
Martin machte eine wegwerfende Bewegung Richtung Margrit, um sich wieder voll und ganz George zuzuwenden. „Wir brauchen keine nutzlosen Fresser! Können ja selbst kaum leben! He, ich wette mit dir, dass die noch nie eine Waffe in der Hand gehalten hat!”
„Na, in der Hand gehalten schon“, warf Margrit nachdenklich ein.
„Außerdem trägt sie eine Brille, scheint keine ruhige Hand zu haben und geduldig ist sie auch nicht, eher vorlaut und geschwätzig!“
George seufzte: „Martin, glaub`s mir, Margrit wird uns dennoch sehr nützlich sein!“
„Ach nein? Wie denn? Die ist doch schwächlich gebaut!“
Margrit blickte auf ihre dürren Oberarme.
„Wird also niemals richtig kämpfen können! Nie, sage ich dir, nie wird aus der eine tüchtige Guerillera!“
Margrit schob sich mit zitterigen Fingern ihre Brille auf der Nase zurecht. „Äh, was soll ich doch gleich werden?“ keuchte sie erschrocken.
„Na, eine Guerillera!“ erklärte George beiläufig „Margrit unterbrich uns bitte nicht andauernd, ja?” Und dann schob er das Kinn vor und schaute Martin fest in die Augen. „Margrit hat besondere Gaben!“
„Dass ich nicht lache!“ brüllte Martin. „George, bei dir funktioniert doch nichts außer dein sogenanntes gutes Herz! Daher siehst du praktisch in jedem Menschen irgendetwas Besonderes! Denk' nur an diese Kleine, diese niedliche Blonde, unsere Gesine, die ist uns doch heute noch eine Last!”
„War halt Pech!“ gestand George kleinlaut ein.
„Kein Pech!“ grollte Martin weiter. „Bist nur tickhaft. Robert hat Recht. Wirst immer schlimmer, mein Kerlchen. Dein verdammter Idealismus bringt uns noch eines Tages alle um!“
„He, lassen wir Margrit zurück, könnte sie uns
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