Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition)
George.
„Ruhe! Verdammt!“ Günther Arendt schlug jetzt so heftig mit der Faust auf den Tisch, dass das hübsche Geschirr schepperte und seine Leute zusammenfuhren. „Soldat George, begreifen Sie das doch endlich mal! Wir brauchen starke, kämpferische Leute!” Günther lehnte sich seufzend zurück in seinem Polsterstuhl und fragte Margrit dann leise: „Welchen Beruf übten Sie zuletzt aus?“
„Ich war Lehrerin an einer Grundschule und ...“
„Lehrerin!“ echote Günther entgeistert.
Alles prustete los.
„Wieso, was ist daran so lächerlich?“ fragte sie.
„Schramm, wir brauchen keine Lehrer sondern Profiler.“
„Frau Schramm hat nur als Lehrerin in diesen schlechten Zeiten ausgeholfen. Sie ist Psychologin!“ meldete sich George. Er hatte inzwischen vor Aufregung einen knallroten Kopf bekommen.
Margrit hatte nun eine weitere Lachsalve erwartet, aber stattdessen war es unglaublich still geworden! Alle Augen waren wieder auf Günther gerichtet, doch der war gerade dabei, wieder nach dem Gläschen Leberwurst zu hangeln. Schnell wie ein Piranha schnappte er diesmal zu, und dann schmierte er sich leise ächzend die dritte Stulle, endlich mit Leberwurst. Schließlich knurrte er: „Ich hasse eigentlich Psychologen!“
„Ach, und warum?” hakte Margrit nach.
Seine Begleiter schauten ebenso erstaunt drein.
Günther strich die Leberwurst nun auch noch auf dem Kanten fein säuberlich glatt und legte dann das Messer beiseite. „Na, diese Psychofritzen haben doch stets das Kranke, das Schwache unterstützt und sogar verteidigt und irgendwie ist bei denen jeder krank. Was sagen Sie als Psychotante eigentlich zu unserem Feind?“ fragte er völlig unvermittelt und nahm dabei gleich drei Bissen von seiner Stulle und kaute mit vollen Backen.
„Was sollte ich denn zu dem sagen?“ fragte Margrit folgerichtig zurück und spitzte die Lippen, um ihre Tasse leer zu trinken.
George gab Margrit zur Abwechslung einen Knuffi in die Rippen. Die Röte in seinem Gesicht hatte sich zwar gelegt, aber seine beiden Ohren leuchteten noch in dieser nicht gerade unauffälligen Farbe.
„Antworten Sie mir plötzlich immer mit einer Gegenfrage?“ schnauzte Günther wieder los, doch Margrit zuckte mit keiner Wimper. „Na los ... los!“ Er machte eine aufgeregte, aber auch ziemlich fahrige Handbewegung in ihre Richtung. „Ich will ihre Meinung, also so ein komisches Gutachten von Ihnen, über die ... äh ... Psyche der ...“, er konnte plötzlich nicht mehr weiter, lachte nur wie eine Ziege meckernd in sich hinein. „Also, welch einen Dachschaden haben denn die Hajeps ihrer Meinung nach!“
Margrit trank ihre Tasse völlig leer und schaute dann Günther nachdenklich ins spitze Gesicht. „Sie sind zu kriegerisch!“ sagte sie sehr ernst.
„Wer? Ich oder die?“ keuchte er betroffen.
„Sie auch!“
„Also, Sie meinen jetzt die Hajeps?“ rief er erleichtert.
„Richtig, die meinte ich zuerst!“
George hielt sich zwar die Hände über die roten Ohren, doch seine Mundwinkel zuckten nervös.
„Ich will hören, ob die Hajeps in ihren Augen irgendwie krank sind. Das will ich hören“, knurrte Günther.
„Ja, sie sind sogar sehr krank“, erwiderte sie. „Sie tun mir Leid, denn sie können noch nicht einmal untereinander Frieden halten!“
„Sie tun Ihnen Leid ? “ brüllte Günther fassungslos und für einen Moment hatte Margrit das Gefühl, als wolle er ihr dafür eine saftige Ohrfeige geben. Aber dann beruhigte er sich erstaunlicherweise wieder, wendete sich George zu und sagte: „Tja, so habe ich mir eigentlich unsere Profiler nicht vorgestellt. Man sollte diese Psychotussi für etwas anderes einsetzen. Vielleicht für die seelische Reinigung unserer Waffen.“
George schluckte und ließ seine Ohren endlich los. „Das wohl gerade nicht“, keuchte er. „Sie hat weitaus bessere Gaben, die wir auch nutzen sollten!“
„Sooh! Ich kenne momentan nur zwei. Nämlich Frau Schramms Hang zum unsinnigen Fressen und den zu Frechheiten. Welchen hat sie denn noch?“
„Sie hört sehr gut!“
„Ha, ha, wie witzig! Etwa wie ein Hund auf's Wort?“
George räusperte sich, um seiner Stimme einen festeren Klang zu geben. „Ihr Gehör ist so gut, dass selbst Nireneska diese Frau haben wollte.“
Das schien irgendwie zu helfen, denn Günther schwieg, schien etwas nachdenklicher geworden zu sein.
„Vielleicht könnten wir mit unserem außerirdischen Feind besser klar kommen“, sagte Margrit mitten in
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