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Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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Knuffi gegen ihre schicken Söckchen.
    „Solche Erlebnisse können mitunter“, erklärte George weiter, „sogar einen gestandenen Haudegen ziemlich wirr machen.“
    Günther Arendt, der Skorpion, nickte. Zu Margrits Erstaunen schien er bei diesem Gesprächsthema betroffen. Seine Finger strichen nervös über den Bürstenschnitt, dann schob er sich das Band aus der gefurchten Stirn. Unglaublich leise meinte er schließlich: „Viele Menschen werden sogar wahnsinnig durch solche Ereignisse. Sie verkraften nicht, was sie haben mit ansehen müssen … oh, es ist ein grauenhafter und hoffnungsloser Krieg!“
    Er brach ab, legte seine beiden Hände ratlos rechts und links neben seinen Teller und erst jetzt sah Margrit, wie furchtbar abgearbeitet diese Hände waren. Ohne Frage schonte dieser Mann keineswegs sich selbst. Der Oberkommandierende sagte gar nichts mehr, war nur noch tief in Gedanken und deshalb ergriff George einfach wieder das Wort.
    „Verehrter Skorpion , Sie können davon überzeugt sein“, brachte er nach kurzem Zögern hervor, „dass wir mit Margrit einen guten Fang gemacht haben. Ich weiß, dass sie hocherfreut sein wird, endlich Mitglied unserer Organisation sein zu dürfen!”
    „Sooo?“ Der Mann betrachtete Margrit wieder über seinen Brillenrand hinweg, eine Braue dabei hochgezogen. „Sie ist also hocherfreut ... hm?“ Die Braue zuckte bedenklich.
    „Merkwürdig, äußerst merkwürdig sogar“, brummte er und wischte sich über die kräftige Nase, „ist das ja schon, denn sie schaut mir überhaupt nicht danach aus!”
    „Meinen Sie damit Frau Schramms komische herabhängende Mundwinkel?” fragte George geistesgegenwärtig und nahm noch einen Bissen.
    Günther nickte langsam gleich zweimal.
    „Die hatte sie schon immer … wir wissen ja ... Gene!“ erklärte George malmend. „Sowas erbt man halt!”
    „Ha, jaha“, lachte Günther erleichtert. Margrit war überrascht, dass er das konnte. „Sowas glaub’ ich Ihnen gerne, Soldat George, damit könnten Sie durchaus Recht haben! Sehen Sie“, er nahm seine Brille ab, „sich nur meine gewaltige, gekrümmte Nase an ... Erbe meines Großvaters, was sagen Sie nun?”
    George sagte lieber nichts, nickte aber, wenn auch zögernd.
    „Und wissen Sie was?“ teilte Günther mit, ohne weiter auf Antwort zu warten. „Diese Nase ist zwar nicht schön, aber“, schon wieder staunte Margrit, weil Günther mit einem Male richtig leutselig geworden war, „mein Großvater hatte auch wunderbare Charaktereigenschaften, knallhart war er, sehr sportlich, der reinste Aufreißertyp, ein echter Haudegen, immer allen andern voraus. Alles, was er von sich selbst abverlangte, erwartete er natürlich auch von anderen. Da gab es keine Ausnahme. Weicheier kamen bei dem nicht durch. Die fielen schlicht“, er grinste breit und man sah, dass er noch gute Zähne hatte, „durch’s Sieb!“
    Er warf Margrit einen unmissverständlichen Blick zu, während er sich mit der Serviette die schmalen Lippen abtupfte. „Das ist durchaus richtig, denn nur die Stärksten sollten überleben! Das war ja unser Fehler, dass diese Menschheit immer viel zu sehr von Weicheiern durchsetzt war. Margrit, sind Sie stark?“
    „Wohl nicht?“ fragte sie sich selbst und daher sehr leise und goss aus ihrem Kännchen wieder Kaffe nach.
    „Doch das ist sie!“ protestierte George. „Sie haben die Filme von ihr ja gesehen, wie sie ...“
    „Ruhe! Verteidigen Sie diese Frau nicht immer! Frau Schramm, nur die Starken können heutzutage überleben, nur die können später gesunde Nachkommen zeugen.“
    Günther Arendt nahm nun ebenfalls einen großen Schluck von seinem Kaffe und wischte sich danach erneut mit seiner Serviette über den strichförmigen Mund. „Sonst gehen wir unter, selbst wenn es uns eines Tages glücken sollte, die Hajeps von dieser Erde zu vertreiben.“
    „Meinen sie wirklich?“ fragte Margrit ein wenig zu spitz.
    „Natürlich! Schramm, grinsen Sie nicht! Haben Sie denn bereits gesunde Nachkommen? Alt genug, um längst Kinder bekommen zu haben, sind Sie ja schließlich!“
    „Nein!“ erwiderte sie abermals, kaute auf dem letzten Kanten ihres Brotes herum. „Ich könnte nie Kinder bekommen!“ Tränen traten dabei in ihre Augen, doch die schluckte sie tapfer gemeinschaftlich mit dem Kanten hinunter.
    „Aha!“ machte Günther und hielt sich die Serviette jetzt vor den Mund. „Genfehler?“
    Margrit nickte beklommen.
    „Aber Margrit hat ...“, beeilte sich

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