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Das Licht in Buddhas Spiegel - Neal Carey 2

Das Licht in Buddhas Spiegel - Neal Carey 2

Titel: Das Licht in Buddhas Spiegel - Neal Carey 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Leute, und Ed Levine paßte auf seine Leute auf.
    »Das wird ihm nicht viel helfen, befürchte ich«, entgegnete Simms. »Wenn er dort ist, ist er in einem der grausamsten Slums der Welt. Ein Platz ohne Gesetz, ohne Ethik, ohne Moral. Ein Dschungel.«
    »Was wird ihm zustoßen?« fragte Kitteredge, der wie ein Banker einer Sache auf den Grund ging. »Ich möchte bezweifeln, daß sie ihn gleich umbringen, es sei denn, Li hätte es befohlen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil er lebendig viel mehr wert ist.«
    »Für wen? Als was?«
    Simms lächelte angestrengt. »Ein weißer Junge ist dort etwas Außergewöhnliches, vorsichtig ausgedrückt. Sie werden ihn wahrscheinlich an den Meistbietenden versteigern. Das ist wirklich hervorragender Tee. Was ist das für einer?«
    Simms’ Hand bewegte sich auf die Teekanne zu, schaffte es aber nicht. Ein harter künstlicher Arm donnerte sie auf den Tisch und fixierte sie.
    »Gehen Sie und holen Sie ihn«, sagte Graham.
    »Unmöglich. Und jetzt nehmen Sie bitte Ihren Arm da weg.«
    »Gehen Sie und holen Sie ihn.«
    »Ich möchte nicht gezwungen sein, Ihnen weh zu tun.«
    Graham drückte stärker. »Yeah, probieren Sie ein bißchen von Ihrem ausgeflippten CIA-Scheiß an mir aus. Machen Sie mir angst.«
    »Reg dich ab, Joe«, sagte Levine. Graham spürte, daß Levine bereit war, ihn von Simms wegzuzerren.
    »Ich breche ihm das Handgelenk, Ed.«
    »Sind Sie schon mal auf die Idee gekommen, daß Carey vielleicht gar nicht in der Geschlossenen Stadt ist? Daß er vielleicht gerade seinen Scheck in Peking einlöst oder auf einem hübschen Strand in Indonesien liegt und über uns lacht?«
    Simms versuchte, cool zu bleiben, aber seine Stimme verriet Schmerz. »Mr. Graham«, sagte Kitteredge, »bitte lassen Sie unseren… Gast los.«
    Graham drückte noch einmal zu, dann löste er den Druck. Er sah Simms in die Augen, dann wiederholte er: »Gehen Sie, und holen Sie ihn.«
    Simms ignorierte ihn und wandte sich an Kitteredge. Sein Gesicht war rot angelaufen, er rieb sich das Handgelenk und fragte: »Was möchten Sie, daß ich tue, Mr. Kitteredge?«
    »Mr. Simms, ich möchte, daß Sie gehen und ihn holen.«
    »Hören Sie, Carey hat sich jedem Befehl widersetzt. Er hat eine wichtige Operation ruiniert und, ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob wir ihn (a) finden können und (b) wenn, ob wir ihn befreien können.«
    Levine verließ seine übliche Position zur Rechten Gottes und kam um den Tisch herum. Er lehnte sich gegen den Schreibtisch des Chefs und sah auf Simms herunter. »In diesem Fall weiß ich nicht, ob wir (a) unsere derzeitige finanzielle Verbindung mit AgriTech aufrechterhalten können oder (b) vielleicht sogar unsere Zeitung verständigen müssen.«
    Jetzt war Simms nicht mehr cool. »Sie legen sich nicht mit der Regierung an.«
    »Warten Sie’s ab.«
    »Sie glauben, Sie können sich mit der CIA anlegen? Sie wissen nicht, was Sie tun.«
    »Wir wissen genug, um Ihr verdammtes Geld seit zehn Jahren zu waschen«, sagte Levine.
    Kitteredge hob die Hand. Ein Einwand. »Ich bin nicht sicher, ob ich es ›waschen‹ nennen würde.«
    »Deren Flaschenpfand nehmen, durch die Bank laufen lassen und an ihre Spielzeugfirmen weitergeben, um für illegale Forschungen zu bezahlen? Kommen Sie, Mr. Kitteredge, wie würden Sie das nennen?«
    »Patriotismus.«
    Niemand sagte etwas dazu.
    Kitteredge strich sich eine widerspenstige Locke aschblonden Haares aus der Stirn. »Für eine… Organisation wie unsere ist es eine Pflicht und ein Privileg, unserem… Vaterland zu helfen. Weil wir sind, wer wir sind, muß diese Hilfe manchmal… eigenartige Formen annehmen. So sei es. Wir tun, was wir tun können. Wie auch immer, Gentlemen, in diesem speziellen Fall haben wir uns schwer getäuscht. Wir haben – wenn auch unwissentlich, und darüber bin ich sehr verärgert, Mr. Simms, sehr verärgert – unseren Kollegen Neal Carey in gefährliche Gewässer geschickt, ohne entsprechende Navigationshilfen. So, im Dunklen segelnd, in unbekannten Wassern ist er havariert. Wenn er tatsächlich… gesunken ist, müssen wir ihn betrauern. Aber wenn er gestrandet ist, müssen wir ihn befreien. Wir werden – und Sie werden, Mr. Simms – alle unsere Mittel einsetzen. Haben Sie mich verstanden, Gentlemen?«
    Ed Levine und Joe Graham nickten.
    »Mr. Simms?«
    Simms nickte.
    »Der Tee ist Black Gunpowder. Viele meiner Ahnen haben in den Handel mit China investiert«, sagte Kitteredge.
    »Teehandel?«
    »Hm-hm. Und natürlich

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