Das Licht unserer Liebe - Baccara Bd 1591
Abstand brauchte. „Ich rufe Mrs. Cahill, damit sie dich begleitet.“
Marley zog die Mundwinkel nach unten und stand auf. „Ich bin nicht müde, Yannis. Der Strandspaziergang hat mir gutgetan.“
„Ein kleines Nickerchen kann sicher nicht schaden“, sagte er. „Ich muss noch ein paar Dinge erledigen. Ich komme zu dir hoch, wenn ich fertig bin. Dann essen wir gemeinsam zu Abend.“
In Marleys Augen lag Enttäuschung. Stumm nickte sie, dann ging sie aus dem Zimmer.
Vor der Tür wartete schon Patrice. Marley lächelte. Sie mochte Patrice, und die Frau machte ja nur ihren Job.
„Wollen Sie nach oben gehen?“, fragte Patrice.
Marley seufzte. „Ganz ehrlich? Am liebsten würde ich Yannis das Kissen, auf dem ich mich ausruhen soll, um die Ohren hauen!“
Patrice unterdrückte ein Lachen. „Hätten Sie vielleicht Lust auf eine Tasse Tee auf der Terrasse?“
Marleys Gesicht hellte sich auf. „Das klingt wunderbar!“
Sie folgte Patrice auf die Veranda. Eine kühle Brise wehte ihr um die Nase, es duftete nach Meer.
„Ich hoffe, es stört Sie nicht, wenn Dr. Karounis uns Gesellschaft leistet.“ Marley bemerkte, wie Patrice rot wurde. „Wir beide trinken jeden Nachmittag hier draußen Tee.“
„Natürlich nicht“, antwortete Marley und setzte sich an den Tisch mit Blick auf den Garten.
Patrice ging zurück ins Haus, um den Tee zuzubereiten. Erschöpft lehnte Marley sich zurück und ließ den Blick über die Anlage schweifen. Obwohl ständig jemand um sie herum war, fühlte sie sich einsam und frustriert.
Kaum dass Yannis in ihrer Gegenwart auftaute und sie vertraut miteinander umgingen, zog er sich auch schon wieder zurück.
Marley war davon überzeugt, dass Patrice und Dr. Karounis nicht nur wegen ihrer Gesundheit hier waren. Bestimmt sollten sie eine Art Puffer zwischen ihr und Yannis bilden. Marley bezweifelte nicht, dass er wirklich um sie und das Kind besorgt war. Aber wann immer es zu persönlich wurde, kam es ihm sehr gelegen, dass er sie an Patrice abschieben konnte.
Aus der Beziehung zu diesem Mann wurde sie einfach nicht schlau. Wenn sie sich nur erinnern könnte. Oder jemanden fragen. Hatte sie sich in der Zeit mit Yannis so von der Außenwelt abgeschottet?
Patrice stellte ein Tablett vor Marley auf den Tisch. „Sie sehen aus, als würde die ganze Welt auf Ihren Schultern lasten.“
Marley rang sich ein Lächeln ab. „Es ist nichts Schlimmes. Ich denke nur nach.“
Dr. Karounis tauchte hinter Patrice auf und nickte Marley grüßend zu. Patrice strahlte den Arzt an und bat ihn, sich zu setzen, während sie den Tee einschenkte.
Trotz ihres inneren Konflikts musste Marley über das ältere Pärchen lächeln. Ganz offensichtlich flirteten sie miteinander. Es tat gut, die beiden glücklich und zufrieden zu sehen. Sie würde alles dafür geben, sich einen Moment lang genauso zu fühlen.
Sie hob die Tasse und führte sie an die Lippen. Vielleicht erwartete sie einfach zu viel. Wenn sie Yannis zu sehr drängte, stieß sie ihn wohlmöglich nur noch mehr von sich weg. Sobald ihre Erinnerung zurückkehrte, würden sich die Probleme schon lösen.
Sie konnte keine Wunder erwarten. Es gab sicher einen Weg, Yannis’ Mauer zu durchbrechen. Sie musste ihn nur finden.
7. KAPITEL
Bald folgten die Tage einem festen Ablauf, ebenso wie die Nächte. Nachdem es Marley besser ging, schliefen sie jede Nacht miteinander. Yannis war so leidenschaftlich, dass es Marley den Atem raubte. Doch am Morgen, wenn sie erwachte, war er immer schon aufgestanden.
So ging sie jeden Morgen los, um ihn zu suchen. Meist fand sie ihn in der Bibliothek, wo er telefonierte, am Computer saß oder Verträge aufsetzte. Er blickte auf, wenn sie hereinkam, und sie sah für einen kurzen Augenblick die Leidenschaft in seinen Augen. Doch schnell hatte er sich wieder unter Kontrolle und murmelte ein höfliches „Guten Morgen“, ehe er sich wieder in die Arbeit vertiefte.
Marley verbrachte die Vormittage allein oder in Gesellschaft von Patrice und Dr. Karounis. Zum Mittagessen kam Yannis herunter, und es war ihm nicht anzumerken, dass er schon stundenlang gearbeitet hatte. Die Nachmittage verbrachte er mit Marley.
Obwohl er immer noch besorgt war, hatte sie ihn dazu überredet, mit ihr am Strand spazieren zu gehen. Sie freute sich auf diese Stunden, weil sie Yannis dann ganz für sich allein hatte. Zumindest in dieser kurzen Zeit legte er seine Reserviertheit ihr gegenüber ab.
Eines Tages bat er sie, sich auf den Baumstamm zu
Weitere Kostenlose Bücher