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Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition)

Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janika Nowak
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folgten. Es klang, als würden nacheinander irgendwelche Schlösser aufschnappen. Die Miene des Wassermannes wirkte konzentriert, denn zwischen seinen Augen erschien eine Falte, und seine Lippen bewegten sich, als würde er eine Beschwörung sprechen.
    Als das letzte Schloss aufgeschnappt war, sagte er zu uns: »Tretet zurück.«
    Kaum waren wir seiner Anweisung nachgekommen, fächerten sich die Metallplatten nacheinander auf, bis sie nur noch eine kleine Plattform bildeten.
    »Wow!« Völlig gebannt trat ich wieder einen Schritt vor und starrte in den dunklen Schlund. Ich konnte ein Treppengeländer und Stufen erkennen, die sich spiralförmig in die Tiefe wanden. Der Sumpfgeruch war plötzlich wie weggewischt, stattdessen schlug uns aus dem Tunnel frische Luft entgegen.

    »Passt auf, wenn ihr hinuntersteigt«, mahnte Macius, als er wieder zu uns trat. »Der Schacht ist sehr tief.«
    Mit einer Handbewegung brachte er die leuchtende Kugel dazu, zu uns zu kommen. Würde sie uns nach unten folgen wie ein riesiges Glühwürmchen?
    »Kommt mit!«, sagte der Wassermann und führte uns hinab.
    Tatsächlich folgte uns die Leuchtkugel, als hinge sie an einer unsichtbaren Angel. Die Wände ringsherum schienen ganz aus Metall zu bestehen, die durch Nieten miteinander verbunden waren. Beinahe kam ich mir wie auf einem U-Boot vor. Faszinierend! Wer das hier wohl angelegt hatte? Konnte man eine Baufirma mit so was beauftragen, oder hatte Macius das alles durch Magie erschaffen?
    Ich blieb wie angewurzelt stehen und griff mit einer Hand unwillkürlich nach hinten, als die Treppe unter unseren Schritten zu schwanken begann. Sofort hielt Thomas mir seinen Arm hin und stützte mich. Ich lehnte mich einen winzigen Moment gegen ihn, dann straffte ich die Schultern. Es war nur ein kleines Wanken, also kein Grund für einen Panikanfall, trotzdem konnte ich es nicht leiden.
    »Muss das so wacklig sein?«, fragte ich Macius, der uns ein Stück voraus war.
    »Die Treppe ist ein bisschen locker, aber kein Grund zur Besorgnis. Ich war schon seit langer Zeit nicht mehr hier und konnte es nicht reparieren.
    Warum reparierst du es nicht jetzt mit einem Zauberspruch?, wäre es beinahe aus mir herausgeplatzt. Aber selbst einem Neuling wie mir war klar, dass Magie nicht so einfach funktionierte.
    Also schwieg ich und hielt mich weiterhin an Thomas fest, in der Hoffnung, dass er mich schon auffangen würde, wenn es ernst wurde.
    Unterwegs passierten wir ein paar Türen, die ebenfalls wie in einem U-Boot aussahen.
    »Warum ist hier alles mit diesen Stahltüren verschlossen?«, fragte ich, während ich in eines der Bullaugen spähte, die offenbar als Fenster dienten. Viel erkennen konnte ich nicht außer Gängen, die ebenfalls aus Metall bestanden.
    »Für den Fall, dass der Brunnen überläuft, was von Zeit zu Zeit passieren kann.«
    Brunnen? Wir waren in einem Brunnen? Ich hatte den Schacht für eine Art Bunker oder Geheimversteck gehalten. Na ja, vermutlich war er genau das. Und dann eben noch ein Brunnen. Das sollte mich nicht wundern, schließlich waren wir mit einem Wassermann unterwegs. Nasse Füße wollte ich trotzdem nicht bekommen.
    »Überlaufen? Wie denn das?«
    »Ganz einfach, wenn eine neue Wasserader aufbricht oder aufgebrochen wird. Oder wenn es notwendig ist, Schutzmagie einzusetzen. Ich beherrsche zwar einige, sagen wir mal trockene Zauber, aber am besten verteidigt man sich mit dem Element, von dem man abstammt. Das ist bei mir nun mal das Wasser.«
    »Und bei mir?«
    »Als Aitherische ist dein Element die Luft.«
    »Was kann ich damit anfangen?«
    »Deine Fähigkeiten wirst du in den nächsten Tagen erlernen. Wir sind da!«
    Macius deutete auf eine Tür, die sich in nichts von den anderen unterschied. Auch sie hatte ein großes Bullauge, hinter dem ein Gang zu erkennen war.
    »In diesem Gang befinden sich die Quartiere. Pheme und Aiko wohnen hier, wenn sie zu Besuch sind, und jetzt auch ihr. Etwas weiter hinten findet ihr ein Badezimmer.«
    Macius zog die Tür auf und schaltete das Licht an.
    Von dem eisernen Gang, dessen Ende im Dunkeln lag, gingen mehrere Türen ab, die den eisigen Charme eines Gefängnisses verströmten.
    »Sind die Zimmer auch aus Metall?«, fragte ich.
    »Sicher, hier bestehen alle Wände aus Stahl.«
    »Wegen der Überschwemmungen?«
    »Nein, es gibt noch einen anderen Grund, aber dazu komme ich später noch.«
    Was für eine ergiebige Antwort. Bevor ich weiter fragen konnte, redete er allerdings schon

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