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Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition)

Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janika Nowak
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warme Wasser konnte die Traumbilder nicht vertreiben. Sollten Träume nicht eine Widerspiegelung dessen sein, was man erlebt hatte? Meine Banshee-Träume mal ausgenommen. Wie kam ich nur darauf, dass Thomas mich hinrichten wollte?
    Als ich fertig war, flocht ich mir die Haare zu Zöpfen und föhnte sie dann, um Locken zu bekommen. Keine Ahnung warum, aber heute hatte ich das Bedürfnis, so gut wie möglich auszusehen. Brauchte eine Frau etwa einen Grund dazu?
    Es dauerte eine ganze Weile, bis meine Haare trocken waren. Ich versank gänzlich im schrillen Geräusch des Föhns und hatte auf einmal wieder Macius vor mir, wie er auf meinem Bett gesessen hatte. Warum hatte ich vorher nicht bemerkt, wie attraktiv er eigentlich war? Gut, er aß gefrorene Fische, aber er sah ziemlich gut aus für einen Tausendjährigen.
    Schließlich waren meine Haare so weit trocken, dass ich die Zöpfe lösen konnte. Normalerweise machte ich mir keine Gedanken über meine Frisur, ich band sie zu einem Zopf und fertig. Aber das Ergebnis war richtig gut, fast als würde mich eine völlig andere Person aus dem Spiegel anschauen.
    Okay, meine Augen hasste ich noch immer, aber mein Haar wirkte mit den Locken beinahe wie das eines Engels.
    Eher ein Todesengel, korrigierte ich mich selbst missmutig. Der Gedanke gefiel mir zwar nicht, aber so langsam begann ich, mich daran zu gewöhnen. Immerhin war ich nicht diejenige, die den Tod brachte. Ich beklagte ihn nur.
    Außerdem war ich heute ein schick aussehender Todesengel – wenn das mal kein Grund für gute Laune war. Ich schlüpfte in den Jogginganzug und verließ das Bad. In unserem Gang war noch immer alles ruhig, mittlerweile musste es kurz vor sieben sein. Vielleicht konnte ich die anderen mit einem Frühstück überraschen? Kurz entschlossen brachte ich meine Wäsche in mein Zimmer zurück und ging nach oben.
    Die Küche war tatsächlich noch leer.
    Die Vorräte, die Aiko mitgebracht hatte, waren zwar nicht unbegrenzt, gaben aber einiges her. Ich deckte den Tisch, wusch ein wenig Obst ab, bereitete eine Platte mit Aufschnitt vor, die ich unter eine altertümlich aussehende Abdeckglocke stellte, und schraubte die Marmeladengläser auf. Als Tischlerin hatte ich genug Kraft in den Händen, um diese Aufgabe ohne männliche Hilfe zu erledigen.
    Als ich mit allem fertig war, blickte ich zufrieden auf den Frühstückstisch.
    Eigentlich hatte ich auf die anderen warten wollen, doch als mein Magen mich böse anknurrte, schüttete ich mir Cornflakes in eine Schüssel und gönnte mir eine kleine Vorspeise.
    Meine Gedanken wanderten dabei zum heutigen Training. Würde Macius mir wieder Kreaturen zeigen oder mich zu den Akten abfragen? Gab es vielleicht etwas vollkommen Neues?
    »Was wollte Macius gestern Nacht noch bei dir?«
    Ich verschluckte mich an meinen Cornflakes und begann zu husten. Verdammt, warum musste Thomas wie ein blöder Geist hinter mir auftauchen?
    Er klopfte mir auf den Rücken, während ich keuchte und schniefte und beinahe meine Cornflakes wieder hochwürgte.
    »Musst du mich so erschrecken?«, fragte ich, als ich wieder Luft bekam. Ein paar Tropfen Milch waren auf mein T-Shirt geflossen, wie bei einem Baby, das nicht allein essen kann.
    »Entschuldige.«
    »Woher weißt du überhaupt, dass Macius bei mir war? Schläfst du neuerdings vor deiner Tür?«
    »Ich musste in der Nacht raus und habe gesehen, wie er aus deinem Zimmer gekommen ist«, gab Thomas brummig zurück.
    Mist, schöner Zufall. Aber was ging es ihn überhaupt an?
    Außerdem, warum bemerkte er nicht, dass ich eine andere Frisur hatte?
    »Er hat mir beim Schlafen zugesehen«, antwortete ich knapp.
    »Was?« Thomas’ Stimme klang eindeutig empört. »Du lässt ihn bei dir schlafen?«
    Plötzlich ging mir auf, warum Thomas so aufgebracht war. »Nicht, was du denkst!«, platzte es aus mir heraus, und meine Wangen begannen zu kribbeln. So ein Blödmann, glaubte er wirklich, dass ich den Wassermann schon nach ein paar Tagen in mein Bett ließ? »Es ist wegen der Banshee-Sache. Er wollte sich nur vergewissern, ob ich träume und im Schlaf singe.«
    »Du singst im Schlaf?«
    »Offenbar. Wenn ich von einer meiner Vorfahrinnen träume, passiert das schon mal. Das ist immerhin besser, als wenn ich schnarchen würde.«
    Den Witz ignorierte er. Dabei kam ich mir ziemlich großmütig vor, weil ich bereit war, ihn wegen seiner Frage nicht in Grund und Boden zu stampfen. Schließlich war es tatsächlich seltsam, dass Macius nachts aus

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