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Das Lied der Dunkelheit

Das Lied der Dunkelheit

Titel: Das Lied der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter V. Brett
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und stürzte nach vorn, um dem anderen Trupp zu helfen. Als die dal’Sharum sahen, welchen Mut dieser Fremdling bewies, folgten sie Arlen, ohne auf den Kommandanten zu achten, der hinter ihnen Befehle schnauzte.
    Arlen unterbrach seinen Angriff nur, um die Plane mit einem Fußtritt in die Grube zu befördern und den Kreis aus magischer Energie zu schließen. Dann warf er sich mit erhobenem Speer mitten in den Tumult.
    Den ersten Dämon erwischte er an der Flanke, und dieses Mal mussten seine Kameraden den flirrenden Blitz sehen, der sich entlud, als die Spitze ihr Ziel traf. Tödlich verletzt kippte der Sanddämon um, und Arlen spürte, wie ein Begeisterungstaumel ihn übermannte.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte er eine Bewegung und wirbelte herum, wobei er gleichzeitig mit dem Speer die rasiermesserscharfen Zähne eines anderen Sanddämons abwehrte. Die Verteidigungssiegel längs des Schafts zeigten Wirkung, ehe der Horcling zubeißen konnte, und sorgten dafür, dass das Maul aufgesperrt blieb. Geschickt schlug Arlen mit dem Speer zu, und die sich entladende Energie brach der Bestie die Kiefer.
    Ein dritter Dämon griff an, doch Arlen spürte ungeahnte Kräfte in sich wachsen. Er schwenkte den Speerschaft herum,
dieses Mal die Spitze nach innen gerichtet, und zu seiner Genugtuung rissen die am stumpfen Ende sitzenden Siegel dem Horcling die Hälfte des Gesichts weg. Als die Kreatur stürzte, ließ Arlen den Schild fallen, wirbelte den Speer noch einmal herum und rammte die Spitze kräftig nach unten, sodass sie das Herz des Horclings durchstieß.
    Arlen stieß einen schrillen Schrei aus und hielt wilden Blickes Ausschau nach weiteren Dämonen, die er töten konnte, doch die übrigen hatte man mittlerweile in die Grube getrieben. Rings um ihn her standen seine Kameraden und starrten ihn in ehrfürchtigem Staunen an.
    »Worauf warten wir?«, brüllte er und stürmte tiefer in das Labyrinth hinein. »Wir müssen alagai jagen!«
    Die dal’Sharum folgten ihm, während sie skandierten: »Par’chin! Par’chin!«
    Ihr erster Gegner war ein Winddämon, der herbeirauschte und einem der Männer die Kehle durchbiss. Bevor der Horcling wieder zum Himmel emporsteigen konnte, schleuderte Arlen seinen Speer nach ihm, der den Kopf der Kreatur inmitten eines Funkenregens durchstieß und sie wie ein Stein zu Boden fallen ließ.
    Arlen zog den Speer heraus und rannte weiter; die entfesselte Magie dieser Waffe beseelte ihn und feuerte ihn an, versetzte ihn in einen Zustand der Ekstase, wie ihn die Berserker aus alten Legenden kannten. Während sein Trupp das Labyrinth durchkämmte, schlossen sich ihnen immer mehr Kämpfer an, und als Arlen einen Dämon nach dem anderen tötete, fielen immer mehr Männer in den Ruf »Par’chin! Par’chin!« ein.
    Vergessen waren die mit Siegeln geschützten Schlupfwinkel und Fluchtgräben. Verschwunden waren die Furcht und der Respekt vor der Nacht. Mit seinem Speer aus Metall schien Arlen
unbesiegbar zu sein, und die Zuversicht, die er ausstrahlte, wirkte auf die Krasianer wie eine berauschende Droge.

    Vollkommen euphorisch nach diesem überwältigenden Sieg, fühlte sich Arlen, als seien Fesseln von ihm abgefallen, als hätte diese Waffe einen neuen Menschen aus ihm gemacht. Er spürte keine Müdigkeit, obwohl er stundenlang gerannt war und wie besessen gekämpft hatte. Und trotz der vielen Schrammen und Schnitte spürte er keine Schmerzen. Seine Gedanken konzentrierten sich einzig und allein auf den nächsten Kampf, den nächsten Dämon, den es zu töten galt. Jedes Mal, wenn er das Aufwallen der Energie spürte, die den Panzer eines Horclings durchdrang, schoss ihm die Vorstellung durch den Kopf:
    Jeder Mann braucht so einen Speer!
    Jardir erschien vor ihm, und Arlen, von oben bis unten mit Dämonenblut beschmiert, reckte den Speer in die Höhe, um den Ersten Krieger zu grüßen. »Sharum Ka!«, rief er. »Heute Nacht wird kein Dämon lebend aus dem Labyrinth entkommen!«
    Jardir lachte und riss als Antwort seinen eigenen Speer hoch. Dann ging er zu Arlen und umarmte ihn wie einen Bruder.
    »Ich habe dich unterschätzt, Par’chin «, gab er zu. »Das soll nie wieder vorkommen.«
    Arlen lächelte. »Das sagst du jedes Mal«, erwiderte er.
    Jardir deutete mit einem Kopfnicken auf die beiden Sanddämonen, die Arlen gerade zur Strecke gebracht hatte. »Aber dieses Mal bin ich mir ganz sicher«, versprach er und grinste breit. Dann wandte er sich an die Männer, die Arlen gefolgt

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