Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied der Maori

Das Lied der Maori

Titel: Das Lied der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
Vom Netzwerk:
Gedanken, aber Florence Weber konnte Caleb durchaus zu einem Picknick am Fluss zwingen. Und Charlene schwärmte geradezu von solchen Unternehmungen mit Matt.
    Tim errötete. »Ich weiß nicht, ob ich ohne Hilfe wieder hochkomme, wenn ...«
    »Du kannst dich an dem Stein da abstützen. Hab ich alles geplant, Tim. Und im allerschlimmsten Fall zieht Banshee dich hoch. Mein Großvater hat mir mal erzählt, wie sein Pferd ihn aus einem Schlammloch gezogen hat. Er hielt sich einfach am Schweif fest, und das Pferd kletterte heraus. Das hab ich mit Banshee auch geübt, als ich sie zugeritten habe. Ja, ich weiß, ich bin kindisch ...« Sie lächelte verschämt.
    Tim machte sich allerdings keine Gedanken, ob sie albern war, sondern eher über den abenteuerlustigen Großvater. Ein Bauarbeiter in Auckland fiel unter Umständen mal in Schlammgruben, aber er hatte ganz sicher kein Pferd, das ihn dann herauszog ...
    Tim sprach die Sache allerdings nicht an, sondern ließ sich auf der Decke nieder und fühlte sich gleich besser. Er schnallte die Beinschienen ab und kraulte Callie, während Lainie den Wagen geschickt auf die Lichtung kutschierte und ihr Pony ausspannte.
    »Banshee ist dir sehr böse, weil du ihr Fellow entführt hast«, bemerkte Elaine, als sie sich ebenfalls setzte und den Picknickkorb zwischen ihnen platzierte. »Sie fühlt sich einsam, so allein im Stall von Madame Clarisse.«
    »Sie wird ihn ja bald wiederbekommen. Wenn wir heiraten, ziehst du zu uns und bringst sie mit«, meinte Tim.
    Elaine seufzte. »Kannst du nicht lieber zu Madame Clarisse ziehen?« Der Gedanke, demnächst ein Haus mit Nellie Lambert zu teilen, machte ihr fast so viel Angst wie die Ehe an sich.
    Tim lachte und nahm ihr Gesicht zwischen die Hände. »Nein, das wäre doch etwas unpassend.« Er küsste sie. »Aber ich könnte mir ein eigenes kleines Haus für uns vorstellen. Vielleicht näher an der Mine. Der Weg dahin wird mir sonst ziemlich lang, wenn ich wieder arbeite. Wovon mein Vater allerdings vorerst nichts wissen will ... Ach, lass uns von etwas Schönerem reden! Erst der billige Wein oder der gestohlene?«
    Sie tranken den billigen Wein zum Essen; dann bestand Tim darauf, den guten Wein zu öffnen. Er passte nicht recht zu den Whiskygläsern, die Elaine aus dem Pub mitgebracht hatte, aber das fanden sie beide nur komisch. Schließlich lagen sie nebeneinander, nachdem sie noch ein wenig das Küssen geübt hatten. Elaine stützte sich auf den Ellbogen und streichelte verstohlen Tims Brust.
    »Du hast ganz schön Muskeln ...«
    Tim verzog das Gesicht. »Ich stemme ja auch täglich Gewichte.« Mit einer Handbewegung wies er auf die Beinschienen.
    Elaine betrachtete das Muskelspiel unter seinem leichten Seidenhemd. Doch in dem Moment, in dem er nach ihr fassen und sie an sich ziehen wollte, sah sie plötzlich wieder Thomas’ starke Arme vor sich, die Muskelpakete, auf die sie manchmal hilflos eingeschlagen oder in die sie schmerzerfüllt ihre Fingernägel geschlagen hatte. Und Thomas hatte nur gelacht ...
    Tim bemerkte das Flackern in ihren Augen – und dann das altbekannte ängstliche Zurückweichen vor seiner Berührung.
    Er seufzte und stützte sich auf den Stein, um sich etwas aufzusetzen.
    »Lainie«, sagte er geduldig. »Ich weiß nicht, was ein Mann dir einmal Schreckliches angetan hat. Aber nichts liegt mir ferner, als dir etwas Böses zu tun. Du weißt, dass ich dich liebe. Außerdem bin ich ziemlich hilflos. Wenn du mir nachher nicht hilfst, diese Dinger da wieder umzuschnallen, kann ich nicht mal aufstehen. Ich kann dir selbst beim allerschlechtesten Willen nichts tun. Kannst du nicht einfach mal darauf vertrauen, wenn du sonst schon das Schlimmste von mir denkst?«
    »Ich denke doch gar nicht.« Elaine wurde rot. »Es passiert einfach. Ich weiß, ich bin dumm.« Sie schmiegte ihr Gesicht an seine Schultern.
    Tim streichelte sie. »Du bist nicht dumm. Dir ist nur irgendwann einmal etwas Furchtbares passiert. Leugne es nicht, eine andere Erklärung gibt es nicht. Denn du liebst mich doch auch, Lainie. Oder nicht?«
    Lainie hob den Kopf und sah ihm in die Augen. »Ich liebe dich sehr. Glaube ich ...«
    Tim lächelte und schob sie sanft auf den Rücken. Dann küsste er ihr Gesicht, ihre Lippen, ihren Hals, ihren Ausschnitt. Er öffnete vorsichtig ihre Bluse und liebkoste den Ansatz ihrer Brüste. Elaine verspannte sich sofort, doch dann wurde ihr bewusst, dass er ihr nicht wehtat, sondern nur ihre Haut mit hingehauchten Küssen

Weitere Kostenlose Bücher