Das Lied der Maori
verwöhnte und dabei Koseworte flüsterte.
Elaine musste ihm helfen, ihr Korsett zu lösen, und beide lachten dabei schüchtern. Dann lag sie da, und ihr Atem ging schneller, während er die Konturen ihres Körpers mit den Fingern nachzeichnete. Tim sagte ihr, wie schön und zart sie sei, streichelte und küsste sie, bis das wohlig warme Gefühl in ihr aufstieg, das sie fast schon vergessen hatte. Elaine fühlte sich wieder feucht werden und zog sich erneut ein wenig zurück. Tim merkte es und ließ von ihr ab.
»Wir müssen nicht weitermachen«, flüsterte er heiser. »Wir ... können gern bis zur Hochzeitsnacht warten.«
»Nein!« Elaine schrie es beinahe auf. Noch einmal in einem neuen Nachthemd im Bett liegen und auf einen Mann warten? Davor zittern, was er vielleicht gleich mit ihr anstellte? Ihm hilflos ausgeliefert sein? Bei dem bloßen Gedanken verkrampfte sich alles in ihr.
»Nein was?«, fragte Tim liebevoll und begann wieder, sie sanft zu streicheln.
»Keine Hochzeitsnacht!«, stieß Lainie hervor. »Ich meine, keine solche. Es ist besser, wir machen es gleich ...«
Tim küsste sie. »Das hört sich ja an, als wollte ich dir einen Zahn ziehen«, scherzte er sanft. »Bist du noch Jungfrau, Lainie?«
Er konnte es sich nicht vorstellen, obwohl sie schüchterner war als jedes andere Mädchen, das er je geliebt hatte. Alle anderen waren ängstlich gewesen, aber auch neugierig. Lainie war nur voller Furcht.
Sie schüttelte den Kopf.
Tim küsste sie noch einmal, streichelte und liebkoste erneut ihre Brüste, ihren Bauch und ihre Hüften und zauste schließlich das krause rote Haar zwischen ihren Beinen. Lainie rührte sich nicht, verkrampfte sich aber auch nicht völlig. Tim fuhr fort, sie mit zärtlichen Fingern und Küssen zu erregen. Erst als sie zitterte und ihren Körper nicht mehr anspannte, drang er langsam und vorsichtig in sie ein, blieb erst ruhig in ihr und bewegte sich dann behutsam und zärtlich, bis er sich nicht mehr zurückhalten konnte und nach einem heftigen Ausbruch von Lust und Leidenschaft erschöpft neben sie sank.
Elaine hörte sein Keuchen und streichelte ihm ängstlich über den Rücken.
»Was ist mit dir? Hast du Schmerzen?«
Tim lachte. »Nein, Lainie, heute nicht. Heute bin ich nur glücklich. Es war wunderschön. Aber wie war es für dich?«
»Mir hat es gar nicht wehgetan«, sagte Lainie ernsthaft. Es klang erstaunt, beinahe ungläubig.
Tim zog sie an seine Schulter und streichelte ihr Haar.
»Lainie, es darf nicht wehtun. Nur beim ersten Mal ein bisschen, danach aber sollte es schön sein, für dich und für mich ... als würde alles Schöne, das du jemals erlebt hast, auf einmal auf dich einstürmen ... als würde es sich zu einem Feuerwerk steigern.«
Elaine runzelte die Stirn. Ein Feuerwerk? Nun, sie hatte eine Art Kribbeln empfunden ...
»Vielleicht muss man einfach mehr üben.«
Tim lachte. »Das muss man. Im Ernst, es ist ein bisschen eine Kunst. Du musst dich nur loslassen, mir ein bisschen mehr Vertrauen schenken. Du darfst keine Angst mehr haben.«
Er hielt sie im Arm und wiegte sie, während er wieder zu Atem kam und sein heftig pochendes Herz sich beruhigte. Lainie wirkte jetzt völlig entspannt und vertrauensvoll. Er überlegte, ob er noch einmal versuchen sollte, sie zu erregen, beschloss dann aber, sich auf noch dünneres Eis zu wagen.
»Willst du es mir nicht erzählen, Lainie?«
Der Körper des erschöpften Mädchen in seinem Arm verspannte sich.
»Was erzählen?«, fragte sie atemlos.
Tim streichelte sie weiter. »Was dir geschehen ist, Lainie. Was dir so schreckliche Angst gemacht hat ... und was du wie eine Last mit dir herumträgst. Ich sage es niemandem. Bestimmt nicht. Aber irgendwann musst du es jemandem anvertrauen, bevor es dich auffrisst.«
Lainie löste sich ein wenig von ihm, zog sich aber nicht völlig zurück. Anscheinend war das, was sie zu sagen hatte, so bedeutsam, dass man es nicht nebenbei besprach, während man sich Arm in Arm im Sonnenschein räkelte. Tim verstand und setzte sich ebenfalls ein wenig auf. Er rechnete damit, dass sie sich ihm gegenüberhockte, doch sie lehnte den Kopf wieder an seine Schulter und schaute ihn nicht an. Ihre Haltung wirkte jetzt auch nicht mehr entspannt und vertrauensvoll, sondern drückte eher Resignation aus.
Lainie holte tief Luft.
»Ich bin nicht Lainie Keefer aus Auckland, sondern Elaine O’Keefe aus Queenstown, Otago. Ich war verheiratet mit Thomas Sideblossom von Lionel Station. Und
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