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Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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zu versuchen.«
     
    Elijah pflanzte seine kräftigen Beine weit auseinander auf das Deck, um sich aufrecht zu halten, während das Schiff in einem tiefen Wellental schwer nach Backbord überholte. Er hasste die See. Er hasste alles daran. Die anfängliche Seekrankheit, die salzige Luft, dass man sich ständig leicht feucht fühlte und dass einem ewig kalt war, und die Langeweile, wenn man sich auf bestimmte Decks beschränken musste. Er hasste die Art, wie Captain Stewart und Lieutenant Forbes die Soldaten ständig exerzieren, ihre Ausrüstung säubern und gelegentlich der Crew helfen ließen. Und was noch schlimmer war, es gab nicht einmal die Art von Frauen an Bord, die ihn für die tägliche Langeweile der Fahrt entschädigen konnten.
    Ganz in Gedanken verloren hätte er in der einbrechenden Dämmerung das Rascheln von Röcken fast nicht bemerkt. Auf dem Hüttendeck sah er Sarah O'Riley spazieren ge hen. O ja, sie war das Einzige, das seine Reise erträglich gemacht hatte. Jeden Tag versuchte er, einen Blick auf sie zu erhaschen oder ihr so nahe zu kommen, dass er ihr Parfum riechen konnte, das Rosenwasser, das sie täglich benutzte. Sie roch so gut! Und es musste schon mit dem Teufel zugehen, wenn er es nicht schaffte. Sarah war eine aktive Frau, und solange es das Wetter einigermaßen zuließ, war sie jeden Tag mindestens ein Mal auf Deck zu finden. Er hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, sie zu belauern, ihr zu folgen, um zu sehen, was sie tat, und er kannte ihren und Wills geheimen Treffpunkt.
    Er merkte, wie sie verstohlen über das Deck lugte und zog sich schnell in die Schatten zurück, damit sie ihn nicht sehen konnte. Nach einer viermonatigen Reise kannte er den Ablauf. So verhielt sie sich, wenn sie sich mit Will traf. Er grinste und eilte unter Deck, mehrere enge Gänge entlang, eine noch engere Treppe in den Laderaum hinunter, wo es muffig und säuerlich roch, bis zum vordersten Teil, in dem ein paar Leinsäcke auf den Boden geworfen worden waren und so eine Art Matratze bildeten. Dorthin würde sie kommen.
    Dort hatte er sie schon mehrmals beobachtet, ihrem leisen, drängenden Murmeln gelauscht und festgestellt, wie bereitwillig sie für den alten Will die Beine breit machte. O ja, dabei zuzusehen war fast so gut, wie es selbst zu tun. Fast. Wenn er sie so leidenschaftlich zusammen sah, sie stöhnen und ihn ächzen hörte wie ein Tier und sah, wie er seinen Schwanz immer und immer wieder in sie hineinstieß, wurde er selbst so steif, dass es für Tage anhielt. Und er hatte etwas, von dem er in seiner Hängematte träumen konnte.
    Er spürte, wie sein Körper vor Vorfreude schon steif wurde, versteckte sich an seinem Lauschposten und wartete.
    Bald schon wurde seine Geduld belohnt, denn im schummrigen Licht einer einzelnen Lampe, die in der Nähe der Treppe brannte, konnte er sehen, wie sie, dicht gefolgt von Will, hinunterkam. Die beiden konnten es kaum erwarten, einander zu berühren, bemerkte er fast leidenschaftslos, und mit voyeuristischer Freude blinzelte er ins Dämmerlicht, um zu erkennen, was sie taten.
    »O Will, Liebster, es ist schon so lange her«, flüsterte Sarah.
    »Ay, Liebling«, stimmte er zu und küsste sie auf den Hals. Seine Hände begannen über ihren Körper zu wandern, streichelten und kneteten die vollen, weichen Brüste und ihre Hüften. Er zog ihren Rock hoch und strich ihr über die Schenkel, fasste dann in ihre Unterkleider und berührte ihre süße, feuchte Weiblichkeit.
    »Bald sind wir in Sydney Town, meine Liebe. Nur noch ein Monat oder so, dann kann uns nichts mehr trennen«, versprach er leise, als er sie auf die provisorische Matratze legte.
    »Liebe mich, Will, bitte …«
    Schamlos beobachtete Elijah sie mit stirnrunzelnder Konzentration, als sie sich ineinander verloren. Sein Schwanz wurde hart wie Stein, und unwillkürlich bewegte er sich im gleichen Takt wie Will, schloss die Augen und überließ sich seiner Fantasie. Es nutzte nichts! Er unterdrückte ein frustriertes Stöhnen, aus Angst, dass sie ihn hören könnten. Gott, die Vorstellung brachte keinerlei Befriedigung, er brauchte es wirklich … oder zumindest etwas Ähnliches.
    Wie schon einige Male zuvor stahl er sich leise aus dem Laderaum und schlich über das Oberdeck, wo er auf einen der Schiffsjungen stieß, der dort seiner Pflicht nachging. Halb verrückt vor unbefriedigtem Verlangen schnappte er sich den Jungen, setzte ihm ein scharfes Messer an die Kehle und beugte ihn nach vorne, riss ihm die

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