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Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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Sorgen, es wird schon alles gut werden. Jetzt geh erst einmal mit deinem jungen Mann aus und freu dich über den schönen Abend.«
    Und genau das tat Sarah Flynn.
    Sie aßen in der für Sarahs Verhältnisse ziemlich feudalen Umgebung eines Hotels im Herzen der Stadt, zu dem sie mit einer Mietdroschke fuhren, und gingen dann bis Sonnenuntergang in einem nahe gelegenen Park spazieren.
    Es war bereits spät, fast halb zehn, als sie nach dem schönen Abend wieder an der Tür zu Mas Pension standen. Will konnte die Worte, die er sagen wollte, nicht länger zurückhalten.
    »O Sarah! Ich glaube, du weißt, was ich für dich empfinde. In der Kaserne machen sie schon Witze darüber und fragen: Wer ist denn das verliebte Kalb? Und dann starren
    sie mich alle an, bis auf den letzten Mann.«
    »Will, ich …«
    »Bitte, Sarah, lass mich sagen, was ich sagen muss, solange ich noch den Mut dazu habe.« Er räusperte sich und zog am Kragen seiner Uniform, als ob er zu eng sei. »Ich bin nur ein einfacher Mann, Sarah, ich kann mich nicht so gewählt ausdrücken wie andere vielleicht. Aber … Nun, ich habe mich in dich verliebt – ich weiß, das ging unheimlich schnell –, aber so ist es nun mal. Und ich habe nicht die Zeit, so um dich zu werben, wie es eigentlich sein sollte.« Er hielt inne und nahm ihre Hände in seine großen Pranken. »Ich möchte, dass du mich heiratest, wenn du einen armen, hart arbeitenden Soldaten wie mich haben willst.«
    Den ganzen Abend schon hatte Sarah vermutet, dass seine warmen Blicke, seine Aufmerksamkeit, seine Geschich ten über sich selbst und seine Familie, die im County Clare lebte, zu diesem Moment führen würden. Dennoch war sie überrascht, als es so weit war. Normalerweise war Sarah nicht um Worte verlegen, aber zum ersten Mal in ihrem Leben wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Sie mochte Will, sie mochte ihn wirklich sehr, aber Heirat hatte in ihren näheren Zukunftsplänen bislang noch keine Rolle gespielt.
    Seit sie mit ihrer Arbeit bei O'Toole angefangen hatte, hatte sie jeden Penny gespart, den sie entbehren konnte, und sie war fast so weit, dass sie ihren eigenen kleinen Laden aufmachen konnte. Sie hatte sich sogar schon den passenden Ort dafür ausgesucht: den leeren Laden neben dem Stiefelmacher Mallory. Flynn's Victuallers sollte es heißen – es war ihre große Chance, finanziell unabhängig und eine Frau mit zumindest bescheidenen Mitteln zu werden.
    Sarah sah Will an, sein ernstes Gesicht, die Liebe in seinen Augen, und ganz plötzlich erschienen ihr ihre Geschäftspläne nicht mehr so wichtig. Hier war ein Mann, der sie liebte, der den Traum hatte – er hatte heute Abend davon gesprochen –, dass er eines Tages Land auf diesem Kontinent besitzen würde, der so weit weg war von Dublin.
    »Ich habe dich überrascht«, sagte er. »Du musst mir nicht sofort antworten, Sarah, meine Liebe. Versprich mir nur, dass du darüber nachdenken wirst,… meine Frau zu werden.« Damit neigte er sich vor und küsste sie leicht auf die Lippen.
    »Ohh!« Wellen der Erregung, aus reiner Wärme und Verlangen, überfluteten Sarah. Völlig überwältigt von ihrer eigenen Reaktion auf dieses ungewohnte Verlangen, das plötzlich durch ihre Adern pulsierte, flüsterte sie atemlos: »Oh, Will!«
    Ermutigt durch ihre Antwort zog er sie an seine Brust und murmelte in ihr Ohr: »Ich werde dich glücklich machen, Sarah, wenn du mir nur die Gelegenheit dazu geben willst.«
    Mit geröteten Wangen und einem Herzen, das so schnell schlug, dass sie sich etwas schwach fühlte, lehnte Sarah sich zurück und sah ihm nachdenklich ins Gesicht. Wie konnte sie ihre Gefühle für diesen Mann verleugnen? In der Vergangenheit hatte sie ihre Reaktion auf die beiden Männer, die ihr den Hof gemacht hatten, kontrolliert, weil Liebe schwach machte. Wenn man verliebt war, dann war man voneinander abhängig, so wie ihre Mutter von ihrem Vater abhängig gewesen war. Das war eine Lektion, die sie aus dem harten Leben ihrer Eltern gelernt hatte. Und sie hatte sich im zarten Alter von vierzehn Jahren dazu entschlossen, ihren Weg im Leben allein zu gehen, unabhängig von einem Mann.
    Doch niemand hatte ihr gesagt, wie es sich tatsächlich anfühlte, verliebt zu sein. Dieses Gefühl und was es mit ihrem Körper, ihrem Herzen und ihrer Seele machte, war unwiderstehlich.
    »Ja, Will, ich möchte deine Frau werden. Ich möchte es sehr gerne!«
    Er hob sie hoch und wirbelte sie herum und machte dabei so einen Lärm, dass Ma

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