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Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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finden.«
    »Das taucht schon wieder auf. Wahrscheinlich haben Sie nur noch nicht am richtigen Ort nachgesehen«, beruhigte er sie, da er sah, dass sie sich immer mehr aufregte.
    »Nun«, meinte sie und sah ihn mit ihren blauen Augen an, »bin ich jetzt so verrückt, wie es Simons Kollegin Sue Levinski bei Ihnen zu Hause allen verkündet hat?« Fast mit angehaltenem Atem wartete sie auf eine Antwort – falls er ihr eine Antwort gab.
    »Glauben Sie, dass Sie es sind?«, konterte er.
    Heftig schüttelte sie den Kopf. »Nein. Ich glaube, es geschieht etwas mit mir, das ich nicht verstehe und nicht kontrollieren kann, aber ich glaube nicht, dass ich verrückt bin.« Sie schenkte ihm ein überraschend herausforderndes Grinsen. »Sagen das nicht die meisten Verrückten? Dass sie ganz sicher nicht verrückt sind?«
    »Manche schon«, gab er zu. »Aber ich glaube, es ist noch ein wenig zu früh, um zu sagen, dass sie geistig nicht im Gleichgewicht sind.« Er versuchte, seine Worte durch ein Lächeln abzumildern. »Ich habe die Akten gelesen, die Nikko durchgefaxt hat, und es steht zweifelsfrei fest, dass Sie einen emotionalen und nervlichen Zusammenbruch erlitten haben. Ob die Geschehnisse der jüngsten Zeit allerdings damit etwas zu tun haben, oder ob eine gewisse Paranoia aus einer anderen Quelle dafür verantwortlich ist, werden wir erst noch herausfinden müssen.«
    »Das hört sich nach einer höflichen Art an zu sagen: 'Ich weiß es nicht'«, sagte sie lächelnd.
    »Da haben Sie Recht, Jessica, ich weiß es auch nicht. Ich muss alles betrachten und analysieren, was Ihnen passiert ist, seit Sie in Norfolk angekommen sind, und beurteilen, ob es eine Nachwirkung des emotionalen Traumas ist, das Sie nach dem Tode Ihres Sohnes durchlitten haben. Oder ob es etwas ganz anderes ist«, fügte er hinzu.
    »Also, was soll ich tun?« Sie ließ ihren Blick über den Raum gleiten, der ihr so vertraut geworden war. »Simon sagt, wir sollten weggehen, zurück nach Perth.«
    »Möchten Sie das?«
    Ein paar Sekunden zögerte sie, bevor sie »Nein« sagte. Sie spannte die Schultern an und hörte auf, ihre Finger ruhelos ineinander zu verschränken. »Das hieße doch nur, vor dem Problem davonzulaufen, oder? Und wer weiß, wenn ich irgendwie aus dem Gleichgewicht bin, dann nehme ich das Problem schätzungsweise mit nach Hause.«
    Er musste bewundernd feststellen, wie tapfer sie war. Er hatte Patienten erlebt, die sich ganz in sich selbst zurückgezogen und versucht hatten, lieber vor ihren Problemen davonzulaufen, anstatt sich ihnen zu stellen. Dadurch hatten sie sich immer irrationaler verhalten, weil sie nicht die mentale Stärke hatten, sich mit ihren Schwierigkeiten auseinanderzusetzen. Jessica Pearce war anders. Er spürte, dass ihr die Ereignisse Angst machten, dass sie nicht verstand, warum es geschah, und dennoch wollte sie sich dem stellen. Ihr Mut machte ihn noch entschlossener, dem Problem auf den Grund zu gehen und eine Lösung zu finden, auch wenn das hieß, dass er dafür seine geschichtlichen Arbeiten auf dem Friedhof ruhen lassen musste. Nichts, stellte er mit einer atemberaubenden Plötzlichkeit fest, war wichtiger, als dass Jessica wieder ganz gesund wurde.
    »Ich glaube, das ist die richtige Entscheidung. Weglaufen löst selten Probleme, psychisch oder emotional.«
    »Nun … was schlagen Sie dann vor?«
    »Machen Sie einfach weiter wie bisher. Beginnen Sie ein neues Bild, joggen Sie weiterhin. Gehen Sie aus. Nan würde sich freuen, wenn Sie noch eine Töpferstunde nähmen.«
    »Aber was ist, wenn ich noch mehr Träume habe? Und … noch zwei Gesichter müssen vollendet werden. Was auch immer mich dazu treibt, das zu tun, wird nicht aufhören, bis sie fertig sind, da bin ich ganz sicher.«
    »Am besten ist es, jeden Tag einzeln anzugehen. Ich möchte, dass Sie immer ein Notizbuch und einen Stift bei sich tragen. Schreiben Sie es auf, wenn Sie sich merkwürdig fühlen, das heißt, nicht normal, und – und das ist sehr wichtig – wenn Sie noch mehr dieser Träume haben, und daran glaube ich fest, dann schreiben Sie sie so detailliert wie möglich auf.«
    »Vielleicht kommt am Ende ein Buch dabei heraus«, scherzte sie. »Auf jeden Fall ist es mindestens so merkwürdig wie einige Romane, die ich gelesen habe.«
    »So ist das meistens mit der Realität«, stimmte er zu. Ohne darüber nachzudenken, nahm er ihre Hände in seine, und sein Ton wurde vertraulicher. »Ich weiß, dass das schwer ist. Ich weiß, dass du Angst

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