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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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unter dem Daumennagel saß Dreck. Angst schneidet tiefer als ein Schwert , erinnerte sie sich, und dann tauchte hinter der Hand ein Helm auf.
    Sie schlug hart zu, und Nadels scharfer Stahl biss in die Finger. »Winterfell!«, schrie sie. Blut spritzte hervor, Finger flogen, und der Helm verschwand ebenso rasch, wie er erschienen war. »Dort!«, rief Heiße Pastete. Arya fuhr herum. Der zweite Angreifer war bärtig, trug keinen Helm und hatte den Dolch zwischen die Zähne geklemmt, damit er beide Hände zum Klettern frei hatte. Während er das Bein über die Zinne schwang, stieß Arya ihm Nadels Spitze in die Augen. Das Schwert berührte der Mann gar nicht, aber er fuhr zurück und fiel. Hoffentlich landet er auf dem Gesicht und schneidet sich die Zunge ab. »Schau auf die da unten, nicht auf mich!«, schrie sie Heiße Pastete an. Auf den nächsten Kerl, der sich auf ihrem Teil der Mauer zeigte, hackte der Junge mit dem Kurzschwert ein, bis er hinunterstürzte.
    Ser Amory hatte keine Leitern, doch waren die Steine der Mauer grob aufgeschichtet und nicht mit Mörtel verbunden; daher war sie leicht zu erklimmen, und die Zahl der Feinde nahm kein Ende. Für jeden, den Arya erstach oder zurückstieß, konnte ein anderer das Hindernis überwinden. Der Ritter mit dem Stachelhelm erreichte den Wehrgang, aber Yoren warf seinen schwarzen Mantel über ihn und stieß ihm seinen Dolch durch das Kettenhemd, während der Gegner sich noch von dem Umhang zu befreien suchte. Jedes Mal, wenn Arya aufsah, flogen neue Fackeln durch die Luft. Sie
sah einen goldenen Löwen auf einem roten Banner, dachte an Joffrey und wünschte sich, er wäre hier, damit sie ihm Nadel in sein höhnisches Gesicht stoßen könnte. Vier Männer gingen das Tor mit Äxten an, aber Koss erschoss sie einen nach dem anderen mit Pfeilen. Dobber rang einen Mann auf dem Wehrgang nieder, Lommy zerschmetterte dem Kerl mit einem Stein den Kopf, bevor er sich wieder erheben konnte, und jubelte laut, bis er das Messer in Dobbers Bauch sah und begriff, dass sein Freund ebenfalls nicht wieder aufstehen würde. Arya sprang über einen toten Knaben hinweg, der nicht älter war als Jon und mit abgeschlagenem Arm am Boden lag. Sie wusste nicht, ob das ihr Werk gewesen war, konnte es allerdings nicht ausschließen. Qyle flehte einen Ritter mit einer Wespe auf dem Schild um Gnade an, doch dieser schmetterte ihm einen Morgenstern ins Gesicht. Überall roch es nach Blut und Rauch und Eisen und Pisse, aber nach einiger Zeit schien sich alles zu einem einzigen Gestank zu vereinen. Wie der dünne Kerl über die Mauer gekommen war, hatte sie nicht gesehen, sie stürzte sich einfach sofort mit Gendry und Heiße Pastete auf ihn. Gendrys Schwert verbeulte den Helm des Gegners und riss ihn von seinem Kopf. Darunter zeigten sich eine Glatze und ein verängstigtes Gesicht mit Zahnlücken im Mund und einem grau melierten Bart, und obwohl Arya Mitleid mit ihm verspürte, tötete sie ihn doch und schrie »Winterfell! Winterfell!« , während Heiße Pastete »Heiße Pastete!« brüllte und auf den dürren Hals des Mannes einhackte.
    Nachdem der tot war, nahm ihm Gendry das Schwert ab und sprang hinunter in den Hof, um dort weiterzukämpfen. Arya blickte an ihm vorbei, sah stählerne Schemen durch die Feste laufen und Feuerschein auf Rüstungen und Klingen glänzen, und nun wusste sie, irgendwo waren sie über die Mauer gelangt oder durch das Seitentor eingedrungen. Sie sprang hinunter zu Gendry und landete so, wie Syrio es ihr beigebracht hatte. Die Nacht war erfüllt vom Klirren des
Stahls und den Schreien der Verwundeten und Sterbenden. Einen Augenblick lang stand Arya unsicher da und überlegte, wohin sie sich wenden sollte.
    Dann war Yoren plötzlich da und schrie ihr ins Gesicht: » Junge ! Raus hier, es ist vorbei, wir haben verloren. Treib alle zusammen, die du finden kannst, und bring sie raus.«
    »Wie?«, fragte Arya.
    »Die Falltür«, brüllte er, »in der Scheune.«
    Damit war er bereits wieder fort, um sich erneut in den Kampf zu stürzen. Arya packte Gendry am Arm. »Er hat gesagt, wir sollen abhauen !«, rief sie. »Durch die Scheune können wir fliehen.« Durch die Schlitze seines Helms sah sie, wie sich der Feuerschein in den Augen des Bullen spiegelte. Er nickte. Sie riefen Heiße Pastete, der noch oben auf der Mauer war, zu sich und fanden Lommy Grünhand, der am Boden lag und aus einer Speerwunde an der Wade blutete. Auch Gerren entdeckten sie, aber er war zu schwer

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