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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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die Jungen an, während sie sich den zweiten Stiefel anzog. »Da stimmt etwas nicht. Jemand kommt. Steht auf .«
    Ehe die anderen Gelegenheit fanden, sie abermals zu verspotten, gellte tatsächlich ein lang gezogener Laut durch die Nacht – nur war es kein Wolf, sondern Kurtz’ Jagdhorn, das Alarmsignal. Im Nu sprangen alle auf, fuhren in die Kleider, ergriffen, was sie an Waffen besaßen. Arya rannte bereits zum Tor, als das Horn zum zweiten Mal erklang. Als sie an der Scheune vorbeilief, warf sich Beißer wild in die Ketten, und Jaqen H’ghar rief ihr vom Wagen zu: »Junge! Süßer Junge! Ist es der Krieg, der rote Krieg? Junge, befrei uns. Der Mann kann kämpfen. Junge! « Sie beachtete ihn nicht und hastete weiter. Inzwischen konnte sie von der anderen Seite der Mauer Pferde und Rufe hören.
    Sie stieg hinauf auf den Wehrgang. Die Zinnen waren ein wenig zu hoch oder Arya ein wenig zu klein, jedenfalls musste sie die Fußspitze in die Zwischenräume der Steine klemmen, damit sie über die Mauer blicken konnte. Einen Augenblick lang glaubte sie, die Stadt sei voller Leuchtkäfer. Dann begriff sie, dass es Männer mit Fackeln waren, die durch die Straßen galoppierten. Sie sah ein Dach auflodern; die Flammen leckten mit heißen, orangefarbenen Zungen an
der Nacht, als das Stroh Feuer fing. Ein zweites folgte, ein drittes, und bald brannte es überall lichterloh.
    Gendry gesellte sich zu ihr. Er trug seinen Helm. »Wie viele?«
    Arya versuchte zu zählen, aber sie ritten zu schnell, und die Fackeln flogen überall durch die Nacht. »Hundert«, sagte sie. »Zweihundert, ich weiß nicht.« Durch das Prasseln der Flammen hörte sie Rufe. »Bald werden sie auch uns angreifen. «
    »Dort«, meinte Gendry und zeigte auf die Straße zur Stadt.
    Eine Kolonne von Reitern kam zwischen den brennenden Gebäuden hervor und sprengte auf den Bergfried zu. Das Licht des Feuers spiegelte sich auf dem Metall der Helme und ließ Kettenhemden und Panzer orange und gelb glitzern. Einer trug ein Banner an einer langen Lanze. Die Fahne schien rot zu sein, nur ließ sich das im Dunkeln und dem grellen Feuerschein kaum erkennen, in dem alles entweder rot oder schwarz oder orange aussah.
    Das Feuer sprang von einem Haus zum anderen. Arya sah einen Baum, an dem die Flammen emporkrochen, bis die Äste in loderndes Orange eingehüllt waren. Inzwischen waren alle wach, und die meisten waren auf den Wehrgang hinausgekommen, einige versuchten indes, die verängstigten Tiere im Hof zu bändigen. Yoren brüllte Befehle. Plötzlich stieß etwas an Aryas Bein, und sie schaute nach unten. Das kleine Mädchen hatte sich an ihr festgeklammert. »Was machst du denn hier oben? Lauf und versteck dich, du dummes Ding.« Sie schob die Kleine zur Seite.
    Die Reiter hielten vor dem Tor an. »Ihr da in der Festung!«, brüllte ein Ritter in einem hohen Helm mit Stacheln auf dem Kamm. »Im Namen des Königs, öffnet!«
    »Ja, und welchen König meint Ihr?«, rief der alte Reysen zurück, bevor Woth ihn mit einem Knuff in die Rippen zum Schweigen brachte.

    Yoren kletterte auf den Wehrgang neben dem Tor. Er hatte seinen ausgeblichenen schwarzen Mantel an einen Holzstab gebunden. »Ihr dort unten!«, brüllte er. »Die Bewohner der Stadt sind geflohen.«
    »Und wer seid Ihr, alter Mann? Einer von Lord Berics Feiglingen? «, antwortete der Ritter mit dem Stachelhelm. »Falls dieser fette Narr Thoros bei Euch ist, fragt ihn, wie ihm dieses Feuerchen gefällt.«
    »Bei uns befindet sich niemand dieses Namens!«, rief Yoren zurück. »Nur ein paar Männer und Jungen, die für die Mauer bestimmt sind. Wir ergreifen in Eurem Krieg keine Partei.« Er hob den Stab höher, damit sie alle die Farbe seines Mantels erkennen konnten. »Schaut her. Das ist das Schwarz der Nachtwache.«
    »Oder das Schwarz des Hauses Dondarrion!«, rief der Mann, der das Banner trug. Jetzt vermochte Arya dessen Farben im Licht der brennenden Stadt besser zu sehen: ein goldener Löwe auf rotem Grund. »Lord Berics Wappen ist ein purpurner Blitz auf schwarzem Feld.«
    Plötzlich erinnerte sich Arya an den Morgen, an dem sie Sansa die Apfelsine ins Gesicht geworfen und der Saft auf ihr dummes, elfenbeinfarbenes Seidenkleid getropft war. Bei dem Turnier war auch ein Lord aus dem Süden anwesend gewesen, in den sich die törichte Freundin ihrer Schwester, diese Jeyne, verliebt hatte. Er hatte einen Blitz auf seinem Schild getragen, und ihr Vater hatte ihn ausgeschickt, um den Bruder des Bluthundes

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