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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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zu enthaupten. Das schien tausend Jahre zurückzuliegen, schien einer anderen Person in einem anderen Leben passiert zu sein … Arya Stark, der Tochter der Hand, nicht Arry, dem Waisenjungen. Woher sollte Arry Lords und solche Leute kennen?
    »Seid Ihr blind, Mann?« Yoren schwenkte den Stab mit dem Mantel. »Seht Ihr hier vielleicht einen verdammten Blitz?«
    »Bei Nacht erscheinen alle Banner schwarz«, antwortete
der Ritter mit dem Stachelhelm. »Öffnet, oder wir erklären Euch für Gesetzlose, die mit den Feinden des Königs im Bunde stehen.«
    Yoren spuckte aus. »Wer hat bei Euch den Befehl?«
    »Ich.« Die Reflexionen der brennenden Häuser schimmerten matt auf der Rüstung des Schlachtrosses, während die anderen auseinanderwichen, um den Mann vorzulassen. Er war ein fetter Mann, auf seinem Schild prangte ein Mantikor, ein Ungeheuer mit Menschenkopf, Löwenleib und Drachenschwanz, und sein stählerner Brustpanzer war mit einer Schneckenverzierung geschmückt. Durch das offene Visier seines Helms konnte man das bleiche Schweinegesicht sehen. »Ser Amory Lorch, Gefolgsmann des Lords Tywin Lennister von Casterlystein, der Hand des Königs. Des wahren Königs, Joffrey.« Seine Stimme war hoch und dünn. »In seinem Namen befehle ich Euch, öffnet dieses Tor.«
    Um sie herum brannte die Stadt. Die Nachtluft hing voller Rauch, und die Zahl der schwirrenden Funken übertraf die der Sterne. Yoren machte ein finsteres Gesicht. »Dazu sehe ich keine Notwendigkeit. Tut in der Stadt, was Ihr wollt, das schert mich nicht, aber lasst uns in Frieden. Wir sind Euch nicht feindlich gesonnen.«
    Seht mit euren Augen , hätte Arya den Männern unten am liebsten zugerufen. » Erkennen die denn nicht, dass wir keine Lords oder Ritter sind?«, flüsterte sie.
    »Ich glaube, das ist ihnen gleichgültig, Arry«, antwortete Gendry genauso leise.
    Sie betrachtete Ser Amorys Gesicht, so wie es Syrio ihr beigebracht hatte, und sie begriff, dass Gendry Recht hatte.
    »Wenn Ihr keine Hochverräter seid, öffnet das Tor!«, rief Ser Amory. »Wir werden uns versichern, ob Ihr die Wahrheit sagt, und dann abziehen.«
    Yoren kaute auf seinem Bitterblatt herum. »Ich habe Euch bereits gesagt, außer uns ist niemand hier. Darauf habt Ihr mein Wort.«

    Der Ritter mit dem Stachelhelm lachte. »Die Krähe gibt uns ihr Wort .«
    »Habt Ihr Euch verirrt, alter Mann?«, spottete einer der Lanzenträger. »Die Mauer liegt ein ganzes Stück nördlich von hier.«
    »In König Joffreys Namen befehle ich Euch abermals, die Treue unter Beweis zu stellen, die Ihr bekundet, und das Tor zu öffnen«, sagte Ser Amory.
    Eine Weile lang dachte Yoren kauend nach. »Ich glaube nicht.«
    »Nun denn. Ihr widersetzt Euch des Königs Befehl, und somit erkläre ich Euch zu Rebellen, ob Ihr nun das Schwarz tragt oder nicht.«
    »Ich habe nur Knaben hier drin!«, rief Yoren nach unten.
    »Knaben sterben genauso wie alte Männer.« Ser Amory hob träge die Faust, und jemand hinter ihm schleuderte einen Speer. Yoren musste das Ziel gewesen sein, doch Woth, der neben ihm stand, wurde getroffen. Die Spitze durchbohrte seinen Hals und trat dunkel und feucht im Nacken wieder hervor. Woth griff noch nach dem Schaft, dann brach er zusammen.
    »Stürmt die Mauern und tötet sie alle«, befahl Ser Amory gelangweilt. Weitere Speere flogen durch die Luft. Arya packte Heiße Pastete hinten am Gewand und zerrte ihn hinunter. Draußen klapperten Rüstungen, scharrend wurden Schwerter aus den Scheiden gerissen, und Speere wurden auf Schilde geschlagen. Dazu gesellten sich die übelsten Verwünschungen und der Hufschlag der Pferde. Eine Fackel drehte sich über ihre Köpfe hinweg und spuckte feurige Finger, als sie im Hof der Festung landete.
    »Zieht die Schwerter!«, brüllte Yoren. »Verteilt euch und verteidigt die Mauer. Koss, Urreg, haltet das Seitentor. Lommy, zieh den Speer aus Woth raus und nimm seinen Platz ein.«
    Heiße Pastete ließ vor Aufregung sein kurzes Schwert fallen, als er es aus der Scheide ziehen wollte. Arya drückte es
ihm wieder in die Hand. »Ich weiß gar nicht, wie man damit kämpft«, sagte er. Das Weiße in seinen Augen war deutlich zu sehen.
    »Das ist ganz einfach«, antwortete Arya, doch die Lüge verendete ihr in der Kehle, als eine Hand den Rand der Zinne packte. Die Zeit schien plötzlich stillzustehen, im Licht der brennenden Stadt sah sie die Finger unnatürlich deutlich. Sie waren voller Schwielen, schwarze Haare wuchsen zwischen den Knöcheln,

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