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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Kind.«
    »Fast neun!«
    »Acht«, wiederholte der Maester unbeirrt. »Äußert lediglich Höflichkeiten, solange Ser Rodrik oder Lord Wyman Euch keine Fragen stellen.«
    Bran nickte. »Ich werde es mir merken.«
    »Den Vorfall zwischen Euch und den Freyjungen werde ich Ser Rodrik gegenüber nicht erwähnen.«
    »Danke.«
    Sie setzten Bran auf den Eichenstuhl mit den grauen Samtpolstern, der einst seinem Vater gehört hatte, an den langen Brettertisch. Ser Rodrik hatte zu seiner Rechten Platz genommen, zu seiner Linken ließ sich Maester Luwin nieder, der sich mit Federkiel und Tintenfass und einem leeren Blatt Pergament bewaffnet hatte, um das Gesprochene niederzuschreiben. Bran strich mit der Hand über das raue Holz des Tisches und bat Lord Wyman für die Verspätung um Verzeihung.
    »Nicht doch, Prinzen verspäten sich nie«, erwiderte der
Lord von Weißwasserhafen freundlich. »Jene, die vor ihnen eintreffen, sind vielmehr zu früh gekommen, das ist alles.« Er lachte schallend. Niemanden mochte es verwundern, dass er nicht im Sattel sitzen konnte; vermutlich war er schwerer als die meisten Pferde. Ebenso langatmig wie fett, bat er sofort darum, Winterfell möge die neuen Zolloffiziere bestätigen, die er in Weißwasserhafen ernannt hatte. Die alten hatten das Silber für Königsmund einbehalten und es nicht an den neuen König des Nordens abgeliefert. »König Robb braucht zudem eigene Münzen«, verkündete er, »und Weißwasserhafen wäre der geeignete Ort, sie zu prägen.« Er bot an, sich selbst um diese Angelegenheit zu kümmern, wenn es dem König gefalle, und fuhr fort zu schildern, wie er die Verteidigungsanlagen des Hafens verstärkt hatte, wobei er die Kosten jedes einzelnen Ausbaus genau auflistete.
    Zusätzlich zu einer Prägestätte schlug er vor, für Robb eine Kriegsflotte zu bauen. »Seit Hunderten von Jahren besitzen wir keine Seestreitmacht mehr, seit Brandon der Verbrenner die Schiffe seines Vaters dem Feuer übergeben hat. Gewährt mir das nötige Gold, und innerhalb eines Jahres werden genug Galeeren in See stechen, um Drachenstein und Königsmund einzunehmen.«
    Das Thema Kriegsschiffe interessierte Bran. Niemand fragte ihn nach seiner Meinung, doch hielt er Lord Wymans Vorschlag für vorzüglich. Vor seinem inneren Auge nahm die Flotte bereits Gestalt an. Er fragte sich, ob wohl je ein Krüppel ein Kriegsschiff befehligt hatte. Ser Rodrik versprach, den Vorschlag Robb zu unterbreiten, während Maester Luwin ihn schriftlich festhielt.
    Es wurde Mittag. Maester Luwin schickte Pickeltym in die Küche, und sie aßen Käse, Hähnchen und braunes Haferbrot im Solar. Während er mit fettigen Fingern einen Kapaun zerlegte, erkundigte sich Lord Wyman höflich nach seiner Kusine Lady Hornwald. »Sie ist eine geborene Manderly, wisst Ihr. Vielleicht würde sie, wenn die Zeit der Trauer vorüber
ist, gern wieder den Namen Manderly tragen?« Er knabberte an einem Flügel und grinste breit. »Wie es der Zufall will, bin auch ich seit acht Jahren Witwer. Ich hätte mir längst eine neue Gemahlin suchen sollen, meint Ihr nicht auch, Mylords? Ein Mann vereinsamt doch sehr rasch.« Nachdem er die Knochen beiseitegelegt hatte, griff er nach einer Keule. »Falls die Lady einen jüngeren Burschen vorzieht, so wäre mein Sohn Wendel ebenfalls ledig. Er ist im Süden unterwegs und beschützt Lady Catelyn, aber ohne Zweifel wird er sich nach seiner Rückkehr verheiraten wollen. Ein tapferer Junge und lustig dazu. Genau der Mann, der sie das Lachen wieder lehren könnte, oder?« Er wischte sich mit dem Ärmel das Fett vom Kinn.
    Durch das Fenster hörte Bran den fernen Waffenlärm vom Hof. Heiraten interessierte ihn nicht. Wenn ich doch nur dort unten sein könnte.
    Seine Lordschaft wartete, bis der Tisch abgeräumt war, ehe er auf den Brief zu sprechen kam, den er von Lord Tywin Lennister erhalten hatte, welcher seinen ältesten Sohn Ser Wylis am Grünen Arm gefangen genommen hatte. »Er bietet mir an, ihn ohne Lösegeld freizulassen, wenn ich meine Mannen nicht länger Seiner Gnaden zur Verfügung stelle und schwöre, den Kampf einzustellen.«
    »Gewiss werdet Ihr dem nicht zustimmen«, antwortete Ser Rodrik.
    »Deswegen braucht Ihr Euch keine Gedanken zu machen«, versicherte ihm der Lord. »König Robb hat keinen getreueren Diener als Wyman Manderly. Dennoch möchte ich die Gefangenschaft meines Sohnes in Harrenhal so kurz wie nur möglich währen lassen. Das ist ein übler Ort. Verflucht, heißt es. Zwar

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