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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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gesagt hast, allein deinem grotesken Kopf, Gnom?«
    Tyrion schnalzte kurz mit der Zunge. »Süße Schwester, ich frage dich, wenn wir nicht dem Sieg nahe wären, hätten die Starks uns dann Frieden angeboten?« Er zog den Brief hervor, den Ser Cleos Frey gebracht hatte. »Der Junge Wolf schickt uns seine Bedingungen. Nicht annehmbar, gewiss, und doch ein Anfang. Möchtest du sie dir ansehen?«
    »Ja.« Überraschend schnell verwandelte sie sich wieder in die Königin. »Wie bist du an diesen Brief gekommen? Er hätte mir übergeben werden sollen.«
    »Wozu ist eine Hand da, wenn nicht dazu, Dinge auszuhändigen? « Tyrion reichte ihr den Brief. Seine Wange brannte noch immer von Cerseis Ohrfeige. Mag sie mir die Haut vom halben Gesicht reißen, es wäre ein geringer Preis für ihre Zustimmung zu der dornischen Heirat. Jetzt würde er sie bekommen, das spürte er.
    Und dazu sichere Erkenntnisse über einen gewissen Spitzel … nun, das war die Rosine, die er sich aus dem Kuchen picken würde.

BRAN
    Tänzerin war in eine schneeweiße Schabracke gehüllt, auf welcher der graue Schattenwolf des Hauses Stark prangte, derweil Bran eine graue Hose und ein weißes Wams angelegt hatte, dessen Ärmel und Kragen mit Grauwerk besetzt waren. Über dem Herzen trug er seine Wolfskopfbrosche aus Silber und Jett. Lieber hätte er Sommer an Stelle des Silberwolfs bei sich gehabt, aber Ser Rodrik hatte sich in dieser Hinsicht unnachgiebig gezeigt.
    Die niedrigen Steinstufen hielten Tänzerin nur für einen Moment auf. Als Bran das Pferd vorandrängte, stieg es leichtfüßig hinauf. Hinter der breiten zweiflügligen Tür aus Eiche und Eisen füllten acht lange Reihen aufgebockter Tische die Große Halle von Winterfell, vier auf jeder Seite des Gangs in der Mitte. Auf den Bänken drängten sich Männer Schulter an Schulter. »Stark!«, riefen sie, während Bran vorbeitrabte, und erhoben sich. »Winterfell! Winterfell! «
    Er war inzwischen alt genug, um zu begreifen, dass ihr Geschrei nicht wirklich ihm galt – sie jubelten wegen der Ernte, wegen Robb und seinen Siegen, sie jubelten seinem Hohen Vater und seinem Großvater und allen anderen Starks zu, deren Geschlecht achttausend Jahre in die Vergangenheit reichte. Dennoch schwoll ihm die Brust vor Stolz. Denn so lange, wie er brauchte, um durch die Halle zu reiten, vergaß er sein Krüppeldasein. Dann jedoch erreichte er unter den Blicken aller Anwesenden das Podest, und Osha und Hodor lösten die Haltegurte, zogen ihn von Tänzerins Rücken und trugen ihn zum hohen Sitz seines Vaters.

    Ser Rodrik hatte an Brans linker Seite Platz genommen, seine Tochter Beth daneben. Rickon saß zu seiner Rechten, sein rötlich brauner Lockenschopf war so lang geworden, dass die Haare bis zum Kragen seines Hermelinmantels reichten. Seit der Abreise seiner Mutter hatte er sich geweigert, sie schneiden zu lassen. Dem letzten Mädchen, das es versucht hatte, waren zum Dank für die Bemühungen nur Bisse zuteilgeworden. »Ich wollte auch reiten«, sagte der Kleine, während Hodor Tänzerin hinausführte. »Ich kann besser reiten als du.«
    »Kannst du nicht, und jetzt sei still«, herrschte Bran seinen Bruder an. Ser Rodrik rief die Anwesenden zur Ruhe. Bran hob die Stimme. Er hieß die Gäste im Namen seines Bruders, des Königs im Norden, willkommen und bat sie, den alten und neuen Göttern für Robbs Siege und die ertragreiche Ernte zu danken. »Möge es noch hundert weitere geben«, endete er und hielt seines Vaters silbernen Kelch in die Höhe.
    » Auf hundert weitere! « Zinnkrüge, Tonbecher und mit Eisenbändern eingefasste Trinkhörner wurden aneinandergestoßen. Brans Wein war mit Honig gesüßt und duftete nach Zimt und Nelken, war jedoch stärker, als er es gewöhnt war. Er spürte, wie sich die heißen Finger des Weins schlangenartig durch seine Brust wanden, als er schluckte. Schließlich setzte er den Kelch ab. Ihm war ganz benommen zu Mute.
    »Das habt Ihr gut gemacht, Bran«, lobte Ser Rodrik ihn. »Lord Eddard wäre stolz auf Euch gewesen.« Am Ende des Tisches nickte Maester Luwin zustimmend, und nun begann man, die Speisen aufzutragen.
    Ein solches Festmahl hatte Bran noch nie erlebt; Gang um Gang um Gang, so viele, dass er nur ein oder zwei Bissen von jedem probieren konnte. Riesige Auerochsenbraten mit Lauch, Hirschpasteten mit Karotten, Speck und Pilzen, Hammelkoteletts in Soße aus Honig und Nelken, pikante Ente, gepfeffertes Wildschwein, Gans, Spieße mit Tauben und Kapaun,

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