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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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dahin etwas einfallen …«
    »Für so etwas habe ich keine Zeit, ich muss die Pferde satteln. « Verärgert und wütend ließ Jon seinen Freund stehen. Sams Herz war ebenso groß wie sein Bauch, aber trotz seiner Bildung war er manchmal so dumm wie Grenn. Es war unmöglich und außerdem unehrenhaft. Warum schäme ich mich dann so?
    Jon nahm seinen gewohnten Platz an Mormonts Seite ein, als die Nachtwache an den Schädeln vorbei durch Crasters Tor hinausritt. Sie folgten einem verschlungenen Wildpfad in Richtung Norden und Westen. Schmelzendes Eis tropfte mit leiser Musik auf sie herab, wie ein verlangsamter Regen. Nördlich des Anwesens führte der Bach Hochwasser und schwemmte Laub und Holz mit sich fort, aber die Kundschafter hatten die Furt gefunden, und die Kolonne überwand das Hindernis mit Leichtigkeit. Das Wasser reichte den Pferden bis an den Bauch. Geist schwamm hindurch. Am anderen Ufer tropfte sein weißes Fell vom schlammigen Wasser, er schüttelte sich, und Tropfen spritzten in alle Richtungen. Mormont sagte nichts, doch der Rabe kreischte.
    »Mylord«, sagte Jon leise, während der Wald sich wieder um sie schloss. »Craster hat keine Schafe. Und keine Söhne.«
    Mormont antwortete nicht.
    »Auf Winterfell hat uns eine der Mägde immer Geschichten erzählt«, fuhr Jon fort. »Die Wildlinge, so sagte sie, würden sich mit den Anderen paaren und halbmenschliche Kinder gebären.«
    »Ammenmärchen. Sieht Craster vielleicht nicht menschlich aus?«
    Auf mehr als nur eine Art. »Er setzt seine Söhne im Wald aus.«

    Langes Schweigen. Dann: »Ja.« Und der Rabe murmelte: » Ja. Ja, ja, ja. «
    »Wusstet ihr das?«
    »Kleinwald hat es mir gesagt. Vor langer Zeit. Jeder Grenzer weiß es, doch nur die wenigsten sprechen darüber.«
    »Wusste mein Onkel es auch?«
    »Alle Grenzer wissen es«, wiederholte Mormont. »Du denkst, ich sollte es verhindern. Ihn notfalls töten.« Der Alte Bär seufzte. »Wenn es nur darum ginge, dass er ein paar hungrige Mäuler loswerden will, so würde ich mit Freuden Yoren oder Konwys schicken, damit sie die Jungen abholen. Wir könnten sie aufziehen und die Wache mit ihnen verstärken. Doch diese Wildlinge dienen grausameren Göttern als du und ich. Crasters Jungen sind Opfer. Seine Gebete, wenn du so möchtest.«
    Seine Frauen sind zu ganz anderen Gebeten verdammt , dachte Jon.
    »Woher weißt du das eigentlich?«, fragte der Alte Bär ihn. »Von einer seiner Frauen?«
    »Ja, Mylord«, gestand Jon. »Ich möchte Euch lieber nicht sagen, von welcher. Sie hatte Angst und suchte Hilfe.«
    »Die Welt ist voller Menschen, die Hilfe brauchen, Jon. Ich wünschte nur, manche von ihnen würden den Mut finden, sich selbst zu helfen. Craster liegt jetzt besinnungslos auf seinem Schlafboden und stinkt nach Wein. Auf seinem Tisch unter ihm liegt eine neue, scharfe Axt. Wäre ich an Stelle der Frauen, so würde ich diesen Umstand als Antwort auf meine Gebete betrachten.«
    Ja. Jon dachte an Goldy. An sie und ihre Schwestern. Neunzehn waren sie, und Craster nur einer. Dennoch …
    »Für uns wäre es ein schlimmer Tag, wenn Craster sterben würde. Dein Onkel könnte dir von den Zeiten erzählen, als Crasters Bergfried für unsere Grenzer die Rettung vor dem sicheren Tod bedeutete.«
    »Mein Vater …« Er zögerte.

    »Raus damit, Jon. Sag, was du sagen wolltest.«
    »Mein Vater hat mir einmal gesagt, dass manche Männer es nicht verdienen, einem zu dienen«, sprach Jon weiter. »Ein Vasall, der brutal ist oder Unrecht tut, entehrt seinen Lehnsherrn ebenso wie sich selbst.«
    »Craster ist sein eigener Herr. Er hat uns keinen Eid geleistet. Zudem ist er kein Untertan unserer Gesetze. Dein Herz ist edel, Jon, aber diese Lektion solltest du lernen. Wir können diese Welt nicht besser machen. Das ist nicht unsere Aufgabe. Die Nachtwache kämpft auf anderen Schlachtfeldern. «
    Andere Schlachtfelder. Ja. Das darf ich nicht vergessen. »Jarman Bockwell hat gesagt, ich würde vielleicht bald mein Schwert brauchen.«
    »Tatsächlich?« Das schien Mormont nicht zu gefallen. »Craster hat heute Nacht so etwas Ähnliches geäußert und noch mehr. Er hat meine ärgsten Befürchtungen so sehr bestätigt, dass ich eine schlaflose Nacht auf seinem harten Boden verbracht habe. Manke Rayder versammelt sein Volk in den Frostfängen. Deshalb sind die Ortschaften verlassen. Das Gleiche hat Ser Denys Mallister von diesem Wildling gehört, den seine Männer im Schlund gefangen genommen haben, aber Craster hat uns

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