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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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noch verraten, wo dieser Ort liegt, und das bedeutet einen großen Unterschied.«
    »Baut er eine Stadt, oder versammelt er eine Armee?«
    »Nun, genau das ist die Frage. Wie viele Wildlinge sind es? Und wie viele davon sind Krieger? Keiner weiß es mit Gewissheit. Die Frostfänge sind unwirtlich und hart, eine Wildnis aus Stein und Eis. Eine größere Gruppe Menschen wird dort nicht lange überleben. Ich sehe darin nur einen einzigen Zweck. Manke Rayder will nach Süden in die Sieben Königslande vorstoßen.«
    »Wildlinge sind auch früher schon ins Reich eingefallen.« Jon kannte die Geschichten der Alten Nan und Maester Luwins. »Raymun Rotbart hat sie zu Zeiten des Großvaters
meines Großvaters nach Süden geführt, und vor ihm gab es einen König namens Bael der Barde.«
    »Und lange vor ihm waren es der Gehörnte Lord und die Bruderkönige Gendel und Gorne, und in den alten Tagen Joramun, der ins Horn des Winters stieß und die Riesen weckte. Jeder von ihnen ist an der Mauer gescheitert oder spätestens jenseits davon an der Macht von Winterfell … aber heute ist die Nachtwache nur mehr ein Schatten ihrer selbst, und wer bleibt außer uns, um den Wildlingen Widerstand zu leisten? Der Lord von Winterfell ist tot, sein Erbe marschiert mit seinem Heer nach Süden, um gegen die Lennisters zu kämpfen. Die Wildlinge werden wahrscheinlich niemals wieder eine solche Gelegenheit erhalten. Ich kenne Manke Rayder, Jon. Er ist ein Eidbrüchiger, ja … dennoch hat er Augen im Kopf, und kein Mann hat es je gewagt, ihn Hasenherz zu nennen.«
    »Was werden wir unternehmen?«, fragte Jon.
    »Ihn suchen«, antwortete Mormont. »Gegen ihn kämpfen. Ihn aufhalten.«
    Dreihundert , dachte Jon, gegen die entfesselte Wut der ganzen Wildnis. Seine Finger öffneten und schlossen sich.

THEON
    Unleugbar handelte es sich um eine Schönheit. Aber dein erstes Schiff ist immer eine Schönheit, dachte Theon Graufreud.
    »Nun, das ist mal ein hübsches Grinsen«, sagte eine Frauenstimme hinter ihm. »Dem Lord gefällt, was er sieht, nicht wahr?«
    Theon drehte sich um und schenkte der Frau ein beifälliges Lächeln. Ihm gefiel tatsächlich, was er sah. Auf den Eiseninseln geboren, das erkannte er auf den ersten Blick; schlank und langbeinig, kurz geschnittenes schwarzes Haar, wettergegerbte Haut, kräftige, geschickte Hände, ein Dolch an ihrem Gürtel. Ihre Nase war zu groß und zu scharf für das schmale Gesicht, aber ihr Lächeln wog das auf. Sie mochte einige Jahre älter sein als er, jedoch höchstens fünfundzwanzig. Und ihren Bewegungen zufolge war sie es gewöhnt, ein Deck unter den Füßen zu haben.
    »Ja, ein lieblicher Anblick«, sagte er, »wenn auch nicht halb so lieblich wie Ihr.«
    »Oho.« Sie grinste. »Ich sollte mich hüten. Des Lords Zunge trieft von Honig.«
    »Probiert sie und findet es selbst heraus.«
    »Demnach trügt mich mein Verdacht nicht?«, erwiderte sie und betrachtete ihn kühn. Auf den Eiseninseln gab es Frauen – nicht viele, aber immerhin einige –, die zusammen mit ihren Männern auf Langschiffen anheuerten, und es hieß, Salz und Meer veränderten sie und weckten einen mannhaften Appetit in ihnen. »Wart Ihr so lange auf See, Lord? Oder gab es dort, wo Ihr herkommt, keine Frauen?«

    »Frauen genug, doch keine glich Euch.«
    »Und woher wollt Ihr das wissen?«
    »Meine Augen können Euer Gesicht sehen. Meine Ohren hören Euer Lachen. Und mein Gemächt ist so hart wie ein Mast.«
    Die Frau trat vor und legte eine Hand in seinen Schritt. »Nun, ein Lügner seid Ihr nicht«, sagte sie und drückte zu. »Tut es sehr weh?«
    »Fürchterlich.«
    »Armer Lord.« Sie ließ ihn los und trat zurück. »Leider bin ich eine verheiratete Frau, und zudem jüngst schwanger geworden.«
    »Die Götter sind gütig«, sagte Theon. »Auf diese Weise kann ich Euch keinen Bastard anhängen.«
    »So oder so, mein Gemahl würde es Euch nicht danken.«
    »Nein, aber Ihr vielleicht.«
    »Und aus welchem Grund sollte ich das tun? Lords hatte ich schon zuvor. Sie sind aus dem gleichen Holz geschnitzt wie andere Männer auch.«
    »Hattet Ihr schon einmal einen Prinzen?«, fragte er. »Wenn Ihr runzlig und ergraut seid und Eure Brüste Euch bis zum Bauch hängen, könnt Ihr den Kindern Eurer Kinder erzählen, dass Ihr einst einen König liebtet.«
    »Oh, jetzt reden wir schon von Liebe? Und ich dachte, nur von Schwänzen und Mösen.«
    »Steht Euch denn der Sinn nach Liebe?« Er entschied, dass ihm dieses Mädchen gefiel, wer

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