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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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welchem Ende man ein Schwert anfasst.«
    » Ich schon !« Arya würde sie nicht für sich sterben lassen wie Syrio. Auf gar keinen Fall! Sie schob sich durch die Hecke, Nadel noch immer in der Hand, und nahm die Haltung der Wassertänzerin ein.
    Die gebrochene Nase lachte schallend. Der Offizier musterte sie von oben bis unten. »Steck die Klinge ein, Mädchen, niemand will dir etwas zuleide tun.«
    »Ich bin kein Mädchen!«, schrie sie wütend. Was war bloß mit ihnen los? Sie waren den ganzen Weg hierhergeritten, um sie zu fangen, und da stand sie vor ihnen, und sie grinsten sie nur an. »Ich bin derjenige, den ihr sucht.«
    » Er ist derjenige, den wir suchen!« Der Offizier zeigte mit dem Schwert auf den Bullen, der neben Arya getreten war und Praeds billiges Schwert hielt.
    Doch es erwies sich als Fehler, Yoren aus den Augen zu lassen, selbst nur für einen Moment. Im Nu hatte der schwarze Bruder dem Goldrock das Schwert an die Kehle gedrückt. »Ihr bekommt niemanden, solange Euch ein unversehrter
Hals lieb ist! In dem Gasthaus warten noch zehn, fünfzehn meiner Brüder, falls Euch das noch nicht überzeugt. An Eurer Stelle würde ich Euren hübschen Totschläger fallen lassen, meine Arschbacken auf dieses fette kleine Pferdchen schwingen und zur Stadt zurückgaloppieren.« Er spuckte aus und drückte mit der Schwertspitze noch kräftiger zu. »Sofort.«
    Der Offizier öffnete die Hand. Das Schwert landete im Staub.
    »Das werden wir behalten«, sagte Yoren. »Guter Stahl wird auf der Mauer immer gebraucht.«
    »Wie Ihr sagt. Fürs Erste jedenfalls. Männer!« Die Goldröcke schoben die Waffen in die Scheide und stiegen auf. »Ihr solltet Euch besser schleunigst zu Eurer Mauer verkriechen, alter Mann. Wenn ich Euch das nächste Mal erwische, hole ich mir nicht nur diesen Bastardjungen, sondern auch noch Euren Kopf.«
    »Das haben schon bessere Männer versucht.« Yoren versetzte der Flanke des Pferdes einen Klaps mit der flachen Klinge, worauf es den Königsweg hinunterstürmte. Die Stadtwache folgte ihm.
    Nachdem sie außer Sicht waren, stieß Heiße Pastete einen lauten Juchzer aus, Yoren hingegen sah wütender aus als je zuvor. »Narr! Glaubst du, er ist schon mit uns fertig? Beim nächsten Mal wird er nicht erst lange reden und mir seine Vollmacht zeigen. Wenn wir die ganze Nacht reiten, bekommen wir vielleicht einen ausreichenden Vorsprung.« Er hob das Langschwert auf, das der Offizier fallen gelassen hatte. »Wer will das haben?«
    »Ich!«, schrie Heiße Pastete.
    »Wag es ja nicht, dich damit an Arry zu versuchen.« Er reichte dem Jungen das Schwert mit dem Heft voran und ging zu Arya hinüber, wandte sich jedoch an den Bullen. »Die Königin will dich unbedingt haben, Junge.«
    Arya verstand die Welt nicht mehr. »Warum sollte sie ihn haben wollen?«

    Der Bulle starrte sie finster an. »Und warum sollte sie dich wollen? Du bist doch nur eine kleine Kanalratte!«
    »Und du ein Bastard!« Oder gab er vielleicht nur vor, ein Bastard zu sein? »Wie heißt du richtig?«
    »Gendry«, antwortete er ein wenig unsicher.
    »Wüsste nicht, weshalb sie es überhaupt auf einen von euch beiden abgesehen haben sollte«, unterbrach Yoren sie, »bekommen tut sie jedenfalls keinen. Ihr reitet von jetzt an auf den beiden Pferden. Beim ersten Anzeichen von Goldröcken macht ihr euch auf den Weg zur Mauer, als sei euch ein Drache auf den Fersen. Der Rest von uns ist ihnen egal.«
    »Außer Ihr«, setzte Arya dem entgegen. »Der Mann hat gesagt, er würde sich Euren Kopf holen.«
    »Nun, was das betrifft«, meinte Yoren, »sollte er ihn tatsächlich von meinem Hals trennen können, mag er ihn gern behalten.«

JON
    »Sam?«, rief Jon leise.
    In der Luft hing der Geruch von Papier und Staub und verstrichenen Jahrhunderten. Vor ihm ragten Holzregale ins Halbdunkel auf, die mit in Leder gebundenen Büchern und Schriftrollen vollgepackt waren. Ein schwacher gelber Lichtschein von einer verborgenen Lampe drang zwischen den Stapeln hindurch. Jon blies den Wachsstock in seiner Hand aus, da er inmitten solcher Mengen trockenen Papiers keine offene Flamme riskieren wollte. Stattdessen folgte er dem Licht und schlich durch die verwinkelten, schmalen Gänge unter den Tonnengewölben. Er war ganz in Schwarz gekleidet, und inmitten der Schatten war er mit seinem langen Gesicht, den dunklen Haaren und den grauen Augen nur ein weiterer Schemen. Seine Hände steckten in schwarzen Lederhandschuhen; die rechte, weil sie verbrannt war, die

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