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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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sich, so weit das Auge reichte, und sie war dermaßen riesig, dass die Türme und Steingebäude der Burg winzig wirkten. Hier war das Ende der Welt.
    Und wir schreiten darüber hinaus.
    Dünne graue Wolkenstreifen hingen am Morgenhimmel, durch die eine blasse rote Linie schimmerte. Die Schwarzen Brüder hatten den Kometen Mormonts Fackel genannt, weil sie nur halb im Scherz meinten, die Götter hätten ihn geschickt, um den Weg des alten Mannes durch den Verfluchten Wald zu beleuchten.
    »Der Komet ist so hell, man kann ihn sogar bei Tag sehen«, sagte Sam und beschattete die Augen mit den Büchern.
    »Vergiss den Kometen, der Alte Bär wartet auf die Karten. «
    Geist sprang vor ihnen her. Der Hof wirkte heute Morgen verlassen; viele der Grenzer waren nach Mulwarft gezogen, suchten in den Bordellen nach vergrabenen Schätzen und betranken sich bis zum Umfallen. Grenn war auch dabei. Pyp
und Halder und Kröte hatten ihm angeboten, zur Feier seiner ersten Patrouille seine erste Frau für ihn zu bezahlen. Jon und Sam hatten ebenfalls mitkommen sollen, aber Sam fürchtete sich vor Huren beinahe ebenso sehr wie vor dem Verfluchten Wald, und Jon verspürte keine Lust auf solcherlei Vergnügungen. »Macht, was ihr wollt«, sagte er zu Kröte, »ich habe einen Eid geleistet.«
    Sie kamen an der Septe vorbei, aus der sie Gesang hörten. Manche Männer drängt es am Vorabend der Schlacht zu den Huren, andere zu den Göttern. Jon fragte sich, wer sich wohl anschließend besser fühlte. Die Septe zog ihn kaum mehr an als das Bordell; seine Götter hatten ihre Tempel an wilden Orten, wo Wehrholzbäume ihre knochenweißen Äste ausbreiteten. Jenseits der Mauer haben die Sieben keine Macht , dachte er, aber meine Götter werden dort warten.
    Vor der Waffenkammer übte Ser Endru Tarth mit frischen Rekruten. Sie waren gestern Abend mit Konwy eingetroffen, einer der Wanderkrähen, welche die Sieben Königslande durchstreiften und Männer für die Mauer zusammensuchten. Dieser neue Trupp bestand aus einem Graubärtigen, der auf einem Stab lehnte, zwei blonden Jungen, die wie Brüder aussahen, einem jungen Geck in fleckigem Seidengewand, einem Zerlumpten mit einem Klumpfuß und einem grinsenden Idioten, der sich offenbar für einen Krieger hielt. Ser Endru machte ihn gerade auf seinen Irrtum aufmerksam. Gewiss war er kein so gestrenger Waffenmeister, wie Ser Allisar Thorn es gewesen war, doch würde jeder auch nach seinen Lektionen eine Reihe blauer Flecken davontragen. Sam zuckte bei jedem Hieb zusammen, aber Jon beobachtete die Bewegungen der Fechter genau.
    »Wie findest du sie, Schnee?« Donal Noye stand in der Tür seiner Waffenkammer, und weil er ausnahmsweise kein Hemd unter seiner Lederschürze trug, konnte man den Stumpf seines linken Armes sehen. Mit seinem dicken Bauch und der breiten Brust, der flachen Nase und dem stoppeligen
Kinn bot er zwar keinen hübschen, aber dennoch einen willkommenen Anblick. Der Waffenschmied hatte sich als guter Freund erwiesen.
    »Sie riechen nach Sommer«, antwortete Jon, während Ser Endru seinem Gegner einen Hieb verpasste und ihn zu Boden schickte. »Wo hat Konwy sie aufgetrieben?«
    »Im Kerker eines Lords in der Nähe von Möwenstadt«, erwiderte der Schmied. »Ein Bandit, ein Barbier, ein Bettler, zwei Waisen und ein Lustknabe. Und mit solchem Abschaum sollen wir die Reiche der Menschen verteidigen.«
    »Sie werden sich schon machen.« Jon lächelte Sam zu. »Haben wir ja auch getan.«
    Noye zog ihn näher zu sich heran. »Hast du diese Gerüchte über deinen Bruder gehört?«
    »Gestern Abend.« Konwy und seine Neulinge hatten die Nachricht mit nach Norden gebracht, und im Gemeinschaftsraum hatte man über nichts anderes gesprochen. Jon war nicht sicher, was er darüber denken sollte. Robb, ein König? Sein Bruder, mit dem er gespielt, gekämpft und seinen ersten Becher Wein geteilt hatte? Aber nicht die Muttermilch, nein. Deshalb trinkt Robb nun Sommerwein aus edelsteinverzierten Kelchen, während ich an einem Bach knie und Schmelzwasser mit den Händen schöpfe. »Robb wird ein guter König werden«, sagte er loyal.
    »Wird er das?« Der Schmied blickte ihm offen ins Gesicht. »Ich hoffe es, Junge, aber einst hätte ich das Gleiche von Robert gesagt.«
    »Es heißt, Ihr hättet ihm den Kriegshammer geschmiedet«, erinnerte sich Jon.
    »Ja. Ich war sein Mann, ein Getreuer der Baratheons, Rüstungs- und Waffenschmied in Sturmkap. Bis ich den Arm verloren habe. Ich kann mich sogar noch an

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