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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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spuckte aus.
    »Der Mann, der es mir erzählt hat, will es mit eigenen Augen gesehen haben. Ein Wolf, so groß wie ein Pferd, hat er geschworen.«
    »Wegen eines Schwurs muss es noch lange nicht wahr sein, Hod«, entgegnete der Wirt. »Du schwörst ständig, deine Schulden bei mir zu begleichen, und ich habe noch kein einziges Kupferstück gesehen.« Die anderen Gäste brachen in Gelächter aus, und dem Mann mit dem gelblichen Haar stieg die Röte ins Gesicht.
    »Was Wölfe betrifft, war es ein schlechtes Jahr«, warf ein bleicher Mann in einem zerschlissenen grünen Mantel ein. »Um das Götterauge herum sind die Rudel seit Menschengedenken nicht so dreist gewesen. Schafe, Kühe, Hunde, ganz gleich, sie töten, was sie wollen, und sie fürchten sich auch nicht vor den Menschen. Man setzt sein Leben aufs Spiel, wenn man bei Nacht in die Wälder geht.«
    »Ach, das sind doch auch nur Schauergeschichten und auch nicht glaubwürdiger als alle anderen.«
    »Von meiner Kusine habe ich das Gleiche gehört, und die lügt für gewöhnlich nie«, mischte sich eine alte Frau ein. »Sie sagt, dort treibe sich ein riesiges Rudel herum, Hunderte von Tieren, Menschenfresser. Und sie werden von einer Wölfin angeführt, die aus der siebten Hölle geflohen sein muss.«
    Eine Wölfin. Arya verschüttete ihr Bier und grübelte. Lag das Götterauge in der Nähe des Trident? Hätte sie doch nur eine Karte. Nicht weit vom Trident hatte sie Nymeria zurückgelassen. Gegen ihren Willen, aber Jory hatte gesagt, ihnen bliebe keine andere Wahl, denn wenn das Tier zurückkäme, würde es getötet, weil es Joffrey gebissen hatte, und mochte der Junge es hundert Mal verdient haben. Sie hatten die Wölfin angebrüllt und angeschrien und Steine nach ihr
geworfen, und erst nachdem ein paar Steine ihr Ziel getroffen hatten, war ihnen der Schattenwolf nicht mehr hinterhergelaufen. Vermutlich würde sie mich gar nicht erkennen , dachte Arya, oder wenn doch, hasst sie mich bestimmt.
    Der Mann im grünen Mantel sagte: »Ich habe gehört, diese Höllenhündin sei mitten in ein Dorf gekommen … am Markttag, als überall Leute waren, und habe einer Mutter den Säugling von der Brust gerissen. Als Lord Muton davon erfahren hat, haben er und seine Söhne geschworen, diesem Treiben ein Ende zu bereiten. Sie haben die Spuren der Wölfin mit einer Meute Wolfshunde bis zu ihrem Unterschlupf verfolgt und sind mit Mühe und Not mit dem nackten Leben davongekommen. Und keiner der Hunde ist zurückgekommen. «
    »Das ist doch bloß ein Ammenmärchen«, platzte Arya heraus. »Wölfe fressen keine Säuglinge.«
    »Und woher weißt du das so genau, Junge?«, fragte der Mann im grünen Mantel.
    Bevor sie zu einer Antwort ansetzen konnte, packte Yoren sie am Arm. »Dem Jungen ist das Bier zu Kopfe gestiegen, das ist alles.«
    »Nein, ist es nicht. Sie fressen keine Säuglinge …«
    »Raus, Junge … und dort bleibst du, bis du gelernt hast, den Mund zu halten, wenn Männer sich unterhalten.« Er schob sie auf die Seitentür zu, die zu den Ställen führte. »Geh schon. Schau, ob der Stalljunge die Pferde getränkt hat.«
    Arya trollte sich wutentbrannt nach draußen. »Tun sie eben nicht«, murmelte sie vor sich hin und trat einen Stein. Er flog davon und blieb unter den Wagen liegen.
    »Junge!«, rief eine Stimme nach ihr. »Hübscher Junge.«
    Einer der Männer in Ketten sprach mit ihr. Vorsichtig trat Arya an den Wagen heran, wobei sie die Hand auf Nadels Heft legte.
    Der Gefangene hob den leeren Krug, seine Fesseln rasselten. »Der Mann könnte wohl noch einen Schluck Bier vertragen.
Der Mann bekommt ganz schön Durst, wenn er diese Armbänder trägt.« Er war der jüngste der drei, schlank, hatte feine Gesichtszüge und lächelte ständig. Sein Haar war auf einer Seite rot, auf der andern weiß, und vom Aufenthalt im Kerker und von der Reise verfilzt und dreckig. »Und ein Bad könnte der Mann auch gebrauchen«, fügte er hinzu, als er Aryas Blick bemerkte. »Und der Junge könnte einen Freund gewinnen.«
    »Ich habe Freunde«, entgegnete Arya.
    »Mag sein, allerdings sehe ich keine«, antwortete der ohne Nase. Er war gedrungen und dick und hatte riesige Pranken. Schwarzes Haar bedeckte seine Arme und Beine und seine Brust, sogar seinen Rücken. Er erinnerte Arya an eine Zeichnung, die sie einmal in einem Buch gesehen hatte, von einem Affen von den Sommerinseln. Wegen des Lochs in seinem Gesicht konnte man ihn kaum anschauen.
    Der dritte, der Glatzkopf, zischte

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